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Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition)

Titel: Die Traumvektor Tetralogie - I.Ursprung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeamy Lee
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suchten sie etwas oder versuchten sie, mir etwas zu erklären?
    »oh, mann, sind die aufgeregt.«
    »ich bin hier«, teilte ich ihnen mit und vergrößerte mein dreidimensionales selbstporträt.
    ich hatte das gefühl, mein herz müsse jede sekunde durch eines meiner ohren ins freie springen, so hämmerte es vor aufregung. sogar meine 3d-figur schien vor erregung zu zittern.
    »angst, wovor fürchten sie sich? oder sind das nur reflexionen meiner eigenen gemütsbewegung?«
    sie näherten sich meinem ebenbild, machten vor ihm halt.
    »was soll ich jetzt bloß machen?«
    »ich winkte ihnen freundlich zu.«
    »scheinen mich nicht zu verstehen.«
    mein unterbewusstsein strahlte fortwährend bilder des friedens und der ruhe aus.
    weiße, wehende fahnen, abertausende flatternde friedenstauben, sich umarmende und freundliche, sich die hände schüttelnden menschen, ein sich durch grüne täler, zu bedřich smetanas 2 sinfonie‚ »die moldau« träge dahinwälzender »ewig breiter« fluss, feuerrote sonnenauf- und untergänge, zwitschernde vögel ...
    die beiden schiffe schaukelten synchron vor meinem abbild hin und her, wie das doppelpendel einer riesigen kuckucksuhr.
    meine nervosität stieg.
    »mach weiter, sie sind neugierig geworden.«
    ... ein meditierender yogi, friedlich schlummernde babies, mahatma gandhi, eine jungfräuliche insel in einem kristallklaren meer, entvölkerte, einsame, achtspurige autobahnen ...
    »täusch’ ich mich oder freuen sie sich wirklich?«
    »spielende delphine in riesigen schulen neugierig das meer durchstreifend, singende wale, fliegenfischer ...«
    nun umkreisten die »moosbällchen« meine projektion und versuchten sie anscheinend zu berühren. sie schossen immer wieder nach vorne, hielten kurz vor ihr an und zogen sich rasch wieder zurück.
    »wie zwei spielende kätzchen.«
    »was wollt’ ihr mir mitteilen?«
    ... schwarze, menschenleere palmenstrände, leise ans ufer rollende, lila wellen ...
    gelbrote blumenwiesen in einem ausgedehnten tal, umgeben von einer niedrigen, sanft ansteigenden hügellandschaft. rote meere, orangerote seen und flüsse, rosa sandstrände erhellt von einem kleinen rubinroten stern.
    »kontakt!«
    ich jubelte innerlich vor begeisterung.
    thot und hastor versuchten, mich zur rückkehr zum schiff zu bewegen. etwas furchtbares musste sich ereignet haben, so eindringlich strömten ihre gedanken auf mich ein. zu diesem zeitpunkt verstand ich allerdings nicht, warum ich das hätte tun sollen. zu diesem zeitpunkt verstand ich im grunde genommen gar nichts, außer, dass ich kurz davor stand, die »narben« durch gutes »zureden« von ihrem vorhaben abzuhalten.
    ein liebespaar im dunklen sand.
    »isu?«
    warnglocken schrillten hell im nirgendwo.
    »es klappt doch so wunderbar. aus welchem grund soll ich den versuch abbrechen, gerade jetzt, wo ich es endlich geschafft habe? so ’ne chance kommt vielleicht nie wieder.«
    »ich bin nicht bereit? wozu nicht bereit?«
    »bist du der meinung, ich sei mit der aufgabe überfordert, ein geeignetes vokabular für zukünftige unterhaltungen zu finden? zweifelst du an mir?«
    »was dann?«
    ich beachtete die stimmen nicht weiter und folgte den gedanken an den ungewöhnlichen strand.
    heißer dampf stieg in weißen schwaden aus dem kochenden, blutroten wasser in den sich verdunkelnden himmel. die frau lag zusammengekauert auf verbrannter, nackter erde. der mann war verschwunden, genau wie die palmen und der sand. ihr körper zuckte in seltsamen verrenkungen.
    »was geschieht mit ihr?«
    ich veränderte meine position, näherte mich ihrer gestalt.
    blasen bildeten sich auf ihrer haut, ihre haare waren längst verschmort.
    »sie wird bei lebendigem leib gegrillt!«
    eine eisige hand griff nach meinem geist. für endlose sekunden konnte ich keinen vernünftigen gedanken fassen. mir fror. der anblick war zu grauenhaft, als dass er hätte wahr sein können. ich wollte fort, fort von diesem ort des schreckens, doch eine unerklärliche macht hielt mich fest und ließ mich weiter gebannt auf die sterbende frau starren.
    »was wollt ihr mir sagen?«
    ich konnte noch immer nicht glauben, dass dies wirklich hier und jetzt geschah. es durfte einfach nicht sein, es konnte sich nur um eine art mitteilung handeln.
    »hat euch jemand so misshandelt. hasst ihr daher alles leben so sehr? vernichtet ihr es aus diesem grunde überall, wo es euch begegnet?«
    »oder ist es wieder nur einer eurer makabren scherze?«
    eine nicht fassbare kraft

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