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Die Tränen der Massai

Die Tränen der Massai

Titel: Die Tränen der Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Coates
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gemeint habe. Du hast es gespürt. Dein Orgasmus war unglaublich. Du hast jede Minute genossen.«
    »Es bestand keinerlei Gefahr, dass ich dich fallen lasse.«
    »Vielleicht nicht. Ein nur geringes Risiko. Aber dennoch eine gewisse Gefahr. Wenn du, zum Beispiel, ausgerutscht wärst … ich wäre tot.« Ihr Blick war wild, und sie fing an zu lachen.
    Das war der Augenblick, in dem er eigentlich hätte wissen müssen, dass etwas an dieser Sache nicht stimmte. Dass er nach diesem Abend weiter mitspielte, bewies nur ihre Theorie: Er war süchtig geworden.
    Geduldig ging er seinen täglichen Verpflichtungen nach, während er auf den nächsten machtvollen erotischen Schlag wartete. Nur seine Abreise am Ende der Woche würde dem ein Ende machen. Aber er konnte nicht eher aufhören. Im Lauf der Woche bauten sich die Spannung und die unglaublichen Empfindungen unausweichlich weiter auf. Jede Begegnung war ein weiterer, noch höherer Gipfel sexuellen Abenteuers, den sie besteigen mussten.
    O’Hara musste gewusst haben, was sich auf dem letzten Gipfel befand. Sie hatte es wahrscheinlich ebenso gut geplant wie jeden anderen Teil des Spiels.
    Aber ein Gedanke würde ihn nie wieder loslassen: Wie hatte er so eigensüchtig, so ichbezogen sein können, absolut nicht zu begreifen, auf was sie zustrebten? Wie hatte ihm der Wahnsinn entgehen können, den sie plante?

Kapitel 5
    Aus Peabodys Ostafrikaführer (5. Auflage):
    In Nairobi essen zu gehen ist ein unvergleichliches Erlebnis.
    Sehr zu empfehlen ist das Toona Tree (hinter dem internationalen Casino), ein Gartenrestaurant. Versuchen Sie echte italienische Pizza und Pasta auf den unteren Ästen des riesigen Toona Tree, der bis ins höchste Stockwerk reicht. Die Gäste werden von einem großartigen Makuti-Dach vor den Elementen geschützt. Die Krabben- und Lobstergerichte sind hervorragend. Für schmalere Geldbörsen sind schlichtere Gerichte erhältlich.
    Wenn Sie ein Fleischesser sind, dürfen Sie sich das sehr zutreffend benannte Carnivore (Langata Road) nicht entgehen lassen. Erforschen Sie den subtilen Huhn- und Fischgeschmack von Krokodil oder die Eleganz eines Impalasteaks. Später ist dann Zeit für die einzigartige afrikanische Diskothek des Carnivore.
     
     
    J ack hatte den Kopf in die Hände gestützt und starrte die Papiere auf seinem Schreibtisch an. Es war schlimm genug, dass die Verwaltung sich verpflichtet fühlte, alle Akten in den drei offiziellen Sprachen der Vereinten Nationen zu veröffentlichen und man die englische Version immer erst suchen musste; aber es war noch mal eine andere Sache, sie zu begreifen, wenn man sie gefunden hatte.
    So langsam verstand er den Aufbau des UNDP , aber darüber hinaus existierten eine Unmenge kenianischer Regierungsämter, deren Bezeichnungen einem keinerlei Hinweis auf ihren Zuständigkeitsbereich gaben – die Ausnahme war das Amt für regionale Entwicklung, das offenbar mit allem zu tun hatte.
    Dazu gab es private Hilfsorganisationen, die regelmäßig in der Korrespondenz auftauchten. Die größte davon war offenbar AmericAid, finanziert von einem Milliardär in Idaho.
    Selbst die Namen der Ansprechpartner waren eine Herausforderung. »Ng’ang’a«, murmelte er und prüfte seine Fortschritte mit den Doppelkonsonanten. »Mbuuri.«
    Er schüttelte den Kopf. Er blätterte die AmericAid-Akte um und versuchte einen anderen Namen. »Kidongi.« Das war ein bisschen einfacher. »Ma-lai-ka Ki-don-gi«, murmelte er, dann blätterte er wieder zurück. Malaika Kidongi war seine Kontaktperson bei AmericAid. Zumindest hatte er inzwischen eine gewisse Ahnung von dem Projekt, um das es hier ging. Es gehörte zu dem so genannten integrierten Entwicklungsprogramm und war eine heiße Sache. Jack hatte, seit er vor über einem Monat eingetroffen war, den größten Teil seiner Zeit mit diesem Projekt verbracht, aber es kam nicht besonders gut voran.
    Bürokratie erschwerte seine Arbeit auf allen Ebenen, aber es war vor allem der zuständige Mann im Amt für regionale Entwicklung, der ihm Probleme machte, wenn es um die für das Projekt notwendigen Transportmittel ging.
    Jack hatte erfahren, dass die Transportmittel für ein Hilfsprojekt stets von der jeweiligen Provinzregierung gestellt werden mussten. Es hatte sich eingebürgert, dass dies durch das Amt für regionale Entwicklung koordiniert wurde. Aus irgendeinem Grund war das im Fall seines integrierten Entwicklungsprojekts weit im Westen des Landes jedoch immer noch nicht

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