Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)
schmerz hervor, den ich bis zur neige auskostete.
»herrlich. ich glaube, ich bin soeben der hölle entkommen. bin ich froh, dass die keine verwendung für mich hatten und mich wieder laufen ließen.«
»wo warst du? wir dachten, du hättest dich verirrt und ... na, ja, wir wollten dich schon dem krankenpersonal überlassen, bis du vor wenigen sekunden überraschend zurückgekehrt bist.«
»ach, ich hatte heimweh, hab’ kurz mal zu hause angeklopft und mir danach die hölle der christen angesehen. war sehr aufregend, doch ehrlich gesagt, hier gefällt’s mir um vieles besser. und da bin ich.«
meine körperfunktionen erreichten bald ihre normalwerte und informierten mich über einige merkwürdigen veränderungen an bord der sippar.
»wo sind wir? ist das dort das dilmu system? was tun wir hier?«
ich deutete auf eine holoprojektion in der mitte der zentrale.
»weshalb sind meine unterarme mit diesem bioplasma vollgeschmiert und wer hat meinen schönen sessel verschmort? hat sich während meiner abwesenheit etwas aufregendes ereignet? sind wir angegriffen worden?«
thot lachte kurz auf. er sah mich an und augenblicke später krümmte er sich vor lachen, hatte sichtbar probleme, dabei nicht aus seinem kommandosessel zu fallen. auch die restliche crew amüsierte sich sichtlich über meine fragen.
hastor sah mich verblüfft an.
»du weißt also nicht, was inzwischen geschehen ist?«
fragezeichen tanzten um meinen kopf.
»nein. hab’ ich etwas falsch gemacht?«
thots heiterkeitsausbruch ließ mich böses ahnen.
»ob du etwas falsch gemacht hast? nun ja, du hast einen planeten vorerst vor dem sicher scheinenden untergang gerettet. zugegeben auf ungewöhnliche weise, doch die narbenschiffe haben sich abgesetzt. jeder hier auf der sippar wird’s dir bestätigen können.«
»wenn du glaubst, dies sei falsch gewesen, dann trifft deine befürchtung zu. allerdings muss ich zugeben, du wärst jetzt ein ..., ein held nennt man das glaube ich bei euch, wenn da nicht ein neues problem hinzugekommen wäre.«
»ich hab’ was? welche narbenschiffe?« ich schüttelte ungläubig den kopf.
»ihr wollt mich wohl verarschen.«
»was wollen wir?«
»ähm, zum narren halten, mich an der nase herumführen.«
»nein, wirklich nicht. sieh dir doch die aufzeichnungen an oder noch besser, frag’ hastor, er wird dir sicher alles ganz genau erklären.«
»aber ..., aber ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern. wie lange war ich weg?«
»fast zwei stunden.«
»ich kann’s einfach nicht fassen. zwei stunden ..., und ich hab’ keine ahnung, was mit mir während dieser zeit geschehen ist. verschlafe kurzerhand eine schlacht und niemand macht sich die mühe, mich zu wecken. unerhört!«
»hastor, überträgst du mir bitte den ›kriegsfilm‹?«
»jetzt gleich? willst du dich nicht zuerst erholen?«
»nicht notwendig. ich könnte ohnehin nicht schlafen, im übrigen hab’ ich nach meinem tod noch genügend zeit mich auszuruhen.«
ich glitt hinab in die dunkelheit und tauchte den bruchteil eines augenzwinkerns später an den ufern des endlosen weltenmeeres, dem kosmos, wieder auf. meine begeisterung kannte keine grenzen.
»ja. ja. ja.«
»ich hab’s geschafft.«
»ich bin durch.«
erleichterung, freude und tiefste innere befriedigung durchströmten meine dreiheit. ich hatte es geschafft, dies war der positive abschluss meiner ausbildung und gleichzeitig der beginn eines neuen lebensabschnittes.
»willkommen an bord«, drängte sich thots stimme in meinen aufmerksamkeitsbereich.
»wie gefällt es dir hier? ist doch etwas anders, als die welt der simulationen, vor allem größer und bunter, oder?«
»fantastisch«, war das einzige wort, das ich herausbrachte, dafür aber umso öfter.
»fantastisch.«
so sah also das universum wirklich aus. keine spur von einer luftleeren, kalten düsternis, durchsetzt von einigen lächerlich kleinen staub- und gasbällchen, gruppiert zu belanglosen wölkchen, von manchen personen auch galaxien genannt. durchdrungen von unbedeutenden, angeblich intelligenten kreaturen, die so vermessen waren, zu glauben einzigartig zu sein, sich als herrscher über die natur ausrufen ließen und aus diesem grunde für sich in anspruch nahmen, sie gnadenlos ausbeuten zu dürfen, ohne negative konsequenzen für ihresgleichen befürchten zu müssen.
»wie tröstlich, dass dummheit kein privileg der menschheit ist. nicht ’mal auf diesem gebiet sind sie einzigartig«, dachte ich bei
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