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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Wyndham
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führte. Sie hatte bis Sonnenuntergang gesucht und dann beschlossen, zum Universitätsgebäude zurückzufahren. Da sie nicht wusste, wie es dort aussehen würde, hatte sie den Wagen vorsichtshalber ein paar Straßen vorher stehen gelassen und war zu Fuß weitergegangen. Noch ein gutes Stück vom Eingang entfernt, hörte sie einen Schuss. Um zu erkunden, worum es ging, hatte sie in dem Garten Deckung gesucht, in dem wir schon einmal Zuflucht gefunden hatten. Von da aus hatte sie Coker beobachtet, der ebenfalls vorsichtig zu rekognoszieren schien. Sie wusste nicht, dass es mein Schuss war, der Coker zur Vorsicht veranlasst hatte, und vermutete eine neue Falle. Ein zweites Mal wollte sie nicht in eine Falle geraten und war daher zu ihrem Wagen zurückgekehrt. Sie hatte keine Ahnung, wohin die anderen gegangen waren – falls sie überhaupt irgendwohin gegangen waren. Der einzige Zufluchtsort, der ihr einfiel, war der, den sie mir gegenüber erwähnt hatte. Sie hatte beschlossen, dort hinzufahren in der Hoffnung, ich würde mich, falls ich noch am Leben war, daran erinnern und sie dort suchen.
    »Ich rollte mich zusammen und schlief im Fond des Wagens, sobald ich aus London heraus war«, erzählte sie. »Es war noch sehr früh, als ich am nächsten Morgen hier eintraf. Das Geräusch des Wagens brachte Dennis zu einem der oberen Fenster, von wo aus er mich warnte, vor Triffids auf der Hut zu sein. Jetzt erst sah ich, dass mindestens ein halbes Dutzend das Haus umstanden, als warteten sie auf einen Heraustretenden. Während Dennis und ich einander zuriefen, fingen die Triffids an, sich zu regen, und eine kam auf mich zugewackelt, sodass ich mich schnell im Wagen in Sicherheit brachte. Als sie trotzdem weitermarschierte, schaltete ich den Motor ein und fuhr sie nieder. Aber da waren noch die anderen, und ich hatte keine Waffe, nur mein Messer. Doch Dennis wusste einen Ausweg.
    ›Schütte ihnen etwas Benzin in den Weg und wirf dann einen brennenden Lappen hin‹, riet er mir. ›Dann werden sie abziehen.‹
    Das wirkte. Seither benutze ich eine Gartenspritze. Ein Wunder, dass ich noch nichts in Brand gesteckt habe.«
    Mithilfe eines Kochbuchs war es Josella gelungen, Mahlzeiten zuzubereiten, und dann hatte sie den Haushalt etwas in Ordnung gebracht. Arbeiten, Lernen und Improvisieren hatten ihr wenig Zeit gelassen, über die nächsten Wochen hinaus an die Zukunft zu denken. Außer den Hausbewohnern hatte sie in diesen Tagen niemanden gesehen; da sie aber überzeugt war, dass es hier noch andere Überlebende geben musste, hatte sie das ganze Tal entlang Ausschau gehalten, tags nach Rauch, nachts nach Lichtern. Doch weder Rauchwölkchen noch Lichtschimmer waren bis zu dem Abend, an dem ich kam, zu sehen gewesen.
    Der am härtesten Getroffene des ursprünglichen Trios war Dennis. Joyce war noch schwach und leidend. Mary blieb zurückgezogen und war ganz mit ihrer künftigen Mutterschaft beschäftigt. Dennis hingegen war wie ein Tier in einer Falle. Nicht, dass er in der hilflosen Art fluchte, wie ich es andere hatte tun hören; ein verbissener Ingrimm verzehrte ihn, als wäre er in einen Käfig gesperrt worden, aus dem er auszubrechen suchte. Schon vor meiner Ankunft hatte ihm Josella aus dem Lexikon eine tastbare Kopie des Braille’schen Blindenalphabets anfertigen müssen. Täglich übte er stundenlang, machte sich Notizen, die er später wiederzulesen versuchte. Er klagte nie, obwohl ihn die Untätigkeit, zu der er verurteilt war, peinigte. Mit grimmiger Hartnäckigkeit, die Mitleid erregte, mühte er sich, dies oder jenes zu tun, und wehe, wenn man ihm ungefragt Hilfe anbot – ich tat es einmal und nicht wieder. Die Dinge, die er zuwege brachte, setzten mich in Erstaunen; seine eindrucksvollste Leistung aber blieb für mich die Anfertigung einer brauchbaren Drahtmaske gleich am zweiten Tag nach seiner Erblindung.
    Er freute sich, wenn ich ihn manchmal auf meine Beutefahrten mitnahm und er beim Aufladen schwerer Kisten helfen konnte. Er wollte Bücher in Blindenschrift, aber damit musste er sich gedulden, bis die Ansteckungsgefahr in den größeren Städten, wo es solche Bücher gab, geringer war als jetzt.
    Die Tage verflogen, zumindest für uns drei Sehfähige. Josella hatte vor allem im Haus viel zu tun, und Susan lernte mitzuhelfen. Auch auf mich wartete Arbeit genug. Joyce konnte zum ersten Male aufstehen und erholte sich nun rascher. Bald darauf begannen bei Mary die Wehen.
    Das war eine schlimme Nacht für uns

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