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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Wyndham
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wahrscheinlich hätte man auch den Film wieder gezeigt, und in allen Zeitungen wären Fotos gewesen. Ich glaube nicht, dass dir das sehr gefallen hätte.«
    »Ich weiß noch was anderes, was mir nicht gefallen hätte«, sagte ich. »Erinnerst du dich an die Mondnacht, als du mir eine Bedingung gestellt hast?«
    »Na ja, vielleicht ist doch nicht alles so schlimm ausgegangen.«

15 Verengte Welt
    15
    Verengte Welt
    Von da an führte ich eine Kladde. Tagebuch, Vorratsliste und Notizkalender in einem. Darin finden sich Aufzeichnungen über meine Fahrten, über die herbeigeschafften Vorräte, Menge und Herkunft; Anmerkungen darüber, was wegen leichter Verderblichkeit bevorzugt abtransportiert werden musste. Nicht nur nach Lebensmitteln, Brennstoff und Saatgut suchten wir ständig. Die Eintragungen verzeichnen Kleidung, Werkzeug, Hausleinen, Pferdegeschirr, Küchengerät, Holzpfähle, Draht, Draht und nochmals Draht, auch Bücher.
    Ich sehe hier, dass ich in der Woche nach meiner Rückkehr aus Tynsham zur Sicherung gegen die Triffids mit der Errichtung eines Drahtzaunes begann. Garten und Haus waren zwar schon durch Sperren geschützt, doch nun wollte ich ein größeres Gebiet einzäunen. Zu diesem Zweck musste ein starker äußerer Drahtzaun gezogen werden und ein schwächerer, innerer, der verhüten sollte, dass man unversehens dem Hauptzaun zu nahe und in den Bereich der Giftstacheln kam. Es war eine mühsame, langwierige Arbeit, die Monate dauerte. Gleichzeitig suchte ich mir die Grundbegriffe der Landwirtschaft anzueignen. Keine Sache, die man leicht aus Büchern erlernt. Schon deshalb nicht, weil anscheinend kein Lehrbuchverfasser auf die Idee gekommen ist, ein angehender Landwirt könnte wirklich ganz von vorn anfangen. Alle diese Werke begannen daher für mich gleichsam in der Mitte und setzten ein Wissen und eine Terminologie voraus, über die ich nicht verfügte. Angesichts der Praxis, um die es hier ging, waren meine biologischen Spezialkenntnisse so gut wie wertlos. Die Theorie verlangte Materialien und Substanzen, die für mich entweder unerreichbar waren oder, falls ich sie fand, unerkennbar. Nach Streichung all dessen, was nach kurzer Zeit schon nicht mehr zu haben war, wie Kunstdünger, Futtermittel aus dem Ausland und kompliziertere Maschinen, sah ich sehr bald, dass die Erträge unsicher bleiben und viel Schweiß und Mühe kosten würden.
    Mit Buchwissen allein lässt sich weder im Pferdestall noch in der Milchkammer oder im Schlachthaus viel anfangen. Auch kann man nicht in jeder Situation einfach das einschlägige Kapitel nachlesen. Die Wirklichkeit ist von bestürzender Vielfalt, die Abweichungen sind zahlreich, und Bücher vereinfachen. Zum Glück hatten wir Zeit genug, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Nach Jahren erst waren wir auf die eigenen Kräfte angewiesen; wir brauchten über Fehlschläge nicht zu verzweifeln. Noch gab es Vorräte in Fülle.
    Aus Sicherheitsgründen wartete ich ein volles Jahr, ehe ich wieder nach London fuhr. Es war das ergiebigste Gebiet für meine Beutezüge, aber auch das trostloseste. Noch immer erweckte die tote Stadt den Eindruck, als bedürfte es nur einer leichten Berührung mit einem Zauberstab, um sie ins Leben zurückzurufen, obwohl viele Fahrzeuge in den Straßen zu rosten anfingen. Ein Jahr später waren die Änderungen auffälliger. Große Mörtelstücke hatten sich von den Fassaden gelöst und waren auf die Gehsteige gestürzt. Dachziegel und Schornsteintrümmer lagen auf den Straßen. Gras und Unkraut hatten sich in den Gossen festgesetzt und blockierten die Abflussrinnen. Laub verstopfte die Dachtraufen, und in den Ritzen und in den verschlammten Röhren wuchs sogar kleines Strauchwerk. Fast jedes Gebäude trug eine grüne Perücke, unter der das nasse Dachgebälk faulte. Durch viele Fenster sah man eingestürzte Zimmerdecken, herabhängende Tapeten und feucht glitzernde Wände. Gärten und Parkanlagen waren verwildert und wucherten über die angrenzenden Straßen. Überall spross, trieb und grünte es, aus Pflasterfugen und Betonrissen, selbst aus den Sitzen der verlassenen Fahrzeuge. Von allen Seiten drängten und rückten die Gewächse herbei, die Plätze wieder in Besitz zu nehmen, von denen der Mensch sie vertrieben hatte. Und seltsam, so wie das Leben die Oberhand gewann, verlor das Bild den bedrückenden Charakter. Es war nicht mehr gespenstische Gegenwart, sondern Vergangenheit, Geschichte.
    Einmal – nicht in jenem Jahr, auch nicht im

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