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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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beidhändigen Schlag in die Flanke zu treffen. Vom Gewicht des Bluthundes wurde er zu Boden gerissen und schlug schmerzhaft mit der Schulter auf einen Stein. Hektisch suchten seine Finger nach der Klinge, die ihm entglitten war, dann gruben sich starke Fänge in seinen Oberarm und ließen ihn vor Schmerzen aufschreien. Hastig griff er nach dem Kopf des Hundes und kratzte über dessen Haut, doch der Vrasya ließ nicht los, im Gegenteil, er warf den Schädel herum, als wolle er Sten den Arm brechen. Mit aller Kraft drehte Sten sich herum und packte die Schnauze an der Nase. Diesmal jaulte der Bluthund vor Schmerz auf, ließ aber nicht von Stens Arm ab. Zugleich spürte Sten einen weiteren Bluthund zu seiner Linken, doch bevor dieser ihn anspringen konnte, wimmerte er plötzlich verängstigt auf und rannte davon. Auch der Vrasya, mit dem Sten rang, öffnete urplötzlich sein Maul und wand sich frenetisch kratzend aus dem Griff des Wlachaken, nur um mit eingezogenem Schwanz davonzurennen.
    Schwer atmend lag Sten auf dem Rücken; sein Arm pochte mit jedem Herzschlag, und Blut färbte sein Wams rot. Dann rappelte er sich auf und griff nach seinem Schwert. Was auch immer die Bluthunde vertrieben hatte, Sten war sich sicher, dass es ihm ebenso gefährlich werden konnte.
    Da ertönte eine Stimme, die Sten herumwirbeln ließ: »Ihr Menschen tragt schon wieder Krieg in den Wald, Sten.«
    Verwirrt sah Sten sich um und suchte die Schatten zwischen den Bäumen ab. Zögerlich fragte er: »Ruvon?«
    Doch aus der Dunkelheit schälten sich keine schlanken Elfen, sondern riesige Gestalten, die durch das Unterholz brachen. Trolle, erkannte Sten entgeistert, Dutzende von Trollen!
    »Sten«, rief einer der Trolle erfreut aus, und zu seinem grenzenlosen Erstaunen erkannte der Wlachake Druan, der auf ihn zugestürmt kam.
    »Druan? Was, bei den Dunkelgeistern, tust du hier?«, entfuhr es dem Krieger, als sich der Troll breit grinsend vor ihm aufbaute.
    »Wir ziehen in den Krieg!«, erklärte Pard, der hinter Druan auftauchte und sich vergnügt die Hände rieb. »Wo sind die Eisenmenschen aus der Stadt?«
    Immer noch verwirrt, wies Sten mit dem Daumen über die Schulter: »Da hinten sind welche.«
    »Oh, fein, fein«, freute sich Pard und rief laut: »Mir nach!«
    »Nein«, schrie ein anderer, fast genauso großer Troll wie Pard. »Mir nach!«
    Brüllend rannten Dutzende der Trolle an Sten und Druan vorbei. Der Boden selbst schien unter ihren schweren Tritten zu beben, als sie mit viel Getöse im Wald verschwunden waren.
    Sten hatte Mühe, die Lage zu begreifen. »Wer … wieso?«, stammelte er, und Druan grinste breit.
    »Das ist Turk, er führt seinen Stamm im Krieg an.«
    »Deinen Stamm?«
    »Nein, wir folgen Pard«, erklärte Druan.
    »Pard? Pard ist euer Anführer?«, erkundigte sich Sten ungläubig.
    »Im Krieg, ja.«
    »Krieg?«, fragte Sten Druan.
    »Krieg«, bestätigte dieser. »Wir Trolle sind nicht sicher, solange die kleinen Bastarde mit Zorpad gemeinsame Sache machen.«
    »Das stimmt, aber …«, begann Sten.
    Doch Druan unterbrach ihn: »Solange Zorpad hier oben an der Oberfläche herrscht, können die Sonnenmagier wieder Zauber gegen uns wirken.«
    »Auch das stimmt. Deswegen wollt ihr gegen ihn kämpfen?«
    »Du sagtest, dass es Krieg geben würde. Zwischen deinem Volk und Zorpad. Ich habe die Krieger der Trolle überzeugt, dass wir euch helfen müssen. Denn wenn ihr euer Land wieder beherrscht, werdet ihr uns in Ruhe lassen, nicht wahr?«
    »Ich wüsste nicht, warum nicht«, stimmte Sten dem Troll zu. »Verzeih, wenn ich etwas überrumpelt bin, aber ich habe nicht damit gerechnet, euch jemals wiederzusehen. Selbst Pard …«
    »Pard freut sich darüber, ein paar Menschenschädel einzuschlagen«, erklärte Druan grinsend.
    »Das glaube ich gern«, erwiderte Sten düster. »Aber die anderen Trolle? So viele! Wie viele seid ihr?«
    »Genug, Sten, fast alle Krieger von zwei Stämmen. Zumindest alle, die noch leben. Viele sind gestorben in den dunklen Gängen und Stollen, getötet durch Zwergenaxt und Menschenzauber. Aber der Rest ist da, Marcok, Chuck, Norrt, Exyna, Trok, Drak, Thran, Förs, Cas, der Schleicher …«
    Sten, dem vor lauter Troll-Namen der Kopf schwirrte, unterbrach ihn: »Genug, genug.«
    »Es sind die übelsten, härtesten Trolle, die ich finden konnte, und jeder brennt darauf, gegen die Menschen zu kämpfen!«
    »Ihr wollt Rache«, stellte Sten fest, und Druan nickte grimmig.
    »Rache an den Menschen, deren

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