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Die Tuer im Schott

Die Tuer im Schott

Titel: Die Tuer im Schott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Dickson Carr
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»wir sollten unseren Freund Burrows nicht unterschätzen. Page hat uns ja schon vor langem versichert, daß er ein verdammt cleverer Bursche ist. Am Anfang schien es, als könne Welkyn ihn bei diesem Zirkus in die Tasche stecken, doch in Wirklichkeit hatte er die ganze Untersuchung, psychologisch gesehen, vom ersten Augenblick an im Griff. Nur zu verständlich, daß er kämpft. Für die Kanzlei Burrows & Burrows macht es einen gewaltigen Unterschied, ob sie den Farnleigh-Besitz weiter verwaltet oder nicht. Außerdem ist er keiner, der klein beigibt. Wenn – falls – der Fall Farnleigh kontra Gore vor Gericht geht, werden die Funken fliegen.«
    Elliot war mit etwas anderem beschäftigt.
    »Hören Sie, Miss Dane«, sagte er steif. »Ich will nicht bestreiten, daß Sie uns einen großen Gefallen getan haben. Das war ein Triumph, wenn auch nur ein äußerlicher, einer für die Zeitungen. Jetzt können die Ermittlungen nicht eingestellt werden, selbst wenn der Assistant Commissioner sich die Haare rauft und flucht, daß die Geschworenen ein Haufen schwachköpfiger Bauerntölpel waren, die sich von einer gutaussehenden – ähm – Frau haben verzaubern lassen. Aber ich wüßte doch gern, warum Sie mit dem, was Sie an Information hatten, nicht zuerst zu   mir   gekommen sind. Ich bin schließlich kein Ungeheuer. Ich – äh – eigentlich bin ich gar kein so schlechter Kerl, wenn ich das sagen darf. Warum haben Sie es mir nicht anvertraut?«
    Es war seltsam und schon beinahe komisch, dachte Page, wie persönlich er es offensichtlich nahm.
    »Das wollte ich ja«, beteuerte Madeline. »Ehrlich, glauben Sie mir. Aber Molly mußte es als erste erfahren. Und dann ließ Nat Burrows mich Stein und Bein schwören, daß ich vor der amtlichen Untersuchung der Polizei kein Wort darüber sagen würde. Er traut der Polizei nicht, sagt er. Außerdem hat er eine Theorie, die er beweisen will …« Sie stockte, biß sich auf die Lippe und machte eine entschuldigende Geste mit der Zigarette. »Sie wissen doch, wie manche Leute sind.«
    »Was haben wir denn nun überhaupt erreicht?« fragte Page. »Sind wir nach dem heutigen Vormittag nur wieder am Anfang unseres Kreises angekommen und fragen von neuem, welcher von beiden der echte Erbe ist? Wenn Murray beschwört, daß es Gore ist, und niemand etwas findet, die Beweiskraft seiner Fingerabdrücke zu widerlegen, scheint doch die Sache damit erledigt. Jedenfalls hätte ich das gedacht. Auch wenn mir heute vormittag ein- oder zweimal Zweifel kamen. Ein paar dezente Hinweise – und zwar von dir, Madeline – schienen ja genau auf unseren Freund Welkyn gemünzt.«
    »Wirklich, Brian! Ich habe nur gesagt, was Nat mir eingetrichtert hat. Worauf willst du hinaus?«
    »Nun, ich überlege, ob nicht Welkyn hinter dieser ganzen Affäre der angeblich unrechtmäßigen Erbschaft steckt. Welkyn, der Anwalt der Geisterseher, Advokat der Spiritisten. Welkyn, der eine Vorliebe für reichlich zwielichtige Freunde hat und auf Gore gekommen sein mag, wie er auf Ahriman und Madame Duquesne und all die anderen gekommen ist. (Daß Gore ein Taschenspieler ist, war mein erster Eindruck, als ich ihn sah.) Welkyn, der behauptet, zum Zeitpunkt des Mordes habe er ein Gespenst im Garten gesehen. Welkyn, der zum Zeitpunkt des Mordes gerade einmal fünf Meter vom Opfer fort war, mit nichts als einer Glasscheibe dazwischen. Welkyn …«
    »Aber Brian, du hältst doch nicht ernsthaft Mr.   Welkyn für den Mörder?«
    »Warum denn nicht? Dr.   Fell hat gesagt …«
    »Ich habe gesagt«, schaltete sich der Doktor ein und betrachtete mit gerunzelter Stirn seine Zigarre, »daß er die interessanteste Person dieser Versammlung ist.«
    »Das läuft doch in der Regel auf dasselbe hinaus«, beharrte Page finster. »Madeline, was meinst du denn nun wirklich – welcher ist der echte Erbe? Gestern hast du mir gesagt, für dich sei der tote Farnleigh der Hochstapler gewesen. Glaubst du das wirklich?«
    »Ja, das glaube ich. Aber ich kann nicht verstehen, daß jemand kein Mitleid mit ihm hat. Begreifst du das denn nicht – er hat uns ja nicht mit Absicht etwas vorgemacht. Er wollte nur einfach wissen, wer er war. Und dein Mr.   Welkyn kann unmöglich der Mörder gewesen sein. Er war der einzige von uns, der nicht auf dem Dachboden war, als – ach, das ist schrecklich, nach dem Essen und an einem so schönen Abend wieder davon anzufangen, aber er ist der einzige, der nicht oben war, als die Maschine die Treppe

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