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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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evolutionsschub, der in meinen augen einer transformation eines affen in ein gottähnliches wesen glich.
    man könnte es als bewusstseinserweiterung beschreiben, die ihn danach in die lage versetzte, nicht nur sich selbst zu erkennen, zu fühlen, sondern die gesamte ihn umgebende bewusstseinssphäre, das universum als ganzes. solange man diese transformation, eingeleitet durch arbeit an seinen geistigen fähigkeiten und zugegeben mit etwas technischer hilfe, nicht selbst erlebt hatte, konnte man sich nur sehr schwer etwas darunter vorstellen.
    ein »navigator« konnte mit jedem der es auch wollte zu einer gedanklichen einheit verschmelzen. es gab keinen grund, geheimnisse zu bewahren. er war imstande, sich die informationen, die er benötigte, aus dem kollektiven bewusstsein zu beschaffen. der »navigator« war demnach nicht nur eine berufsbezeichnung, sondern der begriff für eine neue generation von »mensch«, dem »homo conscius«. diese mardukianer waren drauf und dran »erwachsen« zu werden.
    vor nun fast einem jahr hatte ich mich in diese ausbildung gestürzt. ein jahr, das förmlich an mir vorbeigeflogen war und alles, was für mich einmal wichtig gewesen war, hatte vergessen lassen. fast alles ..., aber das lag weit in der vergangenheit, hatte sich in ihr aufgelöst, die erde war für mich nicht mehr existent.
    ich hatte mich recht gut eingelebt und fühlte mich sehr wohl auf marduk. während meiner ausbildung hatte ich viele neue freundschaften geschlossen, und auch wenn sich eines tages eine möglichkeit der rückkehr in »meine« zeit auftun sollte, nach all dem, was ich hier gesehen und gelernt hatte, würde ich dieses, mein »neues« leben, nicht mehr gegen das »alte« auf der erde eintauschen wollen.
    an manchen tagen, in manchen situationen fühlte ich mich allerdings immer noch wie ein steinzeitmensch, den es in eine ferne zukunft verschlagen hat und der dort mit informationen vollgepumpt worden war.
    ich hatte das wissen dieser zeit, doch wissen zu besitzen und es richtig einzusetzen, waren zwei grundverschiedene dinge. ich wusste um die funktion und den aufbau unzähliger technischer geräte, doch erst, wenn man sich genauer mit ihnen beschäftigte, wurden sie zu etwas alltäglichem.
    wie ein neandertaler in der zukunft, der zwar die information über feuerzeuge irgendwo in den tiefen seines gehirns gespeichert hatte, sein feuer aber solange mühsam mit feuersteinen entfachen wird, bis er endlich einen dieser »funkenspender« in händen hält und ihn auch benützte. trotzdem wird ihn dieses »wunderding« immer wieder von neuem begeistern, obwohl er um seine funktion weiß.
    heute sollte ich also zum ersten mal die steuerung eines dieser meisterstücke der mardukianischen raumfahrttechnik übernehmen.
    die sippar war vor einigen tagen aus dem dilmu-sektor zurückgekehrt und stand jetzt für den letzten schritt meiner ausbildung zur verfügung, das eindringen in die raum-zeit außerhalb der virtuellen realität des simulators, mit den gerätschaften eines real existierenden raumschiffes.
    als ich hörte, die sippar sei zurück, hatte ich mich auf ein wiedersehen mit isu gefreut, doch zu meiner enttäuschung musste ich feststellen, dass sie nicht an bord gewesen war. meine fragen nach ihrem aufenthaltsort wurden mit einem knappen »geheimauftrag. keine auskünfte« abgetan. auch ithak hatte angeblich keine ahnung, wo sich isu aufhielt. ich hatte jedoch den verdacht, dass sie sehr wohl wusste, wo sie zu finden war und daher fand ich mich bald damit ab, nicht zu den geheimnisträgern der flotte zu gehören.
    nun stand ich in der kommandozentrale der sippar und sog jede einzelheit gierig in mich auf. zum ersten mal befand ich mich nicht in einer simulation, sondern in einem realen dreidimensionalen schlachtschiff der imperiumsflotte.
    ich wusste nicht, wie oft ich ähnliche räume, wie diesen hier, im verlaufe meiner ausbildung betreten und bis ins kleinste detail kennengelernt hatte.
    dieser hier war jedoch echt. so echt, dass er, trotz all dem was ich inzwischen erlebt hatte, schon wieder zu fantastisch wirkte, als dass es die wahrheit sein konnte: ich war auf einem raumschiff der mardukianischen flotte und würde in kürze meinen jungfernflug antreten, sozusagen meine führerscheinprüfung ablegen.
    ein leichtes kribbeln in meiner magengegend verriet mir, dass ich, trotz gegenteiliger behauptungen meinerseits, ein wenig nervös war.
    ich musste mir eingestehen, ich war bis zu diesem zeitpunkt

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