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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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Sexualverbrechers geworden war, der das Mädchen irgendwo verschart hatte, wo man es niemals finden würde.
Anna schwor sich, sollte sie jemals wieder in ihre Zeit zurückkehren, würde sie alles tun, Junes Familie zu finden. Sie wusste zwar nicht, was sie ihnen sagen sollte, denn die Wahrheit würde ihr niemand glauben, aber sie würde es zumindest versuchen. Wie wohl Junes richtiger Name gewesen war? Würde Anna es jemals erfahren? Manchmal nagte der Zweifel an Anna, ob ihre Entscheidung, für immer in der Vergangenheit zu bleiben, richtig war. Ja, sie liebte Duncan, liebte ihn aus ganzem Herzen, und die Vorstellung, ein Leben ohne ihn zu führen, bereitete ihr körperliche Schmerzen. Eine leise Stimme in Annas Hinterkopf machte ihr Hoffnung, eines Tages zusammen mit Duncan ins einundzwanzigste Jahrhundert gehen zu können. Wahrscheinlich hatten sie die Formel, die für die Zeitreise nötig war, gefunden, aber würde sie den Mut haben, es auszuprobieren? Was, wenn es schief ging und sie in einer völlig anderen Zeit landete? So oft es ging versuchte Anna, mit Duncan alleine zu sein, denn in seinen Armen, unter seinen Küssen und Liebkosungen lösten sich ihre Zweifel in Luft auf. Allerdings nutzte Duncan ihre Zweisamkeit auch, um seinen unerschöpflichen Wissensdurst zu stillen. Anna musste ihm alles, was sie über Operationen und Narkosen wusste, bis ins Detail erzählen.
»Und man kann wirklich Menschen in einen so tiefen Schlaf versetzen, dass sie nichts davon merken, wenn man ihnen den Bauch aufschneidet? Sie verbluten auch nicht?« Duncan war fasziniert von diesen Möglichkeiten. »Wenn wir einem Mann ein Bein oder einen Arm abschneiden müssen, dann geben wir ihm so viel Whisky, dass er schläft, trotzdem spürt er immer noch etwas. Besonders nach einer Amputation sind die Schmerzen beinahe unerträglich, und viele sterben an Wundbrand.«
Anna schüttelte sich und hoffte, niemals bei einer derartigen Operation anwesend sein zu müssen. Sie berichtete von dem Wunder der Neurochirurgie und von Herzverpflanzungen, was in Duncan Ablehnung hervorrief.
»Ihr schneidet einem lebenden Menschen das Herz aus dem Leib, um es jemand anderem einzusetzen? Und du wagst es,
uns
Barbaren zu nennen?«
»So ist das nicht, Duncan.« Anna legte eine Hand auf seinen Arm. »Das Herz dieser Menschen schlägt zwar noch, aber ihr Gehirn ist tot. Sie wachen niemals wieder auf, aber ihr Herz trägt dazu bei, einem anderen das Leben zu retten.«
Duncan ließ sich nicht überzeugen. »Das ist gegen Gottes Willen«, beharrte er. »Gott bestimmt, wann das Leben eines Menschen beendet ist. Wie können wir Menschen es wagen, gegen seinen Willen zu handeln?«
Anna verzichtete auf eine Antwort und darauf, Duncan von den Möglichkeiten des Klonens zu erzählen. Das würde er noch weniger verstehen und auf Schärfste verurteilen. Zum ersten Mal wurde Anna bewusst, wie wenig sie bisher über die Hintergründe der modernen Medizin nachgedacht und sie als gegeben hingenommen hatte. Man las in der Zeitung über das Klonen, sah im Fernsehen einen Bericht über eine Operation, bei der einer Frau das Gesicht einer Toten transplantiert worden war, oder sprach im Bekanntenkreis über Frühgeburten, die mit fünf, sechs Monaten im Brutkasten überlebten. Das alles war normal und, solange es einen selbst nicht betraf, auch von zweitrangiger Bedeutung. Gut, im einundzwanzigsten Jahrhundert starb in der westlichen Welt niemand mehr an einer Blinddarmentzündung, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Aber war die Medizin wirklich auf dem richtigen Weg, wenn sie immer tiefer in den ewigen Kreislauf von Leben und Tod eingriff, der seit Jahrtausenden die Welt beherrschte?
»Lass uns von etwas anderem sprechen«, wechselte Anna das Thema. Sie bereiteten die Beerdigung Junes vor, die nach einer kurzen Zeremonie auf dem Friedhof am Rande des Dorfes bestattet werden sollte. Als es so weit war, weinte Anna am offenen Grab bittere Tränen, denn sie hatte das Mädchen lieb gewonnen, und die Erkenntnis, dass June ebenso wie sie aus der Zukunft stammen musste, ließ Anna nicht los, obwohl ihre Tage von Sonnenaufgang bis in die Nacht hinein ausgefüllt waren. Lady Flamina wies sie in all die vielen Dinge der Verwaltung von Glenmalloch und seinen Bewohnern ein. Sie zeigte, wo die Schlüssel für das Tafelleinen und die Bettwäsche aufbewahrt wurden, zu dem nur sie selbst Zugriff hatte. Einmal im Monat wurde der Dienerschaft der Lohn ausbezahlt, wobei Lady Flamina in der Halle

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