Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)
eben weil sie so einfach war. ich hatte auf einmal das gefühl, ithak würde recht behalten, es musste einen triftigen grund geben, eine ganz einfache erklärung, warum diese wesen so bösartig waren.
woher nahm ich diese zuversicht? bisher hatte es doch noch niemand geschafft. weshalb war ich davon überzeugt, diesmal würde es anders sein? lag es an mir, einen weg zu finden?
»eingebildeter affe. was hast du schon, was die mardukianer nicht haben?«
»wollt ihr wieder streit mit mir?«
»sie müssen sich auf jeden fall nicht andauernd mit nörglern und ewigen besserwissern wie euch herumschlagen. anstatt über mich herzufallen, solltet ihr eure energien besser dazu verwenden, einen weg zu finden, wie wir meine ..., unsere erde vor dem untergang retten können.«
das saß. sie schwiegen und suchten hoffentlich wirklich nach einem ausweg.
nun hing ich zwischen den narbenschiffen, sofern man davon sprechen konnte, ich war ja körperlos. ich rückte näher an eines der schiffe heran. jetzt sah ich die tiefen »brandnarben« aus allernächster nähe.
hellbraune blasen in tiefen dunkelbraunen furchen, umgeben von ausgefransten, verkrusteten hellgrünen rändern. die »gesunde« oberfläche leuchtete in einem satten, dunklen moosgrün und, ich hätte alles darauf verwettet, sie fühlte sich wahrscheinlich auch wie ein weiches mooskissen an.
»sieht ja schrecklich aus, die müssen ja direkt durch eine sonne geflogen sein.«
ich konnte der versuchung nicht widerstehen, diese oberfläche zu berühren. ich streckte meine fühler aus und musste zu meiner überraschung feststellen, dass da nichts war, was man hätte anfassen können.
»da soll mich doch ..., was soll das?«
ich versuchte es noch einmal, lenkte die aufmerksamkeit aller sinne verstärkt auf die außenhülle. mein geist schwebte schritt für schritt näher, nach winzigsten änderungen in der umgebung dieser kugel forschend.
»gleich muss ich sie fühlen.«
ich wagte mich einen weiteren »schritt« vor und ...
»verdammt was geht hier vor? wo ist dieses ding?«
die narbe war verschwunden.
ich blickte etwas ratlos umher, vollführte eine drehung um 180 grad und da war sie wieder.
»sie hat mich auf die andere seite ›gebeamt‹ und ich hab’ nicht ’mal etwas bemerkt«, stellte ich verwirrt fest.
ich näherte mich wieder dem schiff, diesmal etwas schneller. kaum glaubte ich es in griffweite zu haben, wurde ich auf die gegenüberliegende seite befördert.
»kann mich dieses ding sehen? weiß es, dass ich hier bin und wenn ja, weshalb greift es mich nicht an?«
»vielleicht sollte ich mein glück beim anderen schiff versuchen?«
doch auch hier waren meine bemühungen vergebens. unterdessen näherten sich die narben ihrem ziel mit unverminderter geschwindigkeit.
ich, das hieß, mein geist oder was auch immer ich zu diesem zeitpunkt war, verfolgte zwei unerfreulich anzusehende mooskugeln, die nichts sonderlich positives im schilde führten und war nicht einmal in der lage, einen blick in sie hineinzuwerfen.
»vielleicht sollt’ ich mal anklopfen.«
»wo soll ich anklopfen, wenn’s nichts zum anklopfen gibt?«
»hallo, könnt ihr mich hören?«
»sicher nicht du dummkopf, wie sollen sie dich im luftleeren raum hören können. eine blödere frage hättest du ihnen wohl nicht mehr stellen können?«
doch, die: »hallo, ihr da, könnt ihr mich sehen?«
»was soll das jetzt? willst du die geduld deiner leser auf die probe stellen? willst du herausfinden, wie lange sie diesen schwachsinn noch erdulden, falls sie dieses buch ohnehin nicht schon längst beiseitegelegt haben, oder wie?«
»wo war ich stehen geblieben? ach, ja ...«
ich konzentrierte mich auf die narben und strahlte gedanken der ruhe und freundschaft in ihre richtung, gab ihnen zu erkennen, dass ich nichts böses im schilde führte.
»ist es einbildung oder sind sie langsamer geworden?«
ich verglich ihre raumvektoren mit den meinen und stellte fest, sie verzögerten tatsächlich.
»so, so, sie verstehen mich also.«
ich projizierte meinen körper in aufrechter haltung mit ausgebreiteten armen und leeren, nach oben gerichteten handflächen in einiger entfernung vor ihnen.
»ich komme in frieden, ich würde mich gerne mit euch unterhalten.«
»wie ist das wetter auf eurem planeten, habt ihr auch fast food restaurants?«
»maulhalten. wir haben jetzt keine zeit für späße.«
die schiffe verzögerten weiter, vollführten seltsame flugmanöver. sie schwirrten umher, als
Weitere Kostenlose Bücher