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Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin

Titel: Die Tränen der Maori-Göttin - Lark, S: Tränen der Maori-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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Männer, charmant, lebhaft – Michael war immer ein wunderbarer Liebhaber, ich nehme an, dass Kevin ihm auch hier nachschlägt.« Doortje errötete. Und dachte an die letzte Nacht. »Aber Michael brauchte immer eine Frau, die auf ihn aufpasste«, sprach Lizzie weiter. »Kathleen war zu jung dafür, damals in Irland. Und ich habe mein halbes Leben gebraucht, um es zu verstehen. Aber ohne mich war Michael wie ein Blatt im Wind, und mit Kevin ist es ähnlich. In gewisser Weise hat Juliet das begriffen – siebeherrscht ihn, aber sie ist nicht gut für ihn. Zum Glück weiß er das, auch wenn er sich jetzt wieder hat verführen lassen. Er … ist schon mal vor ihr geflohen.«
    Lizzie nahm Doortjes kalte, zitternde Hände zwischen die ihren. Sie wusste, dass sie Doortjes Welt noch weiter zerstörte, indem sie von May erzählte, und es war etwas anderes, ihr eigenes Geheimnis zu verraten als Patricks Lebenslüge. Aber hier half nur schonungslose Offenheit. Das Kind von Kevin würde sonst die nächste Waffe sein, die Juliet gegen Doortje benutzte. Zu Lizzies Überraschung nahm Doortje die Enthüllung fast belustigt auf.
    »Kevin ist nicht der Vater von Abe, und Patrick ist nicht der Vater von May … das ist … und ich habe immer gedacht, diese komischen Gesellschaftsromane, die in den Frauenjournalen stehen, wären zu weit hergeholt … Aber … du bist die Mutter von Kevin, ja?«
    Lizzie lächelte. »Ich schwöre«, sagte sie. »Und was Geheimnisse angeht: Kathleen kann schweigen, Matariki sowieso. Und ich bin überzeugt davon, dass sie beide mit Kevin gesprochen haben, sobald ihnen die Ähnlichkeit zwischen Abe und Atamarie auffiel. Kevin wird ihnen nichts von Colins Tod erzählt haben, aber ganz sicher davon, wie Abe entstanden ist. Wenn du Vergewaltigung als Schande ansiehst, wirst du also damit leben müssen, dass ein paar deiner Freunde davon wissen. Niemand, Doortje, traut dir jedoch zu, deinen Mann betrogen zu haben!«
    Doortje wischte sich entschlossen über die Augen. »Ich glaube, ich kann inzwischen mit fast allem leben«, meinte sie. »Nur nicht mit Juliet Drury-LaBree. Du meinst, ich soll Kevin verzeihen, Lizzie … Mutter … Aber das geht nur, wenn sie … wenn sie … also wie … wie schaffe ich sie weg?«
    Lizzie lächelte. »Denk gar nicht an Kriegskeulen und Küchenmesser. Es gibt sehr viel einfachere Möglichkeiten, sichsolcher Leute wie Juliet zu entledigen. Und wir können auch gleich die Morgenstunde nutzen … Ich zeige dir jetzt, wie man Gold wäscht, Dorothea Drury. Und ich nehme dich damit endgültig und unabdingbar in unsere Familie auf. Denn dieses Geheimnis kennen wirklich nur die Drurys und die Ngai Tahu.«
    Juliet war gerade erst aufgestanden, als Lizzie und Doortje zurück ins Haus kamen. Doortje zögernd, sie hasste es, Juliet gegenübertreten zu müssen, aber Lizzie bestand auf ihre Begleitung.
    »Wir stehen das zusammen durch, Doortje. Ich hätte es vielleicht längst tun sollen, aber ich wollte … ich wollte Patrick diese Wunde nicht zufügen. Wir werden gleich seine Träume zerstören, Doortje, und ihm das Herz brechen, es geht nicht anders. Aber lass es mich nicht allein tun!«
    Doortje sah sie an, und in ihren Augen stand wieder die Härte der Burin. »Herzen brechen nicht so leicht«, sagte sie schroff, und Lizzie seufzte, erwiderte jedoch nichts.
    Die beiden trafen Juliet am Frühstückstisch an. Nandé werkelte am Herd, sie backte Pfannkuchen und sah verweint und übernächtigt aus. Ganz sicher stand ihr nicht der Sinn nach einem opulenten Frühstück. Zumindest nicht, bis sie Doortje sah. Dann stieß sie einen Schrei aus und ließ die Pfanne fallen. Heißes Fett spritzte auf Juliets Morgenmantel, Nandé achtete jedoch gar nicht darauf.
    »Baas! Mejouffrouw Doortje!«
    Nandé fiel in ihre alte Sprache zurück. Sie stammelte Worte in gebrochenem Afrikaans und warf sich vor Doortje auf den Boden, um ihr die Hand zu küssen. Doortje half ihr auf und umarmte sie wie eine Schwester.
    »Das mit der Baas hat uns Lizzie doch verboten«, murmelte Doortje verlegen.
    Lizzie lächelte. Dann wandte sie sich Juliet zu, die begann, auf Nandé einzuschimpfen, weil sie ihren Morgenrock verdorben hatte. Lizzie hob jedoch nur kurz die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. Ihre Geste war so gebieterisch wie ihr Gesichtsausdruck.
    »Nun zu dir, Juliet«, sagte sie ruhig. »Es reicht uns jetzt, Doortje und mir. Und Kevin … ich denke, ich spreche da auch für ihn. Patrick wird es

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