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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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stieg gemächlich nach oben, elegant auf den tosenden Böen dahingleitend. Die Ähnlichkeit dieses Raumschiffes einer fremden Rasse, einer Lichtjahre entfernten Welt, mit einem irdischen Mantarochen war schon beinahe unheimlich. Einzig der bewegliche Schwanz fehlte, zum Ausgleich dafür war ein meterlanger »Speer« am vorderen Ende des Fluggerätes angebracht.
    »Eine unterirdische Stadt ...«
    »Termitenhügel.«
    Tausende schwarze, zerklüftete Felstürme, errichtet in einer schwarzen Sandwüste ragten kilometerhoch in einen violetten, von einer kleinen roten Sonne angestrahlten Himmel. Grotesk anmutende Fahrzeuge mit extrem dünnen, langen Rümpfen und feinen, weit ausladenden Flügeln schwirrten zwischen den »Klippen« umher. Ein achtarmiges, neunzig Zentimeter großes Insekt krabbelte in ihrer Nähe im dunklen, feinkörnigen Sand in Richtung Stadt.
    »Was’n das?«
    Lang gestreckte, bogenförmige, funkelnde, bunt bemalte Konstruktionen standen in einem grünen Tal weit verstreut, umgeben von Hunderten Seen.
    »Hier könnt’s mir gefallen.«
    Tropfenförmige Fahrzeuge, in denen menschenähnliche Gestalten saßen, flogen von »Spiegel« zu »Spiegel«. In einiger Entfernung hob gerade ein Flugkörper ab, bei dem es sich offensichtlich um eines ihrer Raumschiffe handelte und verschwand im azurblauen Himmel. Es glich zwei hellblauen, an den Grundflächen aneinandergefügten Pyramiden 1 , deren Spitzen abgeschnitten worden waren.
    »Existieren wirklich alle diese Lebewesen irgendwo im Universum?«
    Zustimmende Gefühle bildeten sich in ihr.
    »Wo leben diese grauhäutigen Menschen?«
    »Hier.«
    »Auf der Erde?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    Sie betrachtete die Erde aus der Satellitenperspektive.
    »Hat sich stark verändert, seit ich sie das letzte Mal aus der Luft gesehen habe. Kann mich nicht erinnern, dass es im Atlantik eine Bergkette gibt.«
    Sie driftete in eine Gegend, in der irgendwann Mal die arabische Halbinsel gelegen haben musste. Hier gab es keine Halbinsel mehr, sondern eine breite, durchgehende Verbindung zwischen Afrika und dem Vorderen Orient. Eine Stadt tauchte zwischen zwei Flüssen auf, es war jene Stadt, die sie vorhin gesehen hatte.
    »Ist das da unten Mesopotamien, sind das Euphrat und Tigers?«
    Ein Achselzucken.
    »Ist das die Zukunft?«
    Abermals hoben und senkten sich ihre Schultern.
    »Meine Zeit ist es sicher nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Demnach kommst du aus der Zukunft. Is’ ja ’n starkes Stück, du bist nicht nur ein Außerirdischer, sondern auch noch aus der Zukunft!?«
    Je länger sie sich mit diesem fremden Wesen unterhielt, umso mehr Gefallen fand sie daran, auf diese ungewöhnliche Art mit jemandem zu kommunizieren. Kaum hat man einen Gedanken zu Ende gedacht, schon wusste der »Gesprächspartner«, was man von ihm wollte.
    Man benötigte keine komplizierten, verstrickten Satzkonstruktionen, langwierige Erläuterungen und nichtssagende Wortschöpfungen, um ein Ereignis exakt zu beschreiben. Ein Bild genügte meist, einen Sachverhalt verständlich zu erklären. Reichte es nicht, bastelte man eben einen kurzen »Film« und konnte so Begebenheiten erzählen, für die man sonst Stunden benötigt hätte.
    Stunden vergingen. Sie hatte das Gefühl, mit dem Lebewesen verschmolzen zu sein. So sehr, dass sie manchmal darauf vergaß, wer sie eigentlich war. Sie benötigte in den kurzen »Gesprächspausen« immer einige Zeit, um sich zu orientieren, sich in der »äußeren« Welt zurechtzufinden, sich ihrer selbst wieder bewusst zu werden.
    So erfuhr sie jedes Detail eines langen, scheinbar schon seit Ewigkeiten bestehenden Lebens. Noch einmal war sie Zeugin der »Geburt« dieser lebendigen Kugel gewesen. Es war von einer hoch entwickelten humanoiden Rasse erdacht und »gezüchtet« worden. Ein biologisches, hyperintelligentes Raumschiff, mit dessen Hilfe sie das Universum erforscht hatten, über einen langen Zeitraum hinweg. Das einzige »Manko« dieses »Bioschiffes« bestand darin, dass es seine Energien aus den endlosen Kraftreserven der Emotionen jedweder Lebensform bezog. Seine Schöpfer nährten es mit Unmengen positiver Gefühle, wie es wahrscheinlich nur eine liebende Mutter für ihre Kinder empfinden konnte. Diese Kräfte reichten aus, um in »Nullzeit« in jeden Winkel des Alls zu gelangen und darüber hinaus, auch in die winzigsten Seitenarme im endlosen Strom der Zeit.
    Eine Katastrophe intergalaktischen Ausmaßes beendete diesen Zustand harmonischen Gleichgewichts abrupt. Das oder

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