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Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich

Titel: Die träumende Welt 02 - Das Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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Schutzhäute. Man machte also kurz halt, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
    Während ihrer Unterredung machte sich in der Festung der Verteidiger Bestürzung breit, und man hörte Schreie.
    »Die Barrieren bewegen sich!«
    »Sie sind außer Kontrolle geraten!«
    »Rein mit euch!«
    »Lass sie doch, du Idiot!«
    Arden und J'vina sahen sich an.
    »Was ist denn da los?« wunderte er sich.
    »Finden wir es heraus«, erwiderte sie, und bevor irgendjemand sie aufhalten konnte, hatte sie ihre Deckung verlassen und durchquerte entlang der dunkelsten Wand den Raum.
    »Kommt endlich«, drängte D'vor. »Alleine schafft sie das nicht.«
    Sie folgten ihr schnell und leise, und Augenblicke später kletterten sie in die verlassene Stellung.
    »Hier ist alles abgesperrt«, rief J'vina von weiter vorne. »Mit Stahl, würde ich sagen. Lässt sich nicht bewegen.«
    »Vielleicht braucht man einen Schlüssel dafür?« schlug V'dal vor.
    »Na, großartig! Und wie kommen wir dann rein?« erwiderte J'vina.
    Ihre Frage wurde beantwortet, als die Metallabsperrung vor ihr von alleine in die Höhe ging.
    »C'lin, geh und sag Jordan, dass wir drinnen sind«, befahl D'vor rasch. »Führe sie her. Die anderen alle rein - schnell!«
    Als der Soldat verschwand, kletterten die anderen weiter und fanden einen Ort völliger Verwüstung vor. Zu allen Seiten lagen tote Posten, ihre Waffen waren zertrümmert oder fortgeworfen worden. Die Wände der Kammer waren zerkratzt und verbeult, als hätten feurige Metallfäuste auf sie eingeschlagen.
    »Irgendjemand hat uns Arbeit abgenommen«, bemerkte J'vina, während sie eine der Leichen mit dem Fuß umdrehte.
    »Sieht ganz so aus, als wären sie übereinander hergefallen«, meinte V'dal nachdenklich. »Als wären sie plötzlich wahnsinnig geworden.«
    Die starren Augen und die zur Grimasse erstarrten Gesichter der Toten erweckten tatsächlich stark den Eindruck von Wahnsinn.
    In diesem Augenblick betraten Jordan, Hewe und mehrere andere den Raum und erfassten das blutige Bild mit einem Blick.
    »Gute Arbeit«, meinte Hewe zufrieden. »Die anderen Posten verlassen gerade das Gebäude.«
    »Kommt«, meinte Arden und zeigte auf eine Wendeltreppe. »Wir müssen Gemma finden.«
    Und sie machten sich daran, Stockwerk um Stockwerk die leeren, hallenden Räume zu durchsuchen.
    Als Gemma aus dem Aufzug trat, bereiteten ihr die Meyrkats einen triumphalen Empfang, sprangen in die Luft und piepsten vor Freude. Das Geräusch in ihrem Kopf war fast unerträglich laut.
    Gemma, wir singen!
    Der Clan ist groß.
    Willkommen, Freundin des Clans!
    Sie kniete nieder, um sie zu berühren, sie im weichen Nackenhaar zu kraulen.
    Danke, sagte sie unhörbar. Ihr habt uns alle gerettet.
    Gemma spürte bereits, wie die Kraft sie wieder verließ. Das berauschende Gefühl der Unverletzbarkeit schwand, sie spürte den Verlust ganz deutlich, war aber froh, als damit ihre Menschlichkeit zurückkehrte. Ich bin für diese Kraft nicht geschaffen, dachte sie. Die echte Gemma wäre mit Mendle nicht so skrupellos umgesprungen. Mit Schaudern dachte sie an sein erbärmliches Gejammere und seinen darauffolgenden Sturz in den Tod. Dann schob sie die Erinnerung entschlossen beiseite.
    Wie seid ihr hier reingekommen?
    Durch die kleinen Löcher, antwortete Av. Sieh her, wir zeigen es dir.
    Sie lief hinüber zu einer kleinen Öffnung in der Wand. Gemma lugte hinein und entdeckte mehrere bunte Kabel. Sie hatte zwar keine Ahnung, zu was sie dienten, aber offenbar liefen sie durch den gesamten Turm. Die Kanäle hatten den Meyrkats einen perfekten Zugang geboten - der obendrein viel zu eng war, als dass Mendle sich die Mühe gemacht hätte, ihn zu verschließen.
    Ich bin froh, dass ihr im richtigen Augenblick gekommen seid, sagte Gemma voller Gefühl. Jetzt müsst ihr mich begleiten.
    Wirst du wir beim Ende meines Scherzes helfen? bat Ed. Ich bekommen es einfach nicht hin.
    Gemma musste lachen.
    Aber sicher. Wenn ich kann. Aber zuerst muss ich etwas nachlesen.
    In jedem Stockwerk des Turmes waren weitere Maschinen untergebracht. Arden und seine Truppe hatten Angst, sie zu berühren, doch davon abgesehen war ein Raum so menschenleer wie der andere. Ardens Hoffnungen schwanden. Gemma! flehte er im stillen. Nach allem, was passiert ist, musst du einfach hier sein. Sie kämpften sich auf den endlosen Stufen weiter nach oben.
    »Wir müssen jetzt in der Nähe der Spitze sein«, meinte Hewe schwer atmend.
    Arden bekam die nächste Überraschung des Turmes als

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