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Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - II.Aufstieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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pultes und war damit beschäftigt, die noch funktionstüchtigen raumschiffe und gleiter in eine sichere erdumlaufbahn zu bringen, ferngesteuert, wie man mir später erklärte.
    sie drehte sich zu uns um, trauer stand ihr ins gesicht geschrieben.
    »eridu ist tot«, sagte sie den tränen nahe, »er wurde im schlaf von den wassermassen überrascht, er hatte keine chance. enki liegt schwer verletzt in der krankenstation, anjia kümmert sich um ihn.«
    mein »zwillingsbruder« fiel kraftlos in einen sessel, begann hemmungslos zu weinen.
    »was ist geschehen?«, fragte ich etwas blass geworden.
    »die südliche eismasse ist ins wasser gerutscht und hat eine gigantische flutwelle verursacht«, war ishtars knappe antwort.
    irgendwie wuchsen mir die dinge über den kopf. ich konnte absolut nichts mit dieser antwort anfangen. der heutige tag schien es wirklich nicht gut mit mir zu meinen.
    »warum? ein paar milliarden tonnen setzen sich doch nicht so mir nichts dir nichts in bewegung, hat’s der eisfläche dort nicht mehr gefallen, war’s ihr zu kalt?«
    auf ishtars vorwurfsvollen blick hin biss ich mir mehrmals auf die zunge, dies war wirklich nicht der richtige zeitpunkt, um blöde witze zu reißen.
    »die ständigen schneefälle in den letzten jahrhunderten haben zu einer dramatischen gewichtszunahme der eisdecke geführt. durch den steigenden druck schmolzen die untersten bereiche, die eisdecke schwamm bald auf einer instabilen, schlüpfrigen schicht, was jetzt zur katastrophe führte.«
    »zwar haben wir die gefahr erkannt und entsprechende maßnahmen ergriffen, wollten die eisdecke kontrolliert abschmelzen, doch leider zu spät. eine gravitationswelle hat die massen in bewegung versetzt und ins meer rutschen lassen. ich hatte noch keine zeit, die ursache dieses gravitationsschocks herauszufinden.«
    »und wo wart ihr? die ›niho‹ verschwand plötzlich von den ortungsschirmen, ich habe schon das schlimmste befürchtet.«
    »ach, ich musste mich erst mit diesem ding hier vertraut machen.«
    ich deutete auf den transportergürtel.
    »hat einige zeit gedauert, danach war ich auf der flucht vor den wassermassen, er war bewusstlos und ich hatte ja keine ahnung, wohin ich mich wenden sollte.«
    »er war bewusstlos?«
    »ja, ein schlag, vermutlich dieser ›gravitationsschock‹, traf die niho, er knallte gegen einen gegenstand der härter war als sein kopf, was mich ein wenig wundert, und weg war er. hat mich einige nerven gekostet und einige graue haare wachsen lassen, bis ich die funktion des gürtels herausgefunden habe. ihr solltet eine bedienungsanleitung dazuheften.«
    »wieso sollten wir, ist ja eine dabei, hast du die bilder am gürtel nicht gesehen?«
    »bitte?«
    ich schnallte den gürtel ab und tatsächlich, in eindeutigen, unzweifelhaften bildsymbolen, eingraviert im leder, wurde seine funktion erklärt.
    ich schüttelte den kopf.
    »der stress meines ersten raumschiffabsturzes hat mir wohl ein wenig zu stark zugesetzt, hab’s einfach übersehen. doch trotz allem, gibt es hier so etwas wie ein lazarett, ich würde jetzt doch gerne meine gebrochene hand und nase behandeln lassen.«
    ishtar brachte mich in die krankenabteilung. eine zierliche, junge frau, mit kurzen, roten haaren und grünen augen, versorgte meine gebrochenen knochen und gab mir ein schmerzstillendes mittel.
    meine versuche, mit ihr ins gespräch zu kommen schlugen fehl, entweder verstand sie mich nicht oder wollte mich nicht verstehen. vermutlich bereitete ihr der zustand des anderen patienten große sorgen, einem mann, der in einer schwabbeligen flüssigkeit in einem glasbehälter schwamm, den grässliche wunden verunstalteten, sein rechter arm bestand nur noch aus einer klumpigen breiigen masse, sein rechtes bein fehlte ganz.
    schaudernd wandte ich mich ab. urplötzlich hatte ich probleme genügend luft zu bekommen, etwas steckte in meinem hals, mir war speiübel.
    ich flüchtete förmlich aus dem raum. draußen am gang lehnte ich mich an eine wand, ließ die kühle fläche auf meinen körper wirken, atmete mehrere male tief ein.
    »das muss enki gewesen sein, wahrscheinlich hat ihn eine einstürzende mauer getroffen, seine hand zerquetscht und sein bein abgetrennt.«
    grauenhafte bilder stiegen in mir hoch. ich sah menschen, von umstürzenden mauern erschlagen, grauenvoll zugerichtet, schreiende verletzte, die halb tot unter trümmern lagen und denen niemand mehr helfen konnte. körper, die von der flutwelle erfasst, gegen felsen

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