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Die Tuerme des Februar - Phantastischer Roman

Die Tuerme des Februar - Phantastischer Roman

Titel: Die Tuerme des Februar - Phantastischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tonke Dragt
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gefährlich ist. Du wolltest heimlich doch zu den Türmen gehen. Und das darfst du nicht, jetzt nicht. Ich schicke dich hiermit zurück, Tim. Nach Hause.«
    Ich wollte eigentlich antworten, dass es nicht mein Zuhause sei, aber ich konnte die Worte nicht über die Lippen bringen. Ich sah plötzlich, dass er nicht nur streng war, sondern auch ernst und besorgt, und … ja, was noch?
    »Es ist zu deinem Besten«, sagte er freundlich. »Téja, bring Tim zurück!«
    »Gut«, sagte ich, »ich gehe nach Hause. Und ich werde nicht heimlich zu den Türmen gehen, solange auch Sie es nicht tun.«
    Wir schauten einander an. Er weiß vieles, was ich nicht weiß; trotzdem hatte ich einen Augenblick lang das Gefühl, dass auch ich Dinge wissen müsste, von denen er keine Ahnung hat. Wir sprachen nichts mehr und ich ging mit Téja zurück nach Hause.
    Téja, das Mädchen, war noch nicht da und so habe ich rasch alles aufgeschrieben. Ich möchte gerne hier bleiben, aber ich muss noch einmal zurück zu den Türmen, um Herrn Avla zu sprechen und ihn zu bitten, mir die Seiten aus meinem Büchlein wiederzugeben.
    Nachts
    Wir gingen früh zu Bett und ich schlief sofort ein. Doch plötzlich wurde ich wach, und es gelang mir nicht mehr, wieder einzuschlafen. Ich weiß nicht, wie spät es ist.
    Draußen quaken Tiere – es sind Frösche, sagt Téja. Im Garten ist ein kleiner Weiher. Ich habe das Fenster geöffnet. Alles liegt in einem blausilbernen Dunst, am Himmel ist ein Stückchen Mond zu sehen; aber ich begann zu frieren und wurde furchtbar traurig. Wie kommt das wohl? Der Garten ist so schön und ich kann auch die umliegenden Gärten sehen. Und in einigen Häusern brennt Licht, so wie jetzt auch in meinem Zimmer.
    Téja hat zwei Bücher aus der Schule für mich mitgebracht, aber ich habe vergessen, sie mit hierher zu nehmen. Ich traue mich nicht, sie zu holen, weil ich dabei womöglich Téja oder ihren Vater wecke. Das Buch, in dem ich die Kokardenblume aufbewahre, ist ziemlich langweilig, es – 11) Ich schrak zusammen. Ein leises Tip-Tap näherte sich und meine Zimmertür wurde geöffnet.
    11) abgebrochener Satz
    Es war Téja, der Hund.
    Er legte sich vor mein Bett. Ich krieche auch wieder in die Federn und nehme mein Büchlein mit; dummerweise habe ich mit dem Kuli einen Strich aufs Betttuch gemacht.
    »Ich muss einfach schreiben«, flüsterte ich. »Du verstehst das nicht, denn du hast ein Gedächtnis. Oder brauchen Hunde weniger Gedächtnis als Menschen? Und ich muss auch zu den Türmen, Téja, zu Herrn Avla – selbst wenn ich nun keine Lust mehr dazu habe. Nein, wirklich nicht – Ehrenwort.«
    Téja blickte mich verständnisvoll an.
    Fast wäre ich wieder eingeschlafen. Jetzt habe ich erneut das Licht angemacht, ich dachte an irgendetwas – an was? Téja liegt noch immer vor meinem Bett, als ob sie schliefe. Aber sie schläft nicht, bestimmt nicht! Ob das Mädchen Téja wohl schläft, in ihrem Zimmer, das dem meinen gegenüberliegt?
    Jetzt weiß ich wieder, was ich eben dachte: Warum sehe ich die beiden Téjas niemals zusammen?
    3. März
    Es regnet in Strömen.
    Jan Davit war schon aus dem Haus, als ich heute Morgen hinunterkam – der Hund ebenfalls. (Ist er mit in die Dünen?) Téja hat mir gezeigt, wie man Tee aufschüttet und Kaffee kocht und Spiegeleier brät. Sie hatte erst vor, in die Schule zu gehen, aber dann blieb sie doch zu Hause; ich nehme an, sie wollte mich nicht allein lassen.
    Wir saßen eine Zeit lang auf dem Teppich im großen Zimmer; sie streichelte Schnura, die Katze, und mir kam plötzlich der Gedanke, dass ich sie gerne streicheln würde. Das tat ich dann auch – ihr Haar ist so weich und glänzend. Sie fand mein Streicheln gar nicht komisch, nein, eher ganz selbstverständlich, glaube ich – vielleicht auch schön. Ich fragte sie, ob sie Lust hätte, mit mir nach draußen zu gehen, zu den Türmen. Als ich jedoch das Wort »Türme« ausgesprochen hatte, sprang sie auf und sagte: »Nein, es regnet viel zu stark.«
    »Gestern hast du gesagt, dass es Spaß macht, durch den Regen zu laufen.«
    Dagegen konnte sie nichts sagen.
    »Also gut, einverstanden. Aber nicht zu den Türmen! Du darfst nicht zu den Türmen!«
    Ich wurde ärgerlich, aber ich ließ mir nichts anmerken. »Dann will ich an den Strand, mit dir und Téja.«
    »Ich bin doch Téja.«
    »Ich meine Téja, den Hund.«
    Sie warf die Haare in den Nacken und lachte mit ihren weißen Zähnen. Hübsch sah sie aus, aber ihr Lachen klang nicht

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