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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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verzichten, die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.«
    »Bei den Göttern!« platzte Arden heraus. »Einfach so? Sie kommen hier reinspaziert und sagen - tut uns schrecklich leid, wir haben uns getäuscht, von jetzt an wird alles anders - und das glaubst du denen?«
    »Nein«, antwortete Jordan mit aufreizender Gelassenheit. »Natürlich werde ich zusätzliche Beweise ihrer guten Absichten verlangen. Aber die Anzeichen sind tatsächlich ermutigend. Sie sind unbewaffnet hergekommen - mit einem echten Friedensangebot. Was hätten sie zu gewinnen, wenn sie Verrat im Sinn hätten? Sie haben sich mir gegenüber offen verhalten, und ich habe ihnen im Gegenzug nichts gegeben. Überleg doch, welche Möglichkeiten sich bieten, wenn ihr Angebot tatsächlich ernst gemeint ist. Können wir es uns leisten, es auszuschlagen?«
    »Ein ziemlich großes >wenn<.« Arden war mürrisch geworden.
    »Das stimmt.«
    »Und was haben sie zu dir über das Lichtlose Königreich gesagt?« ereiferte er sich mit Rücksicht auf seine Freunde.
    »Ich denke, ich habe ihnen unseren Standpunkt ganz vernünftig klarmachen können«, meinte er mit einem schiefen Grinsen. »Galar hat sich einverstanden erklärt, die Feindseligkeiten einzustellen und wird sofort mit dem Rückzug aus den Höhlen beginnen.«
    Arden war erstaunt.
    »Das glaube ich erst, wenn ich es sehe«, meinte er tonlos.
    »Ich auch«, sagte Jordan. »Und wirklich erst dann. Hält er Wort, ist das ein Zeichen für seine tatsächlichen Absichten.«
    »Klingt zu schön, um wahr zu sein«, meinte Gemma ruhig und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Das wollen wir nicht hoffen«, gab Jordan zurück.
    In den darauffolgenden Tagen deutete alles darauf hin, dass Galar tatsächlich ernst machte. Weitere Geschenke trafen ein, es gab keinerlei Berichte über Gewalttaten, und mehrere gesetzlose Vandalen wurden vor Gericht gestellt. Vor allem kam aus dem Lichtlosen Königreich die Kunde, dass die Soldaten tatsächlich die Höhlen unter der Wüste räumten.
    Gemma nahm die Drachenblumensamen an - und war dankbar dafür. In geringfügigen Dosen war die Droge insoweit bemerkenswert, als sie die Heilung beschleunigte und jene Kräfte wiederherstellte, die für die Genesung so wichtig waren. Trotzdem, jedesmal, wenn sie einen grau gekleideten Krieger zu Gesicht bekam, konnte sie sich eines bangen Schauderns nicht erwehren. Instinktiv scheute sie vor den Bildern zurück, die sie in ihrem Kopf hervorriefen.
    Doch schon kurz darauf bekam sie es mit weit beunruhigenderen Visionen zu tun.
8. KAPITEL
    Anfangs waren ihre Träume durchaus harmlos, doch schon bald begannen ihre wiederkehrenden Themen sie zu beunruhigen. Nachts wachte sie regelmäßig auf und unterbrach den Schlaf, den sie so dringend nötig hatte. Anfangs genügte es, Ardens friedlich schlummerndes Gesicht ganz dicht neben sich zu sehen, um ihre Ängste zu mildem. Später jedoch, als ihre Träume sich in unergründliche Alpträume verwandelten, musste er sie in die Arme nehmen, um sie zu beruhigen. Arden beklagte sich nie darüber, in diesen dunklen Stunden geweckt zu werden, und drückte sie fest an sich.
    »Was ist?« fragte er dann verschlafen.
    »Nichts. Bloß ein Traum«, lautete gewöhnlich Gemmas Antwort.
    Doch mit der Zeit sah Arden die Angst und Erschöpfung in ihren Augen und konnte sie nach einer Weile dazu überreden, ihm so viel wie möglich von ihren nächtlichen Visionen zu erzählen.
    »So kann das nicht weitergehen«, meinte er entschieden. »Du musst mir erzählen, was dich bedrückt. Dazu bin ich schließlich da.« Er sah sie mit einem schiefen Lächeln an, doch Gemma sagte nichts. »Du brauchst deinen Schlaf«, fuhr er fort. »Den brauchen wir beide. Wenn du nicht aufpasst, verausgabst du dich völlig.«
    »Ich bin auch in den Träumen immer so müde«, gestand Gemma. »Jede Bewegung ist eine Qual.«
    »Du arbeitest zu hart«, stellte Arden trocken fest. »Mir ist gleich, wie sehr du gebraucht wirst. Du musst anfangen, an dich selbst zu denken.«
    »Bald«, erwiderte sie, »aber jetzt noch nicht. Ich kann die Kinder jetzt nicht im Stich lassen.« In den letzten Tagen galt ihre besondere Sorge einer Krankenstation mit ganz kleinen Kindern, fast noch Babies, die sich eine bösartige Krankheit zugezogen hatten. Sie bedrohte ihr Augenlicht, und in den schlimmsten Fällen sogar ihr Leben. Lange Stunden geduldigen Bemühens und harter Arbeit hatten einigen von ihnen Heilung gebracht, doch in mehreren Fällen waren Gemmas

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