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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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draußen drangen piepsende Geräusche.
    Die Meyrkats marschierten in den Raum und sahen sich nervös mit ihren schwarzen Augen um.
40 . KAPITEL
    Den Rest des Nachmittages verbrachte Arden damit, mit Hewe und Paule Neuigkeiten auszutauschen. Jeder zeigte sich von der Erzählung des anderen erstaunt. Arden verstand nicht, wieso Jordan nicht zurückgekehrt war, und befürchtete, dass im Lichtlosen Königreich etwas schiefgegangen war. Er erfuhr von der Zerstörung der Gilde, dem anschließenden Chaos und der unglaublichen Errichtung des Turmes, doch am meisten berührten und verängstigten ihn die Nachrichten von Gemma. Ihr Verschwinden und ihre darauffolgende Einkerkerung - aller Wahrscheinlichkeit nach im Turm - ließ ihm das Blut gefrieren. Er wollte sofort die stählerne Festung angreifen, doch die anderen redeten es ihm aus.
    »Man kann dort nicht hinein«, erklärte Paule. »Das Land ringsum wurde verwüstet, und jeder, der ihm zu nahe kommt, wird getötet. Außerdem verfügt der Turm über Waffen, bei deren Anblick einem bereits schwindlig wird.«
    »Ich weiß«, sagte Arden. »Ich habe sie mit eigenen Augen gesehen. Aber irgendetwas müssen wir doch tun können - wir können doch nicht einfach hier sitzen und zulassen, dass alles vernichtet wird. Außerdem wird Gemma dort gefangengehalten!«
    »Ich kann dir nicht sagen, wie unwohl uns dabei ist«, erwiderte Paule. »Schließlich war es unsere Idee. Aber ich sehe keinen Weg, wie wir sie rausholen können.«
    »Wir arbeiten an ein paar Möglichkeiten«, fuhr Hewe fort, »doch die Posten am Turm besitzen Waffen, die jeder Beschreibung spotten. Keine unserer Rüstungen bietet Schutz vor ihren Pfeilen, und die sind tödlich genau, selbst nachts.«
    »Einige unserer Leute sind der Ansicht, die Helme, die sie tragen, ermöglichen es ihnen, im Dunkeln zu sehen«, fügte Paule hinzu.
    »Und der Untergrund?« fragte Arden, der verzweifelt nach einem Hoffnungsschimmer suchte.
    »Das ist unsere einzige Chance, wenn auch nur eine kleine«, gab Hewe zurück. »Die Wachen sind ebenso tödlich, aber sie können nicht jeden Tunnel im Auge behalten, daher bieten sie uns wenigstens etwas Schutz.«
    »Dann brechen wir doch auf!« drängte Arden.
    »Das haben wir auch vor«, meinte Paule sachlich. »Wir haben bereits viele Männer verloren und sind kein Stück weitergekommen. Ich werde nicht zulassen, dass noch mehr auf diese Weise sterben. Diese Tunnel sind die reinste Hölle.«
    »Du bist der erste, der es erfährt, sobald wir bereit sind für einen neuen Versuch«, meinte Hewe verständnisvoll.
    »Beeilt euch«, bat Arden.
    Anschließend unterhielt man sich über das Lichtlose Königreich und das dort lebende Volk, danach über die schwebende Stadt der Magier und was Arden dort herausbekommen hatte.
    »Wir haben Berichte, nach denen sie mehrfach gesichtet worden ist«, meinte Paule, »doch niemand hat sich ihr nähern können. Wie schnell sie sie auch verfolgt haben, sie konnte immer entkommen.«
    »Ich konnte nicht von dort entkommen«, erwiderte Arden. Er erzählte ihnen von den alternativen Zukünften und der entscheidenden Rolle, die die Meyrkats dabei offenbar spielten. Die Tierchen standen aufgereiht stumm an einer Wand und musterten die für sie unvertraute Umgebung, doch immer wieder kehrte ihr Blick zurück zu Arden: er war ihre Verbindung zu ihrem früheren Leben, und sie erwarteten vom ihm, dass er sie führte.
    »Was können sie denn tun?« wollte Paule wissen.
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Arden. »Wynut und Shanti ebensowenig. Aber Gemma kann mit ihnen sprechen, es wird also das Beste sein, wenn wir sie bei unserer Planung berücksichtigen.«
    Hewe zuckte mit den Achseln. »Warum nicht? Wenigstens sind sie die Tunnel gewöhnt.«
    Während des ganzen Nachmittags wurde ihre Diskussion immer wieder von Berichten aus der Stadt unterbrochen, die sie über den Fortgang ihrer Bemühungen zur Wiederherstellung der Ordnung und über den neuesten Stand der Verluste informierten. Jetzt platzte Egan in den Raum, er war aschfahl. Die Meyrkats sprangen auf der Suche nach Schutz unter die verschiedensten Möbelstücke.
    »Der Turm hat wieder zugeschlagen«, stieß er atemlos hervor.
    »Wir haben keine Explosion gehört«, gab Hewe zurück. Die letzte hatte Paule und ihn rüde aus dem Schlaf gerissen.
    »So einfach ist es diesmal nicht«, fuhr Egan fort. »Diesmal war es ein weißer, weit gefächerter Strahl. Ein ganzes Stadtviertel ist einfach

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