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Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Malfi
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anders kam vorbei und reichte mir wortlos einen Becher Kaffee.
    Zwei weitere Beamte erschienen am Ende des Flurs. Sie führten Veronica Dentman her, ein wandelndes Gerippe. Sie trug ein zerschlissenes Baumwollnachthemd in verwaschenem Rosa und ansonsten nur noch ein Paar verschmutzte Socken. Sie führten sie wie Krankenpfleger einer Psychiatrie den Gang entlang. Die wirren Haare hingen in filzigen Strähnen in ihr ausgemergeltes Gesicht, und die Augen waren eingesunkene Gruben in der Mitte ihres Schädels. Als sie passierten, machten ihre Socken ein kratzendes Geräusch auf dem Brandschutzteppich. Ich roch die strenge Note von ungewaschener Haut.
    Ich fuhr auf wie vom Blitz getroffen und verschüttete dabei fast den Kaffee. Hinter ihnen zog etwas einher, ich fühlte mich von einer Präsenz gestreift – beinahe greifbar, beinahe sichtbar. Kalt wie der Keller von Waterview Court 111. Es beschwor den Gedanken an abgestorbenes Herbstlaub und ungeölte Türscharniere in heimgesuchten Häusern herauf.
    Die Bürotür öffnete sich und ich erhaschte einen Blick auf mehrere Personen – darunter auch David Dentman –, bevor Strohman sie rasch hinter sich zumachte. Er hielt den Dienstplan mit der Anwesenheitsliste in der Hand, die jetzt am Rand mit messingfarbenen Heftklammern zusammengehalten wurde. Als er mich dort stehen sah, musste er zweimal hinschauen, wobei die Gummisohlen seiner Schuhe auf dem Linolboden quietschten. »Sagte ich Ihnen nicht, Sie sollten sich aus meiner Arbeit heraushalten?« Er hielt mir die zusammengehefteten Papiere vor.
    Bevor ich wusste, wie ich antworten sollte, machte er auf dem Absatz kehrt und schritt den Flur hinunter in ein anderes Zimmer, wo er barsch nach Kaffee verlangte.
    Als Adam zurückkehrte, begleitete ihn ein zweiter Beamter, der eine Skimütze und eine Jacke der Redskins über seiner Uniform trug. »Das ist Officer McMullen«, stellte mein Bruder ihn vor. »Er wird dir ein paar Fragen stellen.«
    »Ich glaube, euerem Chef wäre ich schweigend lieber«, bemerkte ich.
    »Nennen Sie mich Rob«, bot McMullen an, statt auf meine Worte einzugehen. Er hatte hohle Wangen und Augen wie graues gesplittertes Eis. Dabei wirkte er jung genug, um noch den Geruch der Gebärmutter an sich zu haben. »Möchten Sie mehr Kaffee? Nein? Reden wir am Automaten weiter, ja?«
    Ein Rundtisch mit Stühlen, die am Boden mit Stahlschrauben fixiert waren, stand unten im Flur. Der Kaffeeautomat dahinter sah aus, als sei er seit dem Vietnamkrieg nicht mehr erneuert worden.
    Wir setzten uns und McMullen zog einen Spiralblock aus der Brusttasche seines Hemdes. Über jede Frage, die er mir stellte, schien er sich eine Menge Gedanken zu machen, wobei es in erster Linie darum ging, wie ich an die Dokumente der Baufirma gekommen war. Ich antwortete so wahrheitsgemäß wie möglich, ohne Earl Parsons Namen preiszugeben. McMullen schien sich ohnehin nicht dafür zu interessieren; stattdessen sorgte er sich um die rapide abstumpfende Spitze seines Bleistiftes.
    »Sie schreiben Bücher, nicht wahr?«, lautete seine abschließende Frage.
    »Was hat das hiermit zu tun?«
    McMullen zuckte mit den Schultern und schaute gelangweilt. »Habe es einfach mitbekommen. Bisher bin ich niemandem persönlich begegnet, der Bücher schreibt.« Während er seine Notizen durchsah, fügte er hinzu: »Außer einmal in Philadelphia, wo Pamela Anderson ihre Bücher signiert hat. Sie ist umwerfend, in natura. Sind Sie ihr mal über den Weg gelaufen bei Schriftsteller-Messen oder zu was ihr Typen so geht?«
    Ich verneinte.
    »Mhm. Schade. Sie ist die verdammt heißeste Braut, in Person. Wirklich … ich meine, manchmal, du weißt schon, sind die … « Er machte eine schlaffe Handbewegung zum Zeichen der Enttäuschung über andere Prominente, denen er vermutlich in der Vergangenheit begegnet war.
    »Verdammt riesige Titten.«
    »Stehen die Dentmans unter Arrest?«
    »Sie werden verhört.«
    »Aber offiziell festgenommen hat man sie nicht?«
    »Schon mal ein Verhör mitverfolgt?«
    »Nein.«
    Mit einem Grinsen so breit wie der Kühlergrill eines Sattelschleppers sagte Rob: »Kommen Sie.«
    Nachdem wir ein Labyrinth sägemehlfarbig gestrichener Gänge hinter uns gelassen hatten, standen wir vor einer geschlossenen Metalltür mit kleiner Scheibe aus Rauchglas. Sie sah aus wie der Einstieg zu einem U-Boot. McMullen summte eine Melodie, die wie der Titelsong der Muppet Show klang, und tippte einen Code ins Zahlenschloss. Dann öffnete er die Tür

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