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Die Tränen der Prophetin: Roman (German Edition)

Die Tränen der Prophetin: Roman (German Edition)

Titel: Die Tränen der Prophetin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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de Bourbon, Alix und ihren Gast, den Florentiner Bankier, zusammenführte. Die Comtesse d’Angoulême konnte sie schließlich davon überzeugen, dass ihre Anwesenheit sehr erwünscht sei. Hatte sie vielleicht die Besorgnis im Gesicht ihrer Freundin entdeckt?Mit dieser Beharrlichkeit verbarg sie Sorgen, die Louise offenbar nicht recht einschätzen konnte. Antoinette wusste aber, dass Louise sie nach Bourbons Abreise danach fragen würde.
    »Bitte erlaubt, dass ich Euch jetzt allein lasse, Louise. Nehmt es mir nicht übel, aber ich bin müde und würde gern zu Bett gehen.«
    »Dann bis morgen, Antoinette.«
    Als Antoinette gegangen war, tauchte Marguerite die Finger in die Schale mit lauwarmem, duftendem Wasser, die ihr René reichte, trocknete sie mit ihrer Serviette ab und stand auf. Sie sah in die Runde und ließ nur ihren Cousin aus.
    »Ich würde auch gerne schlafen gehen, Mutter. Ist es erlaubt?«
    »Aber natürlich. Bis morgen, mein Schatz.«
    Was hätten die beiden Pärchen nun tun sollen, nachdem Antoinette und Marguerite sich verabschiedet hatten, wenn nicht zärtliche Blicke und Worte auszutauschen, ohne dabei beobachtet und vielleicht sogar belächelt zu werden? Der Rest der Welt kümmerte sie nicht, sie gaben sich ganz der süßen Leidenschaft hin, die jetzt erst richtig begann.
    Charles legte seinen Arm um die Taille von Louise, zog sie an sich und presste seinen Mund auf ihren, und die Comtesse genoss den Kuss, den ihr der Geliebte schenkte. Als sie spürte, wie seine Hand über ihren Busen wanderte, bebte sie vor Lust.
    Alessandro küsste Alix auf den Nacken. Sie wandte ihm ihr Gesicht zu und bot ihm ihre Lippen zum Kuss. Schon fuhr seine Hand in ihr Mieder und griff nach einer ihrer kleinen Brustwarzen, die sich unter dem fordernden Druck seiner Finger aufrichtete. Alessandro gab sich gar nicht erst die Mühe, seine Begierde zu unterdrücken, und Louise musste seinen eindeutigen Avancen Einhalt gebieten und einen intimeren Rahmen geben.
    »Ich habe eines der schönsten Zimmer für Euch herrichten lassen, Alix. Im Kamin brennt ein heißes Feuer, und Ihr werdet gewiss nicht frieren. Außerdem erwartet Euch dort eine Überraschung, die Euch bestimmt Freude machen wird.«
    An Van de Veere gewandt fügte sie noch hinzu: »Wenn es Euch recht ist, reden wir morgen über unsere Geschäfte, Alessandro.«
     
    Jeannette begleitete die beiden über die Haupttreppe zu ihrem Zimmer. Wegen ihrer Schönheit zog sie immer alle Blicke auf sich, ohne je damit zu prahlen. Aber an diesem Abend hatte der Florentiner nur Augen für seine Alix und übersah die schöne Dienerin. Deshalb hörte er ihr auch gar nicht richtig zu, als sie zu Alix sagte:
    »Im Kamin brennt ein schönes Feuer, das bestimmt einige Stunden hält. Ich muss Euch nur noch die Betten aufschlagen.«
    »Ist das denn wirklich nötig?«, fragte Alix und lächelte Jeannette freundlich an. »Hast du die Betten frisch bezogen?«
    »Aber ja! Es gibt ein schönes Federbett und eine warme Felldecke.«
    »Hast du auch an einen Krug Wasser gedacht?«
    »Und an zwei Becher.«
    »Sonst brauchen wir nichts, Jeannette. Gib mir den Schlüssel. Du kannst jetzt auch schlafen gehen. Ich werde morgen sicher lange schlafen, aber vielleicht steht die Comtesse d’Angoulême früh auf.«
    »Das macht nichts«, sagte Jeannette freundlich. »Catherine steht ihr zu Diensten. Ich helfe der Comtesse nur aus, wenn sie Gäste hat. Mein Platz ist eigentlich in der Küche.«
    »Wo du wahre Wunder vollbringst! Danke, Jeannette. Du musst dich auch ausruhen. Bis morgen.«
    »Gute Nacht, Dame Alix.«
    Sie reichte Alessandro die Lampe und sagte verschmitzt: »Bis morgen, Sire Van de Veere. Es gibt noch zwei andere Lampen im Zimmer, falls Ihr mehr sehen wollt. Ach ja, falls das Feuer ausgeht …«
    »Mach dir keine Gedanken, Jeannette. Ich weiß, wie man ein Feuer neu entfacht, und wenn es an Holz fehlt, wird sich Monsieur Alessandro darum kümmern.«
    Sie betraten das prächtige Zimmer, das bestimmt außer dem Schlafzimmer von Louise das schönste im ganzen Schloss war. Im Lichtschein der Lampe sahen sie, dass die Vorhänge des großen Betts zurückgezogen waren und die frischen weißen Laken nur auf sie zu warten schienen.
    Alessandro schloss die Tür hinter sich und drückte Alix sanft dagegen, umarmte und küsste sie und flüsterte:
    »Constance hat mir erzählt, dass du nach Florenz kommen willst. Trotzdem wagte ich bis heute Abend nicht zu glauben, dass ich dich wirklich hier treffen

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