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Die Trinity Verschwörung

Die Trinity Verschwörung

Titel: Die Trinity Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Cumming
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Umschlag unter den Arm geklemmt. » Noch etwas, Sir.«
    Brennan, schon unterwegs, um ihr die Tür aufzuhalten, blieb mitten auf dem Teppich stehen. » Ja?«
    » Ihre Anspielung auf Status, Sex und die Gier nach Geld, wie war das gemeint? Wollten Sie damit sagen, dass es sich um spezielle Schwächen in Gaddis’ Charakter handelt?«
    Brennan langte nach dem Türgriff. » Tja, wer weiß?«, sagte er. » Es ist Ihr Job, das herauszufinden.«

12
    Manche Dinge sind so offensichtlich, dass sie einen durch ihre Einfachheit beschämen.
    Gaddis hatte übers Wochenende zu Hause gearbeitet – Vorbereitung einer Vorlesung für das neue Semester am UCL , die Reparatur eines undichten Rohrs im Badezimmer –, als er einen ausrangierten Laptop in seinem Büro hochbooten musste, um nach einer E-Mail zu suchen, die ihm ein Kollege vor ein paar Jahren geschickt hatte. Beim Scrollen durch einen randvollen Posteingang stieß er auf eine Reihe von E-Mails, die Charlotte ihm über eine Hotmail-Adresse geschickt hatte, von der Paul nichts wusste: [email protected] . Charlotte hatte den Account während einer schwierigen Phase ihrer Ehe angelegt, um privat mit ihren engsten Freunden, unter ihnen Gaddis, kommunizieren zu können. Es war einer dieser Heureka-Momente, in denen es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Über eine Woche war vergangen, seit Gaddis an diesem fruchtlosen Tag in Hampstead Charlottes Büro auf den Kopf gestellt hatte. Er war einfach nicht auf den Gedanken gekommen, dass sie über Hotmail mit Thomas Neame kommuniziert haben könnte.
    Natürlich brauchte er ein Passwort, aber das war leicht. Dazu musste er nur den Mädchennamen von Charlottes Mutter in den Sicherheitscheck eingeben, ihr Geburtsdatum dazuschreiben, und die Einzelheiten wurden augenblicklich auf ihren Outlook-Posteingang übermittelt. Auf den hatte Gaddis über Webmail Zugriff, und nach fünf Minuten hatte er die Nachrichten vor Augen.
    Es war, als würde an einer dunklen Schnellstraße eine Laterne nach der anderen aufleuchten. Er hatte eine Liste mit allen Hauptakteuren der Täuschungsaktion im St. Mary’s Hospital vor sich. Er fand E-Mails von Benedict Meisner, Nachrichten mit dem Betreff » Lucy Forman« und auch eine rege Korrespondenz mit Calvin Somers. Zweifellos hatte Gaddis den Schlüssel gefunden, mit dem sich die Türen zu Charlottes Recherche würden öffnen lassen. Es war alles da, was er brauchte, um Thomas Neame zu finden.
    Er begann mit der Meisner-Korrespondenz, musste aber schnell feststellen, dass sie in eine Sackgasse führte. Meisner arbeitete jetzt als Homöopath in Berlin und bestritt, Calvin Somers jemals begegnet zu sein oder sonst irgendeine Rolle bei der Vortäuschung des Todes von Edward Crane gespielt zu haben.
    Wie ich Ihnen bereits mehrfach mitgeteilt habe, betrachte ich jegliche Anspielung auf meine Beteiligung an dem flagranten fachlichen Fehlverhalten, das Sie beschreiben, als ebenso absurd wie ehrenrührig. Sollten Sie diese Sache weiterverfolgen, würde ich nicht zögern, meinen Anwalt anzuweisen, rechtlich gegen Sie oder jedes Publikationsorgan vorzugehen, das solche bizarren Anschuldigungen vorbringt.
    Gaddis wandte sich einer der Nachrichten mit dem Betreff » Lucy Forman« zu. Die E-Mail war von Formans Schwester. Es stellte sich heraus, dass Lucy Forman im Dezember 2001 bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. In einer zweiten E-Mail bestätigte die Schwester, dass Forman im Februar 1992, zum Zeitpunkt von Cranes angeblichem Tod, in London gearbeitet hatte.
    Als Gaddis Charlottes Korrespondenz mit Somers durchgesehen hatte – in der Mehrzahl der Mails ging es um Verabredungen zu mehreren Treffen in West Hyde und Chorleywood –, fiel ihm eine neue Nachricht im Hotmail-Posteingang auf, von einem » Tom Gandalf« unter dem Betreff » Mittwoch« an [email protected] adressiert. Es konnte sich um eine Spam-Mail handeln, aber er klickte sie trotzdem an.
    [email protected] hat Ihnen über Hushmail eine sichere E-Mail zugeschickt. Um sie zu lesen, besuchen Sie bitte folgende Website …
    Darunter war ein Weblink aufgeführt. Im ersten Moment befürchtete Gaddis, sich einen Virus auf seinen Computer zu laden, wenn er ihn anklickte. Aber der Vorname » Tom« in Verbindung mit dem geheimen Charakter der Mail überzeugte ihn, dass die E-Mail von Neame stammte. Er klickte den Link an und wurde auf die Website eines E-Mail-Verschlüsselungsdienstes geführt.
    Ihre Nachricht wurde durch eine vom

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