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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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mir.
    »und im maßstab des universum ist auch jede ihrer taten vollkommen irrelevant, hat keinen einfluss auf irgendetwas.«
    wie falsch ich mit diesem urteil lag, konnte ich damals noch nicht wissen und die wahrheit hätte zu diesem zeitpunkt auch keine chance gehabt, in mein bewusstsein einzudringen.
    ein lichtdurchfluteter raum, durchzogen von pulsierenden bändern reinster energie, offenbarte sich meinen, um eine außergewöhnliche dimension erweiterten sinnen, und ließ alles andere erst einmal vollkommen klein und unwichtig erscheinen.
    »fantastisch.«
    die himmelskörper vollführten ein kosmisches ballett, gefangen in einem alle welt umspannenden netz, gewoben aus den allgegenwärtigen kontrabassklängen der gravitationskräfte. ich lauschte den hellen tönen der weit um sich greifenden magnetfelder, den zirpenden geräuschen der biosphären von sonnen und planeten und dem raunen unzählbarer körperloser stimmen. auch die sippar war teil dieses meeres aus klängen und kraftfeldern.
    ein schriller pfeifton beförderte mich von meinem streifzug durchs all in den kontrollraum der sippar zurück.
    »was soll das? wer greift uns hier an. die wollen wohl sehen, wie ich in so ’ner situation reagiere. gut, ich bin bereit für ein spielchen«, dachte ich bei mir.
    »wer wagt es, mich aus meinen träumen zu reißen?«, fragte ich hastor mit einem augenzwinkern.
    eine weitere dumme bemerkung lag mir auf der zunge, an der ich mich aber beinahe verschluckte, als ich in hastors kreidebleiches gesicht sah.
    »klink dich in die ortungskontrollen ein und sieh selbst«, lautete sein knapper kommentar.
    ich ließ mich fallen und befand mich kurz darauf wieder auf der »höheren« kommandoebene. die informationen der raumscanner flossen in mein bewusstsein und zeigten mir jedes staubkörnchen, jede energieform im umkreis von hundertzwanzig lichtjahren.
    »oh mein gott, nein. nicht die«, stieß ich entsetzt hervor.
    »sie sind’s aber. ich hatte gehofft, nie wieder eines dieser schiffe über marduk zu sehen und jetzt sind gleich zwei von ihnen im anmarsch.«
    thots schwingungen vermittelten furcht, zorn und verzweiflung zugleich.
    tiefste resignation breitete sich an bord aus. die besatzung war sich sicher: nichts konnte den planeten jetzt noch retten.
    »funkspruch absetzen, wir brauchen verstärkung. wird marduk zwar auch nichts mehr nützen, aber sie können wenigstens bei der evakuierung der bevölkerung behilflich sein.«
    »funkspruch draußen«, tönte es von irgendwo her.
    »teile denen da unten die traurige nachricht mit und sie sollen sich so schnell wie möglich in die bunker zurückziehen. bin ich froh, dass wir für diesen fall vorgesorgt und entsprechende vorsichtsmaßnahmen getroffen haben.«
    »auf abfangkurs gehen.«
    hastor übernahm die kontrolle des schiffes und steuerte die sippar ihrem sicher scheinenden untergang entgegen.
    ich beobachtete die mannschaft und musste feststellen, dass sie sich bereits mit ihrem ende abgefunden hatte. niemand zweifelte auch nur im geringsten an der zerstörung der sippar.
    »mein erster flug auf einem kriegsschiff soll gleich mit meinem tod enden? niemals!«
    ich löste mich aus den schwingungen der ortungsgeräte und glitt ins »freie«, hinaus aus der sippar ins all.
    thot bemerkte meinen »ausflug«.
    »wohin willst du? du musst hier bleiben, falls hastor ausfällt.«
    »ich komm’ gleich wieder. ich muss mir diese dinger aus der nähe ansehen.«
    »das ist völlig überflüssig, noch niemand konnte in sie eindringen, bleib hier, es ist zu gefährlich.«
    »was soll daran gefährlicher sein, als mich von ihnen in stücke schießen zu lassen? es muss doch einen weg geben, sie wenigstens vom kurs abzubringen.«
    »vergiss es, wir haben schon alles versucht. nicht mal die vereinigte kraft aller schiffe des imperiums zusammengenommen könnte sie aufhalten.«
    »möglich, aber es gibt immer einen weg. frechheit siegt. diesmal gewinnt mal wieder david.« 1
    »bitte?«
    »nichts. bis gleich.«
    seit dem auftauchen der narben waren weniger als fünf sekunden vergangen. ich löste mich vollends von der sippar und versetzte mich in die nähe der narbenschiffe.
    ich wollte einfach nicht glauben, dass es keine möglichkeit gab, mit diesen wesen zu kommunizieren oder wenigstens ein motiv für ihre rücksichtslose vorgehensweise in erfahrung zu bringen. im gegenteil, ich war plötzlich absolut sicher, die lösung dieses problems lag in ihrer einfachheit, und man fand sie nicht,

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