Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
Clarissa zugestimmt hat, wird es ihr wichtig sein.“
„Wir sprechen jetzt nicht über Clarissa, sondern über dich. Aurora, ich habe mal gesagt, ich möchte niemals dafür verantwortlich sein, dass du so etwas noch einmal erleben musst. Und das meine ich ernst.“
„Das weiß ich.“ Er ahnte gar nicht, wie wichtig ihr das war. „Dass du tatsächlich mir zuliebe darauf verzichten würdest, gibt mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.“
„Das bist du auch. Vielleicht hätte ich dir das schon viel eher sagen sollen.“
Eine lang gehegte Sehnsucht ergriff von ihr Besitz. Kurz ließ sie sich davon übermannen, doch dann gewann die Vernunft wieder die Oberhand. „Du musst mir gar nichts sagen. Und ich weiß, dass ich mich schuldig fühlen würde, wenn du meinetwegen den Dreh absagst. Es ist schon so lange her, David. Vielleicht muss ich endlich lernen, damit umzugehen.“
„Vielleicht versuchst du genau das schon viel zu lange“, wandte er ein.
„Mag sein.“ Sie lächelte ihn an. „Auf jeden Fall denke ich, du solltest die Szene drehen. Aber mach es gut.“
„Ich gebe mein Bestes. Willst du mitkommen?“
„Nein.“ Wieder wich sie seinem Blick aus. „Alex wird sie begleiten.“
An ihrem Tonfall erkannte er, dass sie sich noch immer nicht damit abgefunden hatte, dass Alex Marshall eine wichtige Rolle im Leben ihrer Mutter spielte. „Er liebt sie sehr.“
„Ja, ich weiß.“ Energisch schüttelte sie ihre trübe Stimmung ab und griff nach dem Stift. „Und ich werde für sie eine Traumhochzeit ausrichten.“
Mit einem zufriedenen Lächeln sah er sie an. Ihr Optimismus war eine der Eigenschaften, die er so sehr an ihr liebte. „Dann lass uns endlich anfangen.“
Fast zwei Stunden arbeiteten sie konzentriert Seite an Seite. Nach einiger Zeit ließ auch die Spannung, die zwischen ihnen entstanden war, nach. Sie lasen Listen, verwarfen sie, erstellten neue, überlegten, wie viel Champagner sie brauchen würden, und stritten, ob Räucherlachs besser war als Krabben.
Sie hatte nicht erwartet, dass er sich die Zeit nehmen würde, die Hochzeit ihrer Mutter mit ihr zu planen. Doch er ging sogar so weit, mit ihr die Sitzordnung minutiös durchzusprechen.
„Mit dir zu arbeiten ist eine spannende Erfahrung für mich, A. J.“, meinte er schließlich.
„Hmm?“ Zum letzten Mal zählte sie die auswärtigen Gäste, für die sie Hotelzimmer buchen musste.
„Sollte ich jemals eine Agentin brauchen, würde ich auf jeden Fall dich nehmen.“
Unschlüssig sah sie auf. „Ist das ein Kompliment?“
„Nicht direkt.“
Jetzt lächelte sie. „Ich habe es auch nicht so aufgefasst. Nun, ich denke, wenn ich diese Pläne an den Partyservice weitergebe, sollte alles klappen. Und jeder Gast, der jemals bei Clarissa gegessen hat, wird glücklich sein, von ihren Kochkünsten verschont zu bleiben.“ Sie nahm die Brille ab und legte die Liste aus der Hand. „Danke für deine Hilfe.“
Jedes Mal erstaunte es ihn aufs Neue, wie verletzlich sie ohne ihre Brille aussah. „Ich mag Clarissa sehr.“
„Das weiß ich. So, ich glaube, du hast dir eine Belohnung verdient.“ Lächelnd beugte sie sich vor. „Hast du eine Idee?“
Natürlich hatte er eine Vorstellung davon, wie sein Lohn für die investierte Zeit aussehen könnte. Doch er schüttelte den Gedanken ab. „Wie wäre es mit einem Kaffee?“
„Kommt sofort.“ Sie stand auf und schaute ganz aus Gewohnheit auf die Uhr. „Oh, Gott.“
Er griff nach einer Zigarette. „Was ist los?“
„ Empire hat schon angefangen.“
„Das ist allerdings tragisch.“
„Ich darf diese Folge nicht verpassen.“
Als sie nach der Fernbedienung griff, um den Fernseher einzuschalten, schüttelte er den Kopf. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du nach Seifenopern süchtig bist, A. J. Es gibt gute Ärzte für Fälle wie dich.“
„Psst.“ Mit dem Blick zum Bildschirm setzte sie sich auf das Sofa und stellte erleichtert fest, dass sie nur den Anfang verpasst hatte. „Ich habe eine Klientin …“
„Das bringt dein Job mit sich.“
„Sie ist ausgesprochen talentiert“, fuhr A. J. fort. „Jetzt spielt sie ihre erste größere Rolle, viel leicht ist das derDurchbruch. Sie ist für vier Folgen bei Empire gebucht worden, und wenn sie gut ist, kann ich vielleicht eine Vertragsverlängerung erreichen.“
Schicksalsergeben ließ er sich neben ihr nieder. „Sind das nicht sowieso Wiederholungen?“
„Nein, diese nicht. Es ist der Pilotfilm für die Staffel, die im
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