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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Kopfnicken in Richtung Druan fort, der grimmig die Zähne fletschte. »Sie schneiden uns den Weg ab«, stellte Natiole aufgeregt fest.
    »Wir müssen sie ins Dorf locken, zwischen den Häusern haben wir zumindest Deckung«, wies Sten die anderen beiden an. Mittlerweile war das ganze Dorf in Aufruhr, Lichtschein fiel unter vielen Türen durch, und aufgeregte Stimmen ertönten in der Nacht.
    »Genau deshalb wollte ich nicht hierher«, rief Sten Druan verzweifelt zu.
    »Und der da? Der wäre immer noch gefangen!«, stellte Druan trocken fest, während er Natioles abwertende Geste nachahmte und mit dem Kopf auf den Berittenen deutete.
    »Keine Zeit, um zu streiten! Versteck dich! Ich lenke die Reiter ab! Versuch dich nach Süden durchzuschlagen, wenn du eine Möglichkeit siehst!«, befahl Sten dem Troll, der in einer der dunklen Gassen und somit aus dem Blickfeld des Wlachaken verschwand.
    »Hast du eine Waffe für mich? Den Dolch?«, fragte Natiole drängend, doch Sten schüttelte den Kopf. »Den musste ich leider in einem deiner neuen Freunde stecken lassen.«
    »Na ausgezeichnet. Da haben wir einen Berittenen und einen Bewaffneten. Zusammen sind wir ein ganzer Krieger«, stöhnte sein Waffenbruder, während sie nach ihren Feinden Ausschau hielten, die anscheinend vorsichtig um das Dorf herumritten und so den Wlachaken den Fluchtweg abschneiden wollten.
    »Hast du jemandem erzählen können, dass etwas vorgeht?«, fragte Sten drängend, doch Natiole schüttelte nur den Kopf.
    Wegen der Reiba, die direkt am Dorf entlangfloss, gab es nur wenige Möglichkeiten zur Flucht. Im Süden war der Wald am nächsten, aber im Norden und Osten waren es weit mehr als zweihundert Schritt, die es zu überwinden galt. Es war glatter Selbstmord, dort einem Reiter entkommen zu wollen. Vorsichtig schaute Sten um die Ecke eines Hauses und sah zwei Soldaten auf dem freien Feld. Weiter im Süden wartete noch mindestens einer, der die Laterne bei sich hatte. Das Gesicht vor Zorn verzogen, drehte sich der Wlachake zu seinem Freund um: »Hör zu, wenn sie mich erwischen, dann mach, dass du verschwindest! Ich lenke sie ab, du musst durchkommen! Sag den anderen, was wir herausgefunden haben!«
    »Ich werde dich nicht hier zurücklassen!«, entgegnete Natiole, doch Sten schrie ihn an: »Du musst! Mir passiert schon nichts. Aber unsere Freunde müssen gewarnt werden. Ionna muss erfahren, dass womöglich ein neuer Krieg droht. Los jetzt!«
    Mit diesen Worten warf er sich nach vorn und rannte am Außenrand des Dorfes nach Norden. Sofort trieben seine Feinde die Pferde an und beeilten sich, ihm den Fluchtweg in dieser Richtung abzuschneiden. Hinter sich hörte er Natiole lang und ausgiebig fluchen, aber das sich entfernende Hufgeklapper sagte ihm, dass er seinen Befehl befolgte. Wild grinsend wandte sich Sten den beiden Reitern zu und hob das Schwert, den Schlachtruf der Rebellen auf den Lippen.
    »Tirea!«, brüllte er, »Tod den Masriden!«
    Das hatte die gewünschte Wirkung. Entschlossen lenkten die beiden Krieger ihre Tiere in seine Richtung und galoppierten auf ihn zu. Immer noch grinsend, warf der Wlachake sich wieder herum und rannte zurück in das Dorf, immer auf der Suche nach einem günstigen Ort, um sich seinen Feinden zu stellen. Als er den Marktplatz überquerte, trat der Priester aus der Tür seines Hauses und geiferte: »Dämonenbuhle! Aufrührer! Ungläubiger!«
    »Ach, halt doch den Mund, Vorbs«, erwiderte Sten gepresst zwischen zwei Atemzügen und sprang dann über einen niedrigen Zaun. Dort blieb er kurz stehen und orientierte sich. Weder Natiole noch Druan waren irgendwo zu sehen, dafür aber kamen drei Reiter den Weg zwischen den Gebäuden entlanggedonnert, den Sten nur Augenblicke zuvor hinter sich gelassen hatte. Zwei ritten an der Spitze, der Dritte folgte ihnen in einigen Dutzend Schritt Abstand. Sten hoffte, dass es der Soldat war, der im Süden auf sie gewartet hatte, und dass Natiole es somit einfacher hatte zu fliehen. Seine eigene Lage hingegen war aussichtslos. Verzweifelt sah er sich nach einem Fluchtweg um, doch drei Berittene konnten ihn mit Leichtigkeit einkreisen. Und bei einem Kampf gegen drei ausgebildete Krieger zu Pferd konnte es nicht lange dauern, bis sie ihn überwältigt hatten.
    Dennoch sprang er über den Zaun zurück auf den Marktplatz, entschlossen, seinen beiden Gefährten so viel Zeit wie möglich mit seinem Leben zu erkaufen. Während er die Klinge grüßend vor das Gesicht hob und seinen Feinden

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