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Die Tramps von Luna

Die Tramps von Luna

Titel: Die Tramps von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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nicht. Frag sie doch!«
    »Sie sind noch nicht volljährig.«
    »Nein – noch nicht ganz. Aber angenommen, sie gehen aufs Gericht und lassen mich zu ihrem Vormund bestellen?«
    Mister Stone hörte ruhig zu und wandte sich dann an seine Söhne. »Cas – Pol – habt ihr das mit eurer Großmutter vereinbart?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Pollux.
    »Würdet ihr tun, was sie da vorschlägt?«
    »Also, Paps, gern würden wir es nicht tun«, entgegnete Castor.
    »Aber ihr würdet es tun?«
    »Das habe ich nicht gesagt, Sir.«
    »Hmm…« Mister Stone wandte sich ab. »Das ist reine Erpressung – und ich lasse mir das nicht gefallen. Mister Ekizian, Sie wußten, daß ich herkam, um das Schiff zu kaufen. Sie wußten, daß meine Mutter in meinem Auftrag verhandeln sollte. Und doch haben Sie das Geschäft hinter meinem Rücken abgeschlossen. Entweder wird dieser Kuhhandel rückgängig gemacht, oder ich schleppe Sie ebenso wie meine Mutter vor das Schiedsgericht.«
    Hazels Gesicht war ausdruckslos; Mister Ekizian betrachtete seine Ringe. »Sie haben nicht ganz unrecht, Mister Stone. Könnten wir nach drinnen gehen und die Sache unter uns besprechen?«
    »Das halte ich für angebracht.«
    Hazel folgte ihnen und zupfte ihren Sohn am Ärmel, bevor er etwas sagen konnte. »Roger? Du willst dieses Schiff wirklich kaufen?«
    »Ja.«
    Sie deutete auf die Papiere, die vor Mister Ekizian lagen. »Dann unterschreibe da und gib deinen Daumenabdruck her.«
    Er nahm statt dessen die Papiere in die Hand. Es stand kein Wort von den Bedingungen darin, die Hazel genannt hatte. Statt dessen war er als künftiger Besitzer eingetragen, und das Schiff kostete bedeutend weniger, als er erwartet hatte. Nach einer hastigen Überschlagsrechnung wußte er, daß Hazel das Schiff nicht nur zum Schrottpreis bekommen hatte, sondern daß Ekizian auch noch die Summe abgezogen hatte, die er für das Demontieren hätte bezahlen müssen.
    Schweigend griff er nach Ekizians Schreibstift und unterzeichnete. Dann brachte er sorgfältig seinen Daumenabdruck an. Er sah auf und seiner Mutter in die Augen. »Hazel, du hast keinen Funken Ehrgefühl. Mit dir nimmt es noch einmal ein schlimmes Ende.«
    Sie lächelte. »Roger, du sprichst ein großes Wort gelassen aus.«
    Mister Ekizian seufzte. »Wie gesagt, Mister Stone, Ihre Mutter ist eine sehr kluge Frau. Ich habe ihr Partnerschaft bei meinem Geschäft angeboten.«
    »Aber ich nahm nicht an«, erklärte Hazel. »Ich brauche Ellbogenfreiheit.«
    Roger Stone grinste und stand achselzuckend auf. »So, und wer wird nun Kapitän?«
    »Du natürlich, Käpt’n.«
    Als sie herauskamen, fragten die Zwillinge gleichzeitig: »Paps, hast du es gekauft?«
    »Nennt ihn nicht Paps«, riet Hazel. »Käpt’n gefällt ihm besser.«
    »Oh!«
    »Ebenfalls oh!« wiederholte Pol.
     
    *
     
    Dr. Stone sagte nur: »Ja, Liebling. Ich habe die Wohnung gekündigt.« Meade wurde fast, Lowell ganz verrückt. Nach dem Abendessen nahmen Hazel und die Zwillinge Meade und das Baby mit zum Schiff. Dr. Stone, die sich nicht einmal während des Großen Meteorschauers aufgeregt hatte, blieb mir ihrem Mann daheim. Roger schrieb lange Listen von den Dingen, die noch erledigt werden mußten. Schließlich stellte er versuchsweise die Besatzung zusammen.
     
    Ich – Kapitän.
    Castor – l. Offizier und Pilot
    Meade – 2. Offizier und Küchenassistentin
    Hazel – Oberingenieur
    Pollux – 2. Ingenieur und Ersatzpilot
    Edith – Schiffsarzt und Köchin
    Buster – allgemeine Aufsicht
     
    Er starrte die Aufstellung eine Zeitlang an und sagte dann leise: »Irgendwie habe ich das Gefühl, daß es so nicht klappen wird.«

 
4
     
    Mister Stone zeigte die Liste nicht seiner Familie; insgeheim war ihm klar, daß die Zwillinge mitkommen würden, aber er wollte das noch nicht öffentlich zugeben. Das Thema wurde nicht angeschnitten, solange sie das Schiff überholten und raumtüchtig machten.
    Die Zwillinge machten den Großteil der Arbeit und wurden dabei abwechslungsweise von Hazel und ihrem Vater überwacht. Hazel und Vater stritten dauernd. Wenn das geschah, arbeiteten die Zwillinge einfach weiter und zwar so, wie sie es für richtig hielten. Keiner von ihnen hatte großes Vertrauen in die Fähigkeiten der Alten; zu ihrem natürlichen technischen Talent kam noch der jugendliche Hochmut, daß sie besser Bescheid wußten, als es in Wirklichkeit der Fall war.
    Diese instabile Situation mußte zu einer Krise führen. Mister Stone hatte angeordnet, daß man

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