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Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Tudor-Verschwörung: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher W. Gortner
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jemand fragen sollte: Ich bin Daniel Beecham aus Lincolnshire.« Ich klopfte ihm auf die Schulter – wir waren jetzt Freunde; da war die höfische Etikette nicht mehr so wichtig. »Das war eine ganz schön beeindruckende Stimme, die du da benutzt hast, Durot. Und die Art und Weise, wie du dir die Haare gefärbt hast – alle Achtung. Wie hast du es nur geschafft, in Dudleys Trupp aufgenommen zu werden?«
    »Sagen wir es mal so: Ich bin von einem gewissen Earl angesprochen worden, und der hat mir eine Gelegenheit geboten, meinen König zu rächen. Der Rest war ein Kinderspiel. Ich habe dafür gesorgt, dass Robert mich von Anfang an loswerden wollte. Hätte ich gesagt, die Königin sei in Frankreich, hätte er sie bestimmt in Brüssel gesucht. Da kam es ihm gerade recht, dass er mich als Späher vorausschicken konnte. Wahrscheinlich hat er gehofft, irgendein papistischer Meuchelmörder würde mich ihm für immer vom Hals schaffen.«
    »Du bist tapfer. Und jetzt hast du mich schon zweimal gerettet. Das werde ich nie vergessen.«
    »Bete nur dafür, dass kein drittes Mal nötig sein wird.« Barnaby blickte auf, und schlagartig wurde seine Miene ernst. »Eure Majestät, die Stunde wird nicht länger.«
    Ich fuhr herum, und das Herz sackte mir in den Magen. Auf einem Hügel in der Ferne tauchten berittene Soldaten auf, die direkt auf das Herrenhaus zuhielten.
    »Hier entlang!«, bellte Barnaby und lenkte sein Pferd in Richtung eines Grates. Flankiert von ihren Bediensteten, galoppierte Mary ihm hinterher. Noch waren Robert Dudley und seine Männer zu weit entfernt, um eine unmittelbare Gefahr darzustellen, doch während wir unter der sengenden Sonne den Gipfel erklommen und uns ein ums andere Mal den Schweiß aus dem Gesicht wischten, stellten wir fest, dass wir bei Weitem nicht schnell genug waren.
    Die Frauen keuchten auf. Hinter uns stieg eine schwarze Rauchwolke in den Himmel. Das Herrenhaus, das wir gerade erst verlassen hatten, wurde niedergebrannt.
    Huddleston, der an Marys Seite ritt, wurde kreidebleich. »Lasst es brennen«, riet sie ihm. »Ich baue Euch ein schöneres. Dafür habt Ihr mein Wort als Eure Königin.«
    Huddlestons verstörte Miene verriet, dass er ihrem Versprechen nicht so recht traute.
    Ich winkte Barnaby zur Seite. »Wir sind eine zu leichte Beute. Wir müssen uns trennen.«
    Barnaby nickte. »Was schlägst du vor?«
    »Du setzt den Weg mit Ihrer Majestät und dreien Ihrer Leute fort. Lass Peregrine die anderen über eine abweichende Route führen. So zwingen wir Robert und seine Männer, sich aufzuteilen. Je weniger hinter ihr her sind, desto größer ihre Chancen, Framlingham zu erreichen.«
    »Guter Plan.« Barnaby zögerte. »Und was machst du ?«
    Ich bedachte ihn mit einem kalten Lächeln. »Ich habe eine überfällige Verabredung. Ich brauche deinen Bogen.«
    Peregrine regte sich fürchterlich auf, ließ sich aber am Ende davon überzeugen, dass die Rettung seiner Königin es erforderte, bei seinen eigenen Vorstellungen zurückzustecken. Zu meiner Überraschung befürwortete Rochester meinen Vorschlag. Mary stimmte ebenfalls zu, bestand aber darauf, dass ich zu ihr zurückkehrte, sobald ich die Umgebung erkundet hatte. Letzteres war mein Vorwand gewesen, mit dem ich begründet hatte, warum ich zurückbleiben wollte. So galoppierten nun die zwei Gruppen in unterschiedliche Richtungen davon, die Königin und ihre Eskorte weiter ins Bergland hinein, Peregrine und seine Begleiter in Richtung Essex.
    Ich selbst erklomm eine Anhöhe, wo ich Cinnabar weiden ließ. Bevor ich irgendetwas unternahm, betete ich für die Sicherheit der anderen, insbesondere der Königin, die ich mehr bewunderte, als es meinem Auftraggeber vielleicht recht war.
    Ich entdeckte eine Ansammlung von Felsen, hinter denen man sich gut verbergen konnte. Dann konzentrierte ich mich wieder auf den verschlungenen Weg und zog vorsorglich einen Pfeil aus dem Köcher.
    Es dauerte nicht lange. Gerade als dicke Wolken am Himmel aufzogen und die Sonne verdeckten, mühten sich vier Männer mit staubbedecktem, schweißnassem Gesicht den Pfad hinauf. Robert war nicht dabei. Den Grund dafür sollte ich bald erfahren. Einen Steinwurf von meinem Versteck entfernt stiegen die Männer ab, öffneten einen Weinschlauch und begannen zu reden. Offenbar setzten sie eine Debatte fort, die sie schon seit einiger Zeit führten.
    »Er ist vom selben teuflischen Stolz durchdrungen wie sein Vater«, nörgelte einer. »Ich habe die Nase voll davon, dass

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