Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
Vom Netzwerk:
bestanden hatte, Gemma nach Great Newport zu folgen.
    Die Meyrkats beschlossen, auf Nahrungssuche zu gehen und anschließend, sobald es wärmer wurde, in ihre Löcher zurückzukehren, um sich auszuruhen. In der Wüste waren sie an wesentlich wärmere Temperaturen gewöhnt, doch die Mittagsruhe war eine eingefleischte Gewohnheit. Zwei von ihnen, Av und Ed, blieben oben und übernahmen den Ausguck. Sie wussten nicht, welche Gefahren an diesem fremden Ort lauerten, und die beiden Posten suchten das Gelände unablässig ab und unterhielten sich dabei.
    Wir müssen eine neue Nette-Lüge-alle-kennen machen, wenn wir Gemma finden, stellte Ed fest. Wir müssen unser Versprechen halten.
    Scherze waren für Ed zu einer Art Besessenheit geworden, seit Gemma den Clan damit vertraut gemacht hatte. Ständig versuchte er, einen zu erfinden, und hatte auch bereits Fortschritte gemacht. Gelegentlich jedoch trieb er die anderen Clanmitglieder mit seinem scheinbar sinnlosen Geschnatter zur Verzweiflung.
    Zwei Clans entdecken denselben Bau, begann er. Er ist gut, und keiner möchte ihn aufgeben, also kommt es zum Kampf. Dann kommt ein Krallen-Töter angeflogen. Er spricht zu den Führern beider Clans ...
    Sprechen? Mit einem Krallen-Töter? Das ist Unsinn! entgegnete Av. Der Wüstenadler war der am meisten gefürchtete und gehasste Feind der Meyrkats.
    Sie kommen überein, fuhr Ed, den Einwurf übergehend, fort, hielt jedoch inne, als er merkte, dass Av ihm nicht mehr zuhörte. Ihre Aufmerksamkeit war auf etwas anderes gerichtet - mit ihren scharfen Augen hatte sie einen Mann entdeckt, der sich ihnen näherte.
    Die Meyrkats blieben reglos stehen. Ihr braunes Fell war in dem staubigen Boden eine gute Tarnung, doch der Mann kam geradewegs auf sie zu. Er humpelte leicht.
    Ard-en? fragte sich Ed.
    Ja! bestätigte Av, und die beiden sprangen voller Freude zu Gemmas Freund.
    Arden sah sie kommen, zwei Pelzbälle, die staksig mit aufgerichtetem Schwanz auf ihn zu hüpfen. Seine Lebensgeister hoben sich bei diesem Anblick. Ich habe sie gefunden! dachte er voller Freude und begrüßte sie auf die einzige Weise, die er kannte - in dem er sich auf den Boden setzte und ein Bein ausstreckte. Av sprang über das hingehaltene Bein hinweg. Ed tat es ihm nach und machte bei der Landung noch zusätzlich einen Überschlag, den er sich gerade ausgedacht hatte. Arden lachte, als er ihre offenkundige Freude sah.
    »Wo ist der Rest des Clans?« erkundigte er sich und überlegte, dass das Sprechen mit Tieren langsam zur Gewohnheit wurde.
    Ob sie verstanden wurde oder nicht, seine Frage wurde kurz darauf beantwortet, denn die beiden führten ihn direkt zu ihrem Bau. Bald war Arden von Meyrkats umgeben, die sich alle im Zustand höchster Erregung befanden.
    Wie kann ich sie überreden, in die Stadt zu gehen? überlegte er. Er wartete, bis sich der Tumult ringsum ein wenig gelegt hatte, dann zeigte er auf Great Newport. Die Meyrkats folgten seiner Geste, drehten sich um und betrachteten die zerstörte Mauer in der Ferne.
    »Gemma ist dort drinnen«, sagte er laut, »und sie braucht unsere Hilfe. Werdet ihr mich begleiten?«
    Unter den Tieren entstand eine gewisse Bestürzung. Sie sahen sich untereinander an und stießen beunruhigt Pfeifgeräusche aus. Arden überlegte, ob sie vielleicht irgendwie Gemmas Namen verstanden hatten. Er wiederholte ihn langsam und zeigte noch einmal auf die Stadt.
    »Wir können sie unterirdisch betreten, wie einen Bau«, erklärte er weiter. »Ich werde es euch zeigen.«
    Er stand auf und ging ein paar Schritte auf die Stadt zu, dann drehte er sich um und winkte den Clan zu sich. Sie warteten, dann, zu Ardens großer Erleichterung, folgten sie ihm zögernd.
    Zwei Stunden später, nach einem Marsch, der ihm etliche sehr seltsame Blicke eingebracht hatte und auf dem er den argwöhnischen Mitgliedern von Jordans Untergrundbewegung allerhand erklären musste, geleitete man Arden in das Hauptquartier der Organisation. Drinnen warteten Paule und Hewe, ihr Blick war glasig und sie wirkten ausgezehrt.
    »Bei den Göttern!« stieß Hewe hervor. »Wo kommst du denn plötzlich her?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, erwiderte Arden. »Hat Jordan euch nichts erzählt?«
    »Wir haben ihn seit Tagen nicht gesehen«, antwortete Paule. »Du?«
    »Ja.«
    »Erzähl!« verlangte Hewe mit Nachdruck.
    »Also gut, aber können meine Freunde vielleicht zuerst reinkommen?« fragte Arden.
    »Natürlich.«
    Arden zog die Tür weit auf. Aus dem dunklen Gang

Weitere Kostenlose Bücher