Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Trinity Verschwörung

Die Trinity Verschwörung

Titel: Die Trinity Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Cumming
Vom Netzwerk:
Absender erdachte Frage samt Antwort gesichert. Sie müssen diese Frage richtig beantworten, Wort für Wort, um Ihre Nachricht herunterladen zu können. Ihnen stehen fünf Versuche zur Verfügung.
    Frage: Wer war auf der Fotografie zu sehen, die ich Ihnen bei unserer letzten Begegnung gezeigt habe?
    Gaddis tippte » Crane«, dann » Edward Crane« in die Antwortbox, aber beide Versuche wurden zurückgewiesen. Was hatte Neame Charlotte gezeigt? Ein Foto von Sir John Brennan? Ein Bild von Maclean oder Philby? Ebenso gut konnte es ein Schnappschuss des Ungeheuers von Loch Ness gewesen sein, das nach Fort William schwamm, um vor dem Frühstück den Ben Nevis zu besteigen. Ohne die richtige Antwort kam er weder Neame noch Crane auch nur ein Stück näher. Innerhalb einer Stunde hatte sich seine anfängliche Begeisterung über den Hotmail-Account verflüchtigt: Lucy Forman war tot, Somers hatte geplaudert, und Meisner würde ihm, wenn er nach Berlin flog, garantiert die Tür vor der Nase zuschlagen.
    Er stand wieder auf Los. Zweiter Versuch. Charlotte hatte die ganze Geschichte in ihrem Kopf herumgetragen. Er suchte auf seinem Schreibtisch nach einem Bankauszug, auf dessen Rückseite er den Preis für einen billigen Flug nach Scheremetjewo notiert hatte. Es blieb ihm nur noch die Hoffnung auf ein Wunder in Moskau.

13
    Wunder begegnen einem auf ganz verschiedenen Wegen. Dieses geschah spät am Sonntagabend, während Holly Levette in ihrer Wohnung in der Tite Street das Abendessen kochte. Gaddis saß zurückgelehnt auf dem Sofa, las die Zeitungen und trank ein Glas Rotwein. Hollys Laptop stand aufgeklappt auf einem niedrigen Tisch vor ihm, und er rief in die Küche hinüber:
    » Darf ich nach meinen E-Mails sehen?«
    » Nur zu.«
    Das Weinglas in der Hand, loggte Gaddis sich bei seinem UCL -Account ein und klickte sich durch die Nachrichten. Eine war von Natasha aus Spanien, eine andere von einem Kollegen in Washington, dann noch eine von einem entfernten Verwandten in Virginia, der Freunde und Angehörige via Rundmail dazu animieren wollte, die Paperbackausgabe seines letzten Buchs zu kaufen. Gaddis durchsuchte den Spam-Ordner und entdeckte inmitten eines Haufen Junkmails, die ihm Hochschulabschlüsse und Viagra verkaufen wollten, eine Nachricht, die er kaum für möglich hielt:
    [email protected] hat Ihnen über Hushmail eine sichere E-Mail geschickt. Um sie zu lesen, besuchen Sie bitte folgende Website.
    Es war dieselbe Internet-Verknüpfung wie schon auf Charlottes Hotmail-Account. Gaddis warf einen Blick zur Küchentür, in Erwartung von Holly, die jeden Moment mit zwei dampfenden Spaghettischüsseln hereinkommen würde. Er klickte auf den Link und wurde wieder auf dieselbe Hushmail-Website umgeleitet:
    Ihre Nachricht wurde durch eine vom Absender erdachte Frage samt Antwort gesichert. Sie müssen diese Frage korrekt beantworten, Wort für Wort, um Ihre Nachricht herunterladen zu können. Ihnen stehen fünf Versuche zur Verfügung.
    Frage: Wer war im Jahr 1992 der zuständige Arzt im St. Mary’s Hospital?
    Rasch tippte Gaddis die Antwort ein: Benedict Meisner
    Die Antwort war falsch. Ihm blieben nur noch vier Versuche.
    Er versuchte es mit » Ben Meisner« und fluchte, als auch diese Antwort zurückgewiesen wurde. Aller guten Dinge sind drei, ein Schluck Wein, dann tippte Gaddis » Dr. Benedict Meisner« in die Tastatur und flüsterte: » Komm schon, komm schon«, als er auf die Eingabetaste drückte.
    Wie der sanfte Druck auf das Schloss eines Geldschranks die Tür aufschwingen ließ, wurde er zu einer privaten Nachricht geleitet:
    Sehr geehrter Dr. Gaddis,
    ich habe Eddie Crane sehr gut gekannt. Über einen Zeitraum von mehr als fünfzig Jahren war er so etwas wie mein engster Vertrauter. Aus Gründen, die Sie noch verstehen werden, lege ich keinen Wert darauf, dass diese Information an die Öffentlichkeit gelangt.
    Sollten Sie Kontakt zu mir aufnehmen wollen, schlage ich Ihnen vor, sich am kommenden Montag um 11 Uhr in der Filiale von Waterstone’s Bookshop in der Winchester High Street einzufinden. Sollte Ihnen das nicht möglich sein, antworten Sie bitte auf gar keinen Fall auf diese E-Mail. Schicken Sie mir stattdessen eine leere E-Mail mit dem Betreff » Buch« an folgende Adresse:
    [email protected]
    Sollten Sie es jedoch einrichten können, nach Winchester zu kommen, tragen Sie bitte eine Ausgabe der International Herald Tribune bei sich und begeben Sie sich direkt nach Betreten des Buchladens in

Weitere Kostenlose Bücher