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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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»Du möchtest ins Tal zurück, um das Baby zu sehen.«
    Gemma sah ihn an, und neue Hoffnung keimte in ihren Augen.
    »Wir werden aufbrechen, sobald du die Kinder beruhigt verlassen kannst«, erklärte er entschlossen. Gemma überkam eine Woge von Glück. »Und jetzt ruh dich etwas aus.«
    Augenblicke später waren die beiden fest eingeschlafen und lagen sich geborgen in den Armen.
    Jetzt, da der Gedanke geboren war, stärkte die Vorstellung, in das Tal zurückzukehren, immer wieder Gemmas sinkenden Mut. Wann immer ihre ständige Müdigkeit in Erschöpfung auszuufern drohte, schwelgte sie in Vorfreude auf eine schöne und erholsame Zeit. Trotzdem verfolgten die Träume sie weiterhin, und sie war oft gereizt. Arden verbracht immer mehr Zeit an ihrer Seite und musste sich einen Stellvertreter für seine Aufgaben suchen. Er entwickelte sich zu einem tüchtigen Krankenpfleger und zum besonderen Liebling der jungen Patienten.
    Die Erleichterung darüber, dass das Ende ihrer Qualen näherkam, sowie Ardens tröstliche Unterstützung halfen Gemma. Zu ihrer großen Freude stimmte Jordan ihren Plänen hocherfreut zu.
    »Du hast hier mehr als genug getan«, war seine Meinung. »Mehr, als wir jemals wiedergutmachen können. Eine Reise ins Tal wird euch beiden sehr guttun - und ich würde mich über ein paar Nachrichten aus diesem Teil der Welt freuen.« Er hielt inne, dann fügte er hinzu: »Auf jeden Fall solltest du dort sein, Gemma, wenn deine Namensschwester geboren wird.«
    »Das denke ich auch«, meinte Gemma und erwiderte sein Lächeln.
    Kurz nach diesem Gespräch erwartete sie eine weitere Überraschung.
    »Ich werde euch begleiten«, meinte Hewe grinsend. »Ich habe Mallory versprochen, dich rechtzeitig zurückzubringen, und ich wage es nicht, ihr gegenüber mein Wort zu brechen.«
    »Das ist wunderbar!« rief Gemma begeistert und nahm den großen, starken Mann rasch in die Arme.
    »Vorsicht«, flüsterte er ihr für alle deutlich hörbar zu. »Sonst wird Arden eifersüchtig.«
    »Auf dich?« gab Arden zurück. »Das möchte ich sehen!«
    »Außerdem können wir auf dem Weg Adria besuchen«, fuhr Hewe fort. »Wir haben schon eine Weile nichts von ihr gehört, und es wäre schön zu hören, wie es ihr jetzt geht. Außerdem weiß sie wenigstens meinen wahren Wert zu schätzen.«
    Gemmas Stimmung wurde immer besser. Die Verborgene, dachte Gemma. Welche Geheimnisse wird sie mir diesmal offenbaren?
    Gemma war etwas über drei Monate in Great Newport geblieben, und der Sommer ging allmählich in den Herbst über, als sie schließlich einsah, dass die Kinder sie nicht länger brauchten. Trotzdem fiel ihr der Entschluss schwer, doch als er einmal gefasst war, war das Gefühl der Erleichterung fast überwältigend.
    Jordan hatte sie gefragt, ob sie für die Reise eine Eskorte benötigten, doch sowohl Arden als auch Hewe zogen es vor, ohne viel Ballast zu reisen.
    »Außerdem haben wir eine Hexe bei uns, die uns beschützt«, erklärte Hewe grinsend.
    Das Trio verließ Great Newport trotzdem nicht allein. Gemma erläuterte den Meyrkats ihre Pläne, und der Clan, der wusste, dass das Tal nicht der richtige Ort für sie war, beschloss, J'vinas Einladung von früher anzunehmen und in den Großen Bau zurückzukehren. So wollten sie also gemeinsam bis zum Eingang des Lichtlosen Königreiches reisen - danach würden die Menschen alleine weiterziehen.
    Nach drei Tagen gemächlichen Reisens hatten sie das felsübersäte Tal erreicht. Der Abschied vom Clan fiel Gemma schwer, doch die Tiere waren bester Dinge, und sie sehnte sich nach der Ruhe des Tals. Sie zweifelten nicht daran, dass sie einander Wiedersehen würden. Schweigend sah Gemma zu, bis der letzte ihrer Schwänze im steinernen Labyrinth verschwunden war, wo sich der Eingang verbarg.
    »Sie bedeuten dir verdammt viel, hab' ich recht?« meinte Hewe, als sie Richtung Osten schwenkten.
    »Ja. Jetzt weiß ich, warum die Zauberer meiner Heimatinsel so an ihren Vertrauten gehangen haben.« Gemma sah kurz zu Arden hinüber, doch der verkniff sich einen Kommentar. »Auf diese Weise kommunizieren zu können, hat etwas ganz Besonderes. Ich kann es nicht richtig erklären.«
    »Ich glaube, mir wäre es gar nicht so recht, wenn immer jemand wüsste, was ich denke«, bemerkte Hewe.
    »O nein, man gibt nichts ungewollt preis«, erklärte sie ihm. »Nur ausgesandte Gedanken können richtig verstanden werden, alles andere dringt nur als undeutliches Gefühl durch - wenn überhaupt. Ich habe

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