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Die Trolle

Die Trolle

Titel: Die Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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über den Waldboden rutschte. Irgendwie schaffte er es, sich zusammenzurollen und so das Schlimmste zu verhindern, aber dennoch war er für einen Augenblick so benommen, dass er auf dem Rücken liegen blieb.
    Kopfschüttelnd rappelte er sich wieder auf und versuchte, einen Überblick über die Situation zu bekommen. Sein erster Gegner, dessen Pferd nirgends zu sehen war, lag regungslos am Boden. Nummer zwei saß noch im Sattel, war allerdings tiefer in den Wald geritten, ob absichtlich oder weil er die Kontrolle über sein Ross verloren hatte, vermochte Sten nicht zu sagen. Der Anführer des Trupps hatte ihn niedergeritten und war nun gerade dabei, sein Pferd am Waldrand zu wenden, während sein Gefährte ebenfalls vorsichtig näher kam. Ohne zu zögern, rannte Sten über den Pfad und warf sich in Druans Richtung in die Büsche. Hinter sich hörte er eine knurrende Verwünschung und Hufgetrappel, doch dann brach vor ihm der Troll aus dem Gebüsch. Druans mächtige Gestalt, die ein dämonisches Gebrüll ausstieß, kam mit erhobenen Fäusten auf ihn zu. Sten geriet ins Taumeln, aber der Troll schien ihn gar nicht zu beachten, sondern setzte mit weit ausgebreiteten Armen über ihn hinweg.
    Der Troll walzte alles nieder, was ihm im Weg stand. Ringsum scheuten die Pferde, als Druan ein weiteres, ohrenbetäubendes Brüllen von sich gab. Zur Rechten galoppierten die beiden Reiter fort von dem Ungeheuer, während der Anführer zur Linken ebenfalls das Pferd wendete und davonritt.
    »Du bleibst im Wald!«, rief Sten Druan zu und rannte in Richtung Dorf, denn irgendwo dort war Natiole, gefesselt und ans Pferd gebunden und damit eine leichte Beute für einen berittenen Krieger. Nach einigen Schritten jedoch hörte er hinter sich ein schweres Schnaufen, und ein Blick zurück bestätigte seine Befürchtung, dass Druan ihm folgte.
    »Nein! In den Wald! Auf freiem Feld reiten sie dich nieder!«, befahl er dem Troll schreiend, doch dieser kümmerte sich nicht darum.
    »Zusammenbleiben!«, keuchte der Troll. »Vorsicht!«
    Gerade noch rechtzeitig blickte Sten sich um und sah den Anführer der Reiter aus der Dunkelheit kommen. Doch anstatt sie anzugreifen, schlug er einen Bogen um Sten und den Troll und ritt so schnell er konnte zurück auf den Weg in den Wald. Fluchend rannte Sten weiter und erreichte nach wenigen Atemzügen die ersten hölzernen Häuser.
    »Nati!«, rief er gellend. Kaum dass er auf den Marktplatz kam, sah er seinen Freund auch schon, der verzweifelt an den Fesseln zerrte, die ihn auf den Sattel banden. Mit wenigen Schritten war Sten bei ihm und schnitt die Lederschnüre mit dem Schwert durch.
    »Verfluchter Hundesohn!«, brach es aus Natiole hervor. »Was machst du hier?«
    »Ich dachte mir, dass du vielleicht ein wenig Hilfe gebrauchen könntest, und siehe da, ich hatte Recht!«
    Mit donnernden Schritten erreichte nun auch Druan den Platz, gerade als die Tür des großen Hauses aufflog und eine Person erschien. Mit der Waffe in der Hand wirbelte Sten herum und sah sich einem Priester des Albus Sunasgegenüber, der ihn aus wilden Augen anstarrte.
    »Dieser Mann ist ein Gefangener!«, schrie der kahlköpfige Magier erbost, wobei er auf Natiole wies. Dann fiel sein Blick auf Druan, und er erbleichte: »Kreaturen der Dunkelheit!«
    Sein Schrei verhallte zwischen den Gebäuden, und wieder fluchte Sten, während er drohend auf den Priester zuschritt, der offensichtlich rasch eine reich bestickte, helle Robe über sein Schlafhemd geworfen hatte.
    »Verschwinde, Vorbs!«, befahl Sten dem Priester, indem er ihn mit dem Schimpfwort belegte, das die Wlachaken den Predigern des Albus Sunasgegeben hatten.
    »Kreaturen der Dunkelheit!«, schrie der Mann wieder mit durchdringender Stimme und wich rückwärts vor Sten zurück, der ihn böse angrinste.
    »Du weißt doch gar nicht, wovon du redest.«
    Die Rufe des Priesters aber hatten Wirkung gezeigt, aus manchen der Häuser kamen Geräusche, und ein Fenster flog auf, woraufhin der Schrei einer Frau ertönte. Mit einer letzten Geste zur Abwehr des Bösen stolperte der verängstigte Priester zurück in sein Haus und schlug die Tür zu.
    »Genug gespielt. Wir müssen weg, Sten«, drängte Natiole.
    Sten nickte zustimmend: »Nach Norden, schnell!«
    Noch bevor sie den Rand des Dorfes erreichten, erklang erneut das Donnern von Hufen.
    »Verflucht! Die Narren kommen zurück!«, entfuhr es Sten.
    »Mit nur einem Pferd sind wir zu langsam. Ganz abgesehen von dem da«, fuhr er mit einem

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