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Die Tunnel der Seele

Die Tunnel der Seele

Titel: Die Tunnel der Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. Ihr wunderschönes Kleid, das sie extra für diese Nacht aufgehoben hatte, war zerrissen.
    »Ephram?« fragte sie leise.
    »Er braucht dich nicht«, meinte Sylva.
    Miss Mamie kroch zu Ephram, krallte sich an seinen zerspanten Beinen fest. »Ephram. Du liebst mich doch.«
    Die Statue trat sie mit dem Fuß von sich fort. »Sprich den Zauber, Sylva.«
    »Gib mir erst ihre Jugend«, verlangte Sylva. »Mach mich wieder jung. Wie du es versprochen hast.«
    »Sprich den Zauber.«
    »Du hast gesagt, du hältst stets dein Wort.« Sylva hielt den Stoff mit dem Zauberpulver hoch.
    »Wovon redet sie, Ephram?« fragte Miss Mamie erneut. Plötzlich war ihr kalt, als ob ein Gletscher ihr Herz entzwei gerissen hätte. Sie betrachtete ihre Hände. Ihre Haut wurde mit Narben überzogen, tiefe Furchen brannten sich in ihr Fleisch, der Zahn der Zeit nagte an ihrem Körper. Sie berührte ihr Gesicht und merkte, wie sehr die Haut über ihrem Schädel spannte, obwohl ihr Kinn erschlaffte und in sich zusammensackte.
    Oh mein Gott, sie wurde
alt
.
    »Du hast es mir versprochen, Ephram«, rief sie verzweifelt. »Bis in alle Ewigkeit zusammen.«
    Gemeinsam brachen Statue und Büste in Gelächter aus. Die Gäste rannten zur Falltür, aber Lilith kam ihnen zuvor, schloss die Tür und stellte sich darauf. »Niemand kann Korban Manor jemals verlassen«, sagte sie mit dem Grinsen eines Skeletts.

66. KAPITEL
    A nna ging auf Rachel zu, schwerfällig, als ob sie sich unter Wasser bewegte, im Finstern tappte. »Was willst du hier?«
    »Ich habe versucht dich zu warnen. Aber du wolltest ja nicht hören.«
    »Wegen Sylva?«
    »Sie hat Korban immer geliebt. Deshalb hat sie mich getötet, um ihm einen Gefallen zu tun. Deshalb hat sie die Zauberkunst erlernt, um mit Sprüchen, Tränken und Pulvern seine Seele am Leben zu halten, bis sie ihn schließlich gänzlich ins Diesseits zurückholen kann.«
    »Das ist alles nur ein verrückter, verkorkster Traum«, meinte Mason.
    Anna schmunzelte. Konnte er das Offensichtliche nicht erkennen? Alles wäre so viel einfacher, wenn man erst einmal tot war. Denn die Toten müssen nicht mehr träumen.

67. KAPITEL
    »I ch kann es sehen, aber ich glaube es nicht«, sagte Paul und neigte den Kopf zum Sucher seiner Videokamera. »Das ist großartiger Stoff.«
    Adam zerrte an seinem Arm. »Wir müssen von hier verschwinden.«
    »Schockumentation. Um nichts auf der Welt will ich das verpassen.«
    »Verdammt, Paul, das hier ist wie in meinem Traum. Merkst du das nicht? Jeder ist
tot

    Paul blickte von der Kamera auf und grinste wie ein kleiner Junge. »Nicht jeder von uns, Prinzessin. Nur du.«
    »Hör auf damit«, erwiderte Adam.
    »Entweder arbeitest du für den Typen auf
dieser
Seite oder du dienst ihm auf der anderen Seite. Von mir aus kannst du gern tot sein, wenn du willst, aber ich für meinen Teil bin lieber der nächste Alfred Hitchcock, so wie Korban es mir versprochen hat.«
    »Ich bin nicht tot, du blöder Idiot.«
    Paul lachte. »Wie du meinst.«
    Adam betrachtete seine Hand, die sich an Pauls Ärmel klammerte.
    Die Finger gingen durch die Kleidung hindurch, krallten sich an einem Nichts fest. Er griff sich an die Brust. Wann hatte sein Herz aufgehört zu schlagen?
    Herrgott im Himmel, hab Erbarmen. Wann hat mein Herz aufgehört zu schlagen?
    Paul deutete über die Brüstung hinweg auf die betonierte Einfahrt unterhalb der Veranda. Adam konnte es sich nicht verkneifen, nach unten zu schauen.
    Er sah eine Gestalt auf dem Bauch liegen, zusammengekrümmt, verdreht, zerfetzt. Einen Meter zweiundachtzig groß, in einen grauen Pyjama gekleidet, der vollkommen durchnässt war. Leichenblass und totenstill.
    Und einsam.
    Vollkommen einsam.

68. KAPITEL
    S pence legte seine zitternden Finger auf die Tasten. Die Geister waren vorbeigezogen und hatten das Zimmer in einen kalten Nebelschleier gehüllt. Roth war nicht da und Bridget verschwunden.
    Spence drückte eine Taste.
    F
.
    Das eine wahre WORT offenbarte sich ihm, legte seine Kleider ab, enthüllte seine golden schimmernde Haut, gab sein warmes Fleisch preis. Präsentierte sich verlockend und einladend.
    Die weißen Gestalten drangen in die Decke und sorgten für eine Unruhe, die die Seiten des Manuskripts rascheln ließ. Dies war sein größtes Werk überhaupt. Das größte Werk überhaupt. Sie könnten ihn wieder zurück in die Vergangenheit, in die Klasse von Eileen Foxx, schleifen, aber diesmal hätte er etwas, das er ihnen

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