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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Male.
    Istran Ohanescu winkte ab: »Dann müssen wir uns eben darauf vorbereiten, diese Bedrohung auszuschalten, sei es durch einen Ausfall oder sonst wie. Ich bin sicher, dass die Krieger unter uns dies planen und ausführen können.«
    »Es sind einige hundert Zwerge, wie uns Danae berichtet hat«, warf der ältere Mann ein. »Und sie werden von tausenden von Soldaten des Marczegs unterstützt!«
    »Umso mehr will mir ein Angriff auf ein solches Heer außerhalb der wehrhaften Mauern unserer Festungen wie Unsinn erscheinen«, gab Istran bösartig zurück.
    »Wollt Ihr mir vorwerfen, dass ich Unsinn rede?«, empörte sich der Voivode von Zalsani und sprang auf. Seine Augen funkelten vor Wut, aber Istran stellte sich ihm entgegen und starrte herausfordernd zurück.
    Bevor der jüngere Mann etwas sagen oder tun konnte, was den Streit vollends entflammen und außer Kontrolle geraten lassen konnte, erhob sich Viçinia und sagte mit fester Stimme: »Das lag sicherlich nicht in seiner Absicht, Voivode. Wir alle sind erschöpft, und die Lage ist schwierig. Doch müssen wir zusammenhalten und dürfen nicht zulassen, dass Worte unsere Gemeinschaft auseinander reißen. Wir alle suchen nur nach einem gangbaren Weg, um unser Volk zu schützen und zu befreien. Nicht wahr, Istran?«
    Mit einer formvollendeten Verbeugung und einem leisen Lächeln auf den Lippen stimmte der junge Mann ihr zu. »Natürlich, Herrin.« An Eregiu gewandt, der sich mit zitternden Fingern über das Haar strich, fügte er hinzu: »Es tut mir Leid, wenn Euch meine unweise Wortwahl erzürnt hat, Voivode. Ich weiß, dass Eure allererste Sorge unserem Volk gilt – genau wie die meine.«
    »Schon gut«, brummelte der Voivode. »Mein Fell sollte dicker sein, eigentlich wurde es mir in meinem Leben genug gegerbt.«
    »Vielen Dank für Eure Einsicht«, sagte Viçinia und neigte das Haupt. Ein kurzer Blick zu ihrer Schwester zeigte ihr, dass diese ihr ein kurzes, dankbares Lächeln schenkte, fast wie früher, bevor der Streit um die Hochzeit sie entzweit hatte. Ich wünschte, ich könnte mit jemandem reden, ging es Viçinia durch den Kopf, aber alle, denen ich vertraue, sind fort oder tot, und zwischen Ionna und mir ist ein Graben entstanden, so breit wie der Magy selbst.
    Die endlosen Streitereien im Kriegsrat waren nur ein Anzeichen dessen, was überall in Désa geschah, wo die Hoffnungslosigkeit um sich griff. Seit die Späher – bis auf Sten selbst – zurückgekehrt waren, hatten ihre Entdeckungen sich wie ein Lauffeuer unter den Wlachaken verbreitet. Zorpads Heer war mächtig, und er führte schweres Belagerungsgerät mit sich. Doch die Nachricht von den Kriegern des Kleinen Volkes, welche mit dem Marczeg gegen die Wlachaken zogen, hatte sich als besonders vernichtend für die Moral der Soldaten unter Ionnas Banner erwiesen. Gerüchte von finsteren Pakten des Marczegs machten die Runde, und die Legenden, welche über die Zwerge kursierten, taten ihr Übriges, um den Kriegern Angst und Schrecken einzujagen.
    Natürlich bemühte sich Ionna nach Kräften, um dem entgegenzuwirken, und ihr zuversichtliches Auftreten verhinderte, dass Panik ausbrach. Auch Viçinia versuchte den Wlachaken Mut einzuflößen, sprach mit den Soldaten und sorgte für Ablenkung durch Musik und Tanz. Aber seit Costin allein zurückgekehrt war und von Stens Verfolgern erzählt hatte, musste sie darum kämpfen, nicht selbst von Furcht übermannt zu werden.
    »Wir sind zu wenige, Voivode«, sagte Istran unvermittelt und rieb sich müde über die Augen. Es war das erste Mal seit Beginn des Krieges, dass Viçinia den jungen Mann nicht kampfbereit erlebte, und es schockierte sie zutiefst, ihn so mutlos zu sehen. Auch wenn er stets für eine Verteidigungsstrategie eingetreten war, hatte er sich immer siegesgewiss gegeben. Doch jetzt wies er mit der Linken auf die schmalen Fenster des Beratungszimmers.
    »Seht nach draußen. Unser Heer zittert selbst in der Festung Désa! Dank meiner Pflicht, die Vorräte und den Nachschub abzustimmen, rede ich tagtäglich mit Kriegern und Anführern. Sie fürchten sich, Eregiu. Wenn wir sie hinauszwingen, werden wir ihre Moral brechen, und mehr als nur eine Hand voll werden abtrünnig werden.«
    »Niemals!«, entgegnete der Voivode. »Es sind Wlachaken …«
    »Die Angst haben, Herr«, unterbrach ihn der jüngere Mann. »Wlachaken, die allein der Glaube an die Stärke ihrer Anführerin auf ihren Posten hält. Jetzt, da wir auch noch Sten verloren haben

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