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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gegenüber«, sagte sie dann mit eisiger Stimme, »aber die Dokumente, abgefasst in Ihrer eigenen Handschrift, sind noch ungleich beredter. Die Aussage des Grafen Swayle belastet Sie zusätzlich, und Gleiches gilt für die in allen Unterlagen übereinstimmenden Seriennummern der Waffen, die hierher geliefert wurden: nach Zebediah, zu Ihren eigenen Händen ... und die doch in einem Lagerhaus in Telitha aufgefunden wurden. Waffen, die dazu hätten genutzt werden können, Soldaten und Marines zu töten, die in Unserem Dienst stehen. Und genau das wäre auch geschehen, wenn die Verschwörer in Corisande ihr Ziel erreicht hätten. Kein Zeuge, den Sie benannt haben, konnte diese Beweise widerlegen, und Sie selbst auch nicht. Wir sind nicht geneigt, Ihren Lügen glauben zu schenken.«
    »Eure Majestät, bitte! «
    Er schüttelte den Kopf. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Sharleyan war ein wenig überrascht, dass es so lange gedauert hatte, bis sich die ersten Schweißtropfen zeigten. Doch dann begriff sie, dass Nahrmahn Recht gehabt hatte. Selbst jetzt noch hatte Symmyns geglaubt, er könne sich ein weiteres Mal herauslavieren.
    »Sie hatten jede Gelegenheit, Ihre Treu Uns und Kaiser Cayleb gegenüber unter Beweis zu stellen«, fuhr Sharleyan unumwunden fort. »Sie haben es stattdessen vorgezogen, Ihre Treulosigkeit unter Beweis zu stellen. Wir können nicht prüfen, was im Herzen und im Verstand eines jeden Unserer Bürger vorgeht – kein Monarch, der ein einfacher Sterblicher ist, vermag das zu tun, noch täten Wir es, wenn es in Unserer Macht stünde. Aber Wir können treue Dienste belohnen, und wir können, wir müssen – und wir werden – Verrat und Treulosigkeit bestrafen. Erinnern Sie sich an die Worte des Eides, den Sie Seiner Majestät geleistet haben? Sie haben ihm die Treue geschworen, ›mit dem Herzen, mit Leib und Seele und mit dem Schwert.‹ Das waren die Worte, die Sie geschworen haben, ›ohne jegliche geistigen oder moralischen Vorbehalte‹. Erinnern Sie sich?«
    Schweigend starrte er sie an, seine Lippen blutleer.
    »Nein?« Sharleyans Blick durchbohrte ihn förmlich, und dann, schließlich, lächelte sie. Es war ein dünnes Lächeln, schärfer als jeder Dolch, und Symmyns schrak davor zurück. »Dann werden Sie sich vielleicht noch daran erinnern, was der Kaiser im Gegenzug Ihnen geschworen hat, in seinem und in Unserem Namen. ›Wir werden Euch vor jeglichen Feinden beschützen, wir vergelten die Lehnstreue mit Unserer Treue, vergelten Gerechtigkeit mit Gerechtigkeit und Eidbruch mit Strafe. Möge Gott über Uns und Unseren Eid urteilen, wie er über Euch und den Euren urteilt.‹ Sie haben sich dafür entschieden, Ihren Eid nicht in Ehren zu halten, aber wir werden ganz gewiss den Unsrigen ehren.«
    »Eure Majestät, ich habe eine Frau! Eine Tochter! Wollen Sie ihr den Vater nehmen?!«
    Sharleyan musste sich sehr zusammennehmen, nicht gequält das Gesicht zu verziehen, als die Worte des Gefangenen sie an ihren eigenen Verlust erinnerten. Aber da gibt es einen Unterschied! , sagte sie sich. Und nichts von dem, was ihr in diesem Augenblick durch den Kopf ging, ließ sie sich anmerken.
    »Wir werden mit Ihrer Tochter trauern«, erklärte sie ihm mit eisenharter Stimme. »Aber Unsere Trauer wird die Hand der Gerechtigkeit nicht zögern lassen.«
    Es gelang Symmyns, den Blick von der Kaiserin abzuwenden, und nun schaute er sich hilfesuchend im Thronsaal um, als suche er jemanden, der bereit wäre, zu seiner Verteidigung das Wort zu ergreifen oder selbst jetzt noch, so spät, um Milde zu bitten. Niemand sagte ein Wort. Die Männer und Frauen, die sich am ehesten auf ein Bündnis mit ihm eingelassen hätten, waren die Letzten, die das Risiko eingegangen wären, für ihn ihren eigenen Hals zu riskieren. Das letzte bisschen Farbe wich aus Symmyns’ Gesicht, als er merkte, dass ihn eine Schar blickloser Augen anstarrte.
    »Tohmys Symmyns, einstiger Großherzog von Zebediah, Sie wurden jedes einzelnen Vorwurfs gegen Sie für schuldig befunden.« Sharleyan Ahrmahks Stimme war hart wie Stein, und der Blick ihres Gefangenen zuckte hastig zu ihr. Nun erinnerte er sie mehr denn je an ein verschrecktes Kaninchen. »Sie sind hiermit Ihrer Stellung enthoben und wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Mit Ihren Vergehen haben Sie Ihren gesamten Besitz verwirkt, der damit der Krone zufällt. Ihre Ländereien und Ihre Titel fallen der Krone zu, die Titel und Land einbehalten oder nach Gutdünken neu verteilen kann. Die

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