Die Tränen der Massai
Nächte.«
»Selbstverständlich, Sir.
Karibu.
Wenn Sie sich bitte hier eintragen würden, dann zeige ich Ihnen Ihre
Bandas.«
Bear trug sich ein und reichte Jack den Stift. Als Malaika ihre Daten hinzufügte, reckte der Geschäftsführer den Hals über das Buch, dann klatschte er erneut in die Hände. »Gepäck!
Twende!«
Ein verschlafen aussehender Mann mit glänzender schwarzer Hose und einem
Harrambe!-
T-Shirt kam aus dem Garten herein. Der Geschäftsführer drückte ihm Bears Rucksack in die Hand und deutete mit dem Schlüssel auf ihn. »Wenn Sie Joba bitte folgen würden, Sir«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung zu Bear, »wird er Ihnen Ihre
Banda
zeigen.«
»Wir sehen uns an der Bar, okay?«, sagte Baer.
»Okay«, erwiderte Jack, »aber lass uns eine Stunde Zeit.«
Jack legte den Arm lässig um Malaikas Taille, während er auf ihren Schlüssel wartete. Sie spürte den Blick des Geschäftsführers auf sich, aber als sie zurückschaute, wandte der Mann sich ab und nestelte an den Schlüsseln herum. Dann setzte er wieder dieses Geschäftsführerlächeln auf und sagte: »Ah ja.
Banda
Nummer zweiundzwanzig. Bitte folgen Sie mir, Sir, Madam.« Er griff nach Malaikas Tasche und ging entschlossen durch den Essbereich und den Weg entlang durch den Garten.
Als sie den Weg erreichten, war er bereits hinter den Diphenbachia-Fächerpalmen, Farnen und blühenden Büschen verschwunden. Aber einen Augenblick später holten sie ihn ein; sein Lächeln erwartete sie an der ersten Wegbiegung. Er marschierte weiter, als sie näher kamen. »Ich bin sicher, Sie werden in Ihrer
Banda
alle Abgeschiedenheit haben, die Sie sich wünschen«, sagte er grinsend über die Schulter hinweg.
Malaika fragte sich, ob sie überempfindlich wurde oder ob man diesen Kommentar tatsächlich auf zwei Arten verstehen konnte. Sie sagte nichts.
Wege zweigten nach links und rechts ab, dann war der Garten plötzlich zu Ende, und an seine Stelle trat hohes Gras, hier und da mit einem dürren Busch. »Wie Sie sehen können, sehr abgeschieden.«
»Am Ende der Welt, würde ich sagen«, murmelte Jack hinter Malaika. »Gibt es hier uneingeladene Gäste?«, fragte er lauter, damit der Geschäftsführer es hören konnte.
»Meinen Sie Tiere, Sir? O nein. Selbstverständlich gibt es Paviane. So eine Plage! Und manchmal wandern Elefanten vorbei. Aber nichts Ernstes.«
»Ich glaube, wir werden heute Abend einen Kompass brauchen, um wieder hierher zu finden«, sagte Jack zu Malaika und hob einen tief hängenden Ast hoch, damit sie vorbeigehen konnte.
»Keine Sorge, Sir«, fuhr der Geschäftsführer fort, »wir haben einen
Askari,
einen Massai aus der Gegend, der Sie nach dem Abendessen zu Ihrer
Banda
bringen wird. Nur vorsichtshalber.« Er bedachte Malaika mit einem ehrerbietigen Lächeln. »Die junge Dame wird Ihnen sagen können, welch hervorragende Krieger und
Askaris
die Massai sind.«
Sie warf ihm einen dieser Blicke zu, mit denen sie immer die Leute ansah, die sie anstarrten, wenn sie und Jack in ein Restaurant kamen. Dem Mann schien das nicht aufzufallen, und als sie schließlich die überdachte Veranda der
Banda
erreichten, wünschte er ihnen einen angenehmen Aufenthalt.
Jack schloss die Tür auf. Es war eine einfache, frei stehende Hütte mit Bambusmatten an den Wänden und einem
Makuti-
Dach. Auf dem Boden direkt hinter der Tür lag eine geflochtene Grasmatte, und eine weitere lag zwischen den Einzelbetten. Auf jedem grob gezimmerten Nachttisch stand eine Kerosinlampe. Toilette und Dusche befanden sich in einem kleinen Anbau hinten. Malaika bemerkte, dass alles zwar schlicht, aber makellos sauber war.
»Was meinst du?«, fragte Jack, als Malaika ihre Turnschuhe auszog.
»Wenn es eine heiße Dusche gibt, bin ich begeistert.« Minuten später verschwand sie im Bad und stöhnte entzückt, als das heiße Wasser den Staub des Tages von ihr abwusch. Als sie in ein großes rosa Handtuch gewickelt aus der Dusche kam, war sie von einer Dampfwolke umgeben. Sie hatte einen Klecks Lotion in der Hand, mit der sie sich einrieb, und genoss die Kühle an ihrer warmen Haut.
Jack saß in einem Regiestuhl an der offenen Tür und beobachtete sie. Er hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und die Füße auf das Verandageländer gelegt. Hinter ihm erstreckte sich die Savanne bis zu den mauvefarbenen Hügeln am Horizont.
»Was grinst du so?«, fragte sie mit schüchternem Lächeln, die Hand am Knoten des Handtuchs vor ihrer Brust.
»Ich frage mich
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