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Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out

Titel: Die Umarmung des Todes - Kirino, N: Umarmung des Todes - Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natsuo Kirino
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habe.«
    »Wem sonst noch?«
    »Niemandem.«
    »Weißt du, dass die anderen damit weitermachen?«, fragte er und zog sich dabei den breiten Ledergürtel von der Arbeitshose. Während ihre Augen seiner Handbewegung folgten, schüttelte
Kuniko verzweifelt den Kopf. Vor Angst wurde sie kreideweiß im Gesicht.
    »Was denn nun: Weißt du davon oder nicht? Los, sag schon!«, drängte er sie zur Antwort, und Kuniko schrie:
    »Nein, davon weiß ich nichts!«
    »Natürlich nicht, weil man dir nämlich nicht trauen kann! Weil man dich nicht gebrauchen kann!«
    Satake legte Kuniko den Gürtel um den Hals. Sie wollte schreien, aber heraus kam nur ein tonloses Krächzen. Ich brauche einen Knebel, dachte Satake, las ein Stück Unterwäsche vom Boden auf und drückte es ihr tief in den Hals. Als Kuniko keine Luft mehr bekam und die Augen verdrehte, nahm Satake den Gürtel überkreuz und zog fest zu. Der zweite Mord in seinem Leben langweilte ihn unsäglich.
     
    Er band die Leiche los, ließ sie vom Bett auf den Boden fallen, wickelte sie in eine Decke und rollte sie auf den Balkon. Vorsichtig platzierte er sie dort so, dass sie genau im toten Winkel lag und von keiner anderen Wohnung aus gesehen werden konnte. Als er den Blick hob, ging hinter der Bergkette, die er am frühen Morgen betrachtet hatte, gerade die Sonne unter. Schwarz verschmolzen die Berge langsam mit der Dunkelheit.
    Nachdem er die Balkontür zugezogen hatte, durchsuchte Satake den Inhalt von Kunikos Handtasche. Er zog die paar Zehntausend-Yen-Scheine heraus, die sich in ihrem Portemonnaie befanden, und nahm den Wohnungs- und den Autoschlüssel an sich. Ihre Kleidung, die Unterwäsche und die Schuhe stopfte er in eine Tragetüte. Dann steckte er sich seinen eigenen Wohnungsschlüssel und sein Portemonnaie in die Hosentasche und trat mit der Tüte in der Hand auf den Hausflur hinaus.
    Draußen war es mittlerweile stockfinster, und es wehte ein noch kälterer Wind als am späten Nachmittag. Satake stieg über die Feuertreppe am Ende des Gebäudes ein Stockwerk höher und spähte den Außenflur der vierten Etage entlang. Glücklicherweise war gerade niemand da. Im Weg stehenden Dreirädern, Topfpflanzen und dergleichen ausweichend, beeilte er sich, zu Kunikos Wohnungstür zu gelangen, und schloss auf.
    Drinnen herrschte ein wildes Durcheinander aus Tüten, Papier
und Verpackungen von Kleidung und anderen Dingen, die sie sich offenbar gerade zugelegt hatte. Satake verstreute Kunikos Kleidungsstücke, ihre Unterwäsche und die Handtasche darunter und verließ die Wohnung wieder. Er sah sich um, vergewisserte sich, dass die Luft rein war, und schloss ab. Dann ging er mit Unschuldsmiene auf den Fahrstuhl zu.
    Kunikos Wohnungsschlüssel warf er bei der Müllsammelstelle im Erdgeschoss in einen der Container. Dann ging er weiter durch bis zum Fahrradabstellplatz, suchte sein Fahrrad heraus und ließ die Mietskaserne hinter sich, um sich in den Parkwächter der Lunchpaket-Fabrik zu verwandeln.

6
    Jūmonji war im siebten Himmel. Die Oberschülerin an seiner Seite trug die Uniform eines berühmten Lyzeums und war von erlesener Schönheit. Die hellbraun gefärbten Haare fielen ihr über die schneeweißen Wangen mit der zarten, reinen Haut, und ihre rosigen Lippen standen immer ein wenig offen. Die feinen Brauen hoben sich in schönen Bögen von den großen Augen ab, und die Beine, die aus dem kurzen Röckchen schauten, waren lang und schlank, kurzum, das Mädchen sah aus wie ein Fotomodell. Gegen seine Lüsternheit ankämpfend, die ihm förmlich zum Hals herauszuspringen drohte, schnurrte Jūmonji: »Und, was möchtest du jetzt tun?«
    »Ist mir gleich. Alles, was du willst«, flüsterte sie. Ihre Stimme klang rau und verführerisch. Ihr Körper verströmte ein Parfüm, das Jūmonji nicht kannte, und sie trug nur Designerartikel. Welche Gegend konnte solch ein süßes Wesen hervorbringen? Welcher Mann mochte dieses Geschöpf aufgezogen haben? Für Jūmonji grenzte ihr Liebreiz an ein Wunder, und er starrte das Mädchen verzückt an. Alles an ihr verhieß Wohlerzogenheit und stand im krassen Gegensatz zu den Oberschülerinnen, die nach billiger Haarspülung rochen und in den westlichen Außenbezirken von Tōkyō in irgendeinem schmuddeligen Family-Restaurant herumlungerten. Dass er sich überhaupt mit solch einem Klasseweib in ein Hotel zurückziehen konnte, hatte er einzig und allein diesem Geld zu verdanken. Es würde ihm nicht Leid tun, der
Oberschülerin die

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