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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Männer und Frauen versammelt, die noch nicht aus der Stadt geflohen waren und die immer noch gewillt und in der Lage waren, zu kämpfen. So schnell und akkurat wie möglich hatte man Karten der unterirdischen Tunnel und Kammern angefertigt und die Bewegungen der Patrouillen von Freiwilligen beobachten lassen.
    Offenbar befand sich die Blauflammenkammer, in der Gemma verschwunden war, genau unterhalb des Turmes. Ihre Aktivitäten konzentrierten sich daher auf diesen Raum. Man arbeitete Pläne aus, um ihn von allen Seiten gleichzeitig bedrohen zu können, in der Hoffnung, die Verteidiger würden wenigstens einen Zugang unbewacht lassen - oder doch wenigstens nur so unzureichend, dass sie überwältigt werden konnten.
    »Selbst wenn wir nicht in den Raum selbst Vordringen können«, meinte Paule bei ihrer letzten Lagebesprechung, »so muss es noch andere Wege in das Innere des Turmes geben - wir brauchen sie nur zu finden.«
    »Wenn wir überhaupt so weit kommen«, gab Hewe zu bedenken.
    Ihr Plan bestand in einem Zangenangriff von vier Seiten. Hewe würde einen Trupp von Westen her an das Fundament des Turmes heranführen, Egan von Norden und Davin, ein Veteran, von Süden. Paule, unter dessen Obhut sich Ashlin, Arden und die Meyrkats befanden, würden von Osten her Vordringen.
    Die verschiedenen Attacken sollten möglichst gleichzeitig stattfinden. Man hatte ein Signalsystem ausgearbeitet, um alle Beteiligten darüber auf dem Laufenden zu halten, wie es den jeweils anderen erging und wie man «weiter vorgehen wollte. Das ideale Ergebnis wäre eine vernichtende Niederlage der Verteidiger, doch das war höchst unwahrscheinlich. Die Überlegenheit der Waffen der Soldaten machte die größere Zahl ihrer Gegner mehr als wett. Das nächstbeste Ergebnis wäre erreicht, wenn zwei oder drei Gruppen den Gegner binden und die Posten vom Fundament des Turmes fortlocken könnten, so dass die übrigen Angreifer in die Festung vordringen konnten. Wie das genau funktionieren sollte, wollte man abwarten, bis sie wussten, welcher Trupp am besten vorankam - wenn möglich sollte dies jedoch Paules Ostabschnitt sein.
    Fast von Beginn an kristallisierte sich heraus, dass ihr Plan zu misslingen drohte. Sie hatten sich fast ausnahmslos ohne Fackeln angeschlichen, trotzdem hatten die Posten ihr Vorrücken bemerkt und mehrere von ihnen angegriffen, bevor der Gegner überhaupt gesichtet wurde. Einer der Männer wirbelte an Arden vorbei, aus seiner zertrümmerten Schulter und seinem Kinn schoss Blut. Sein Körper ging krachend zu Boden, woraufhin die Meyrkats in sämtliche Richtungen davonrannten. Paule und Arden tauschten in der fast völligen Dunkelheit angsterfüllte Blicke aus. Langsam drangen sie weiter vor, ihre primitiven Armbrüste im Anschlag. Es gelang ihnen sogar, selbst ein oder zwei Treffer zu erzielen.
    Ihre Verluste stiegen unaufhörlich, und Paule wurde am Arm getroffen. Leise fluchend versorgte Arden die Wunde.
    »Wieso können sie so gut sehen?« flüsterte Arden. »Ich kann kaum die Hand vor Augen erkennen.«
    Aus den Tunnel ringsum drangen Kampflärm und Signalrufe.
    »Egan und Davin ziehen sich zurück«, verkündete Paule mit finsterer Miene. »Viel Zeit haben sie uns nicht gelassen.« Er zuckte zusammen, als Arden seinen Verband festzog. »Los, weiter.«
    Wenig später flüsterte Paule tonlos: »Wir sind ganz nah dran. Bleibt unten.«
    Sie gingen in die Hocke und schlichen sich leise weiter vor.
    Wieder hallte ein Signal durch die Tunnel - Hewe war gezwungen, sich zurückzuziehen. Paule rückte weiter vor, mittlerweile auf allen vieren, dicht gefolgt von Arden und den Meyrkats. Als sie um eine Ecke bogen, sahen sie die Blauflammenbarriere vor sich - im selben Augenblick flog ein Hagel aus Metallgeschossen auf sie zu. Paule wurde auf der Stelle in Stücke gerissen, und mehrere andere erlitten tödliche Verletzungen. Arden und Ashlin entkamen dieser ersten Salve, sahen aber sofort, dass sie in eine Falle getappt waren. Vor und hinter ihnen befanden sich unsichtbare Wachen - sie konnten nirgendwohin, sich nirgendwo verstecken. Ein paar der Männer gerieten in Panik und versuchten zu fliehen, wurden jedoch schon bei der ersten Bewegung niedergestreckt. Wer hockengeblieben war, drängte sich in irgendeine dunkle Ecke und verhielt sich vollkommen still.
    »Wo stecken sie?« flüsterte Ashlin. »Ich kann nicht einen von ihnen sehen.«
    Arden gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, er solle schweigen, Ashlin jedoch, der in

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