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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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nicht vollkommen davon überzeugt gewesen, dass ich tatsächlich zu einem navigator ausgebildet und nicht nur, zur erheiterung der mardukianer, in unzähligen videospielen zum narren gehalten worden war. dieser kleine zweifler in mir verstummte aber in dem augenblick, als ich die sippar betrat und zu fuß entlang endloser korridore zur zentrale marschierte.
    ich genoss diesen spaziergang, der über eine halbe stunde dauerte. ich versuchte, mich in die struktur des schiffes hineinzufühlen, jede einzelheit in meinem geiste aufzunehmen.
    die gänge waren breit, drei personen könnten bequem nebeneinader gehen, und richtig gemütlich. sie waren in einem hellen blauton bemalt, wie auch die außenseite aller kriegsschiffe des imperiums, und durchdrungen von einem sanften gelben licht, welches von überall her zu kommen schien.
    an manchen stellen war die wand mit wunderschönen malereien geschmückt – das malen war offenbar die lieblingsbeschäftigung vieler mardukianer, wie ich feststellen konnte – streckenweise glichen die wände den ausstellungsräumen einer galerie mit dutzenden kleinen meisterwerken. auch der boden war voll von diesen bunten graffitis, die wohl von generationen von raumfahrern stammten, denn dieses schiff war immerhin schon sechshundertachtzig jahre alt.
    die eingangstüren zu den kabinen waren bunte beschreibungen jener personen, die dahinter lebten. sogar die wuchtigen schotte der energiezentren waren mit symbolen verziert, die unverkennbar darauf hinwiesen, was sich dahinter verbarg.
    wäre man unvorbereitet auf eines dieser schiffe verschlagen worden, nie würde man auch nur im entferntesten annehmen, es handelte sich um ein kriegsschiff. man könnte es eher für ein kindergartenschiff halten, auf dem jeder quadratzentimeter von künstlerisch sehr begabten kindern bemalt worden war.
    auf der eingangstür zur kommandobrücke prangte das hoheitszeichen des imperiums, die abbildung des dilmusystems, der sonne mit ihren achtzehn planeten. sie öffnete sich, und ich machte zögernd zwei schritte in das innere dieses sechzehneckigen raumes.
    da stand ich nun, etwas kribbelig, und betrachtete fasziniert meine zukünftige arbeitsstätte.
    ich konnte auch hier nichts entdecken, was dem herkömmlichen bild von raumschiffen aus sf-stories entsprach. keine nutzlosen, in allen farbtönen blinkenden, dutzende quadratmeter wandfläche in beschlag nehmende kleine lämpchen oder sinnlose drehknöpfe, schalter und taster. kein überflüssiger schnickschnack.
    mir gegenüber war wohl die wichtigste einrichtung der kommandozentrale angebracht, der getränke- und nahrungsspender, der vor allem den gigantischen soak- auf deutsch kaffeekonsum der besatzung befriedigte. gleich daneben waren die wenigen manuellen schiffskontrollen installiert, die nur dafür benötigt wurden, das schiff auf kurzen innerplanetarischen flügen, im notfall oder im extrem unwahrscheinlichen falle eines totalversagens der »kommandoplätze« ohne computerhilfe bewegen zu können.
    zwölf dieser sogenannten »kommandoplätze« waren kreisförmig im raum aufgestellt, je sechs links und rechts vom eingang und jede etwa vier meter von den wänden entfernt. dort waren die schränke der schutzanzüge und waffen befestigt. in der mitte gab es zwei weitere halbkreisförmig angeordnete, ungefähr einen meter breite steuerkonsolen, die wiederum nur für den manuellen betrieb benötigt wurden. in ihnen waren auch die verschiedensten 3d-projektoren angebracht.
    alle diese plätze waren gleichberechtigt, man konnte die bedienung einzelner sektionen, wie energie-, waffensektionen oder kommunikation ohne probleme von einem zum anderen transferieren. obendrein war es möglich, alle steuerfunktionen auf eine einzige dieser einheiten umzuleiten.
    ein kleiner mann, den man auf maximal fünfzig lebensjahre schätzen würde – in wahrheit war er über dreihundert – mit einer ungewöhnlich hellen hautfarbe, kam mir entgegen.
    »ich bin thot, der anführer dieses haufens. ich nehme an, du bist unsere neue antriebseinheit. willkommen auf der sippar.«
    er war mir auf anhieb sympathisch. endlich ein mardukianer, der meine vorstellungen von humor erfüllte.
    »in der tat. ich hoffe nur, dass du mir nicht böse bist, falls ich diesen kahn auf irgendeiner sonne parke oder eventuell in seine bestandteile zerlege.«
    »keine angst, ich werde schon darauf achten, dass du nichts anstellst. hab’ ja mit diesem kindergarten hier an bord schon genug erfahrungen im

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