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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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plötzlich.
    »Ja, wenn ich kann.«
    »Komm mit«, sagte C'lin. »Es ist noch nicht alles fertig, aber wenigstens können wir dir unsere Gastfreundschaft anbieten.«
    »Danke«, sagte Arden. »Wir sind die ganze Nacht geritten, um hierherzukommen.«
    »Geritten?«
    Arden sah ein, dass er den Zweck und das Aussehen von Pferden beschreiben musste. Als J'vina und C'lin endlich verstanden hatten, betraten sie bereits eine große Höhle. Kristallines Licht brach sich an den geschichteten Gesteinslagen und beleuchtete Menschen, die im Kreis auf dem Boden hockten. D'vor, V'dal und C'tis erhoben sich, um Arden freudig zu begrüßen. Seine schnelle Rückkehr verwirrte und erfreute sie. Noch aufgeregter wurden sie, als sie sahen, wer sein Begleiter war. Bevor sie ihre Geschichte erzählen konnten, wurde ihnen das sechste Mitglied des neu formierten Kontrolltrupps vorgestellt. Ihr Name war T'via. Sie hatte L'tha als Vertreterin der Propheten ersetzt. Eine ganze Zeitlang beteiligte sie sich nicht an der darauffolgenden Unterhaltung, sondern beobachtete alles nur sorgfältig. Ihren ernsten grauen Augen entging nichts.
    »Dass du Jordan so schnell gefunden hast, war erstaunliches Glück«, meinte D'vor, als Arden mit seiner Geschichte fertig war, »aber es bereitet uns auch ein Problem.«
    »Warum?«
    »Die Propheten sind bereits nach Midholm zurückgekehrt - und das ist ein siebentägiger Fußmarsch.«
    »So lange kann ich nicht bleiben«, warf Jordan schnell ein. »Dafür verändern sich die Dinge in meiner Welt zu schnell. Kann ihnen von euch nicht jemand eine Nachricht überbringen?«
    »Nein. Die Propheten müssen unmittelbar mit dir sprechen«, erklärte T'via. Ihre Stimme klang sanft, fast schüchtern, aber sie wusste ganz genau, was sie sagte.
    Jordan sah Arden stirnrunzelnd an, doch der zuckte nur mit den Achseln.
    »Das ist nicht gut. Vielleicht fühlen sie sich beleidigt, wenn du dich weigerst, die Reise zu machen«, meinte V'dal nachdenklich. »Und das wäre kein guter Anfang für die Beziehungen.«
    »Aber das ist doch absurd!« rief Jordan aufgebracht. »Ihr versteht nicht. Ich muss unbedingt zurück nach Newport.«
    Jetzt meldete sich J'vina mit schneidender Stimme zu Wort. »Vielleicht bist du es ja, der hier etwas nicht begreift. Ich glaube, nicht einmal Arden würde von hier den Weg nach oben wiederfinden. Und du hättest dich schon nach wenigen Augenblicken verlaufen. Du bist also schon jetzt auf unsere Hilfe angewiesen - und du willst uns deine Hilfe verweigern?«
    »Ich bin es nicht gewohnt, dass man mir droht«, gab Jordan gefährlich leise zurück.
    »Ich drohe dir nicht. Ich stelle lediglich ein paar Tatsachen fest.«
    »Bitte«, ging D'vor dazwischen. »Wenn wir Verbündete werden wollen, ist solches Gerede wenig hilfreich. Jordan steht es frei, jederzeit zu gehen. Das ist sein Recht. Wenn nötig, werde wir ihm alle dabei helfen.« Er hielt inne, und als kein Widerspruch laut wurde, fuhr er fort.
    »Ich fühle mich jedoch verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass die Propheten sich entschließen könnten, kein weiteres Treffen anzuberaumen, solltest du es diesmal ablehnen.« Er sah kurz zu T'via hinüber, und sie nickte zum Zeichen, dass sie derselben Ansicht war. »Vielleicht ist dies deine einzige Chance.«
    »Aber auch unsere einzige Chance«, fügte C'tis rasch hinzu.
    Jordan schwieg eine ganze Weile.
    »Angenommen, ich erkläre mich bereit, mitzukommen«, sagte er schließlich, »garantiert ihr mir dann, mich sofort nach Abschluss der Gespräche wieder zu diesem Eingang zu begleiten?«
    »Ja«, antwortete D'vor für alle.
    »Egal, was dabei herauskommt?«
    »Natürlich.«
    Es entstand eine weitere Pause, dann sprach T'via.
    »Meine Herrin, P'tra, war es, die dich aus dem Kristall herbeigerufen hat«, sagte sie ruhig. »Sie weiß, dass unsere beiden Völker von diesem Treffen profitieren werden. Und ich habe gesehen, dass du ihrer Einschätzung entsprichst. Ich bitte dich in ihrem Namen, mit uns zu kommen. Wenn du dich weigerst, dann ist das mein persönliches Versagen.«
    Dass sie die seltsamen Ereignisse erwähnte, die ihn überhaupt erst in die Abtei geführt hatten, verfehlte nicht seine Wirkung.
    »Du hast nicht versagt«, beruhigte er sie. »Ich würde P'tra gerne kennenlernen.« Er wandte sich an D'vor. »Ich komme mit«, sagte er, dann sah er zu Arden hinüber. »Sollte sich das als großer Fehler heraussteilen, weiß ich, wem ich die Schuld geben kann.« Er musste grinsen, als Arden die Hände

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