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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Wylie
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lange gebraucht, bis ich mich richtig wohl damit gefühlt habe.«
    Sie unterhielten sich eine Weile, während ihre Pferde sich mühsam weiterschleppten, die Nordspitze der Diamantenwüste durchquerten und auf die Küstenstraße zuhielten.
    »Du bist sehr schweigsam«, meinte Hewe später zu Arden.
    »Ich denke nach«, antwortete er und rang sich ein Lächeln ab. »Über das Lichtlose Königreich. Ich hätte gerne vor unserem Aufbruch etwas von T'via gehört.«
    Die Nachrichten, die sie erhalten hatten, waren ermutigend gewesen. Es hieß, die Grauen Vadalen zögen ab, und man berichtete von dem allgemeinen Fortschritt der Expedition nach Süden, doch vom Gemmas Traumbildern war nicht die Rede.
    »Sie haben schon zu viel zu tun, auch ohne meine Alpträume zu deuten«, meinte sie.
    »Ich weiß. Trotzdem ...«
    Hewe unterbrach sie.
    »Was in aller Welt ist dort drüben los?« rief er aus und neigte nach vorn.
    Als die anderen hinsahen, erkannten sie in der Ferne zwei Männer auf Pferden. Sie ritten auf und ab, galoppierten ein paar Sprünge, rissen dann die Pferde in die Höhe, ließen deren Hufe durch den Sand schliddern, bevor sie in die entgegengesetzte Richtung davonschossen - nur um das Schauspiel zu wiederholen. Das schwache Echo ihrer verärgerten Rufe wehten über die Wüste heran. Das ganze Spektakel war so lächerlich, dass Hewe und Arden anfingen zu lachen, Gemma jedoch hatte etwas gesehen, was die anderen nicht mitbekommen hatten: ein eigenartiges, trugbildähnliches Flimmern, dass um ihre Pferde herum zu tanzen schien. Außerdem trugen die Reiter Grau - und wirkten unangenehm vertraut.
    »Vandalen«, warnte Gemma.
    Ardens Blick verengte sich.
    »Den Dünnen habe ich schon mal irgendwo gesehen«, sagte er, inzwischen ernst geworden.
    »Das ist Wray, nicht wahr?« erwiderte sie.
    Arden nickte.
    »Und der andere ist Yarat«, fuhr Gemma fort. »Die beiden sind gefährlich!«
    »Ich glaube, im Augenblick achten sie nicht sonderlich auf uns«, meinte Hewe. »Sie versuchen bloß, sich auf ihren Pferden zu halten. Sollen wir nicht etwas näher heranreiten?«
    Sie ritten ein Stück weiter, trotz ihrer bösen Ahnungen neugierig geworden.
    »Da ist etwas ...« setzte Hewe an.
    »Jetzt sehe ich es auch!« rief Arden. »Ein Elementaler?«
    »Nein. Das ist etwas anderes«, widersprach Gemma. Sie war ziemlich sicher, dass das flirrende Bild kein Produkt eines elementalen Geschöpfes war, verspürte aber dennoch einen unerklärlichen Widerwillen, herauszufinden, worum es sich tatsächlich handelte.
    Jetzt waren sie nahe genug, um den Schweiß auf der Pferdehaut glänzen zu sehen, ihre schäumenden Nüstern und den wilden Blick in ihren Augen. Die Reiter klammerten sich mit letzter Kraft an sie, während die Rösser bockten und sich im Kreis drehten. Schließlich bemerkten sie die Neuankömmlinge. Ihre Reaktion war - gelinde gesagt - seltsam.
    Yarat verdrehte die Augen gen Himmel und schrie, als litte er unter Todesqualen. Als sein Pferd sich aufbäumte, stürzte der dicke Kerl zu Boden und landete unglücklich. Scheinbar hatte sie sich alle Glieder ausgerenkt. Wray erging es etwas besser, da er leichter und beweglicher war, trotzdem schrie er ihnen erst Unflätigkeiten zu, um sie dann verzweifelt anzuflehen.
    »Schluss! Schluss damit!« schluchzte er. »Töte uns, Dämon - mach ein Ende.« Er nahm eine Hand von den Zügeln, zeigte auf Arden und brüllte: »Ich kann dich kein zweites Mal töten! Warum quälst du uns so?«
    Sein Pferd bockte erneut, Wray jedoch gelang es, seinen Sturz zu kontrollieren, und er glitt unverletzt zu Boden. Bevor sie reagieren konnten, geschah etwas mit der Luft vor ihnen. Wo eben noch nichts gewesen war, wurde es dunstig. Langsam entstand ein Bild und wurde unter ihren Blicken immer wirklicher. Diesmal waren sie es, die das Entsetzen packte.
    Arden stand sich selbst von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
9. KAPITEL
    »Was bist du?« fragte Arden tonlos.
    »Genau das versuche ich gerade herauszufinden«, antwortete sein Gegenüber. Es klang sehr sachlich.
    Gemma begann zu zittern, als sie die Stimme hörte. Es war zwar Ardens Stimme, klang aber irgendwie hohler.
    Wray schaute vom Boden hoch, starrte einen Augenblick lang ins Leere und fing wie ein Irrer an zu lachen.
    »Jetzt sind sie zu zweit!« keuchte er.
    Arden drehte sich zu Gemma und Hewe um.
    »Was ist das?« fragte er leise. Doch beiden hatte es zu sehr die Sprache verschlagen, um zu antworten.
    Dann meldete sich die Erscheinung erneut zu

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