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Die Unbefleckte Empfängnis (German Edition)

Die Unbefleckte Empfängnis (German Edition)

Titel: Die Unbefleckte Empfängnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaétan Soucy
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als wollte er sagen: »Kann man da so sicher sein?«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, sind Sie in der Hoffnung dorthin gegangen, Überlebende zu finden?«
    »Genau so ist es.«
    Der Hauptmann schaute fragend zu Remouald, der nur schweigend den Kopf senkte.
    »Die Zeugen geben an, sie hätten Ihren Sohn etwas aufheben sehen. Das hier, um genau zu sein.«
    Der Feuerwehrmann zeigte auf den Aschenbecher. Speckstreifen, die den Backenzähnen widerstanden hatten, lagen in der Zigarrenasche und ragten hervor wie Spinnenbeine. Séraphon war eifrig bemüht, sich zu rechtfertigen.
    »Um ehrlich zu sein, hatte ich ihn darum gebeten. Schauen Sie, Herr Hauptmann, was für ein denkwürdiger Gegenstand! Über diesem Aschenbecher grübelte vielleicht ein Mensch wie Sie und ich, träumte von seinen Vorhaben, malte sich die Zukunft aus, strich die Asche seiner Zigarre darin ab, glaubte, ihm würden noch viele …«
    »Der Aschenbecher spielt keine Rolle, den haben Sie ja ziemlich genau dort zurückgelassen, wo Sie ihn gefunden haben. Das interessiert mich nicht. Aber mir wurde gesagt, dass Ihr Sohn … Nun ja, mir wurde berichtet, dass sich noch etwas anderes zugetragen hat und dass Ihr Sohn … dass Ihr Sohn noch etwas gemacht haben soll. Hat er etwas gesehen? Hat er etwas anderes aufgehoben? Das sind die Fragen, die ich gern beantwortet hätte.«
    Mit zusammengebissenem Kiefer und glühenden Pupillen wandte sich Séraphon zu seinem Sohn. Remouald schüttelte heftig den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wovon die Rede sein soll. Ich habe nichts mitgenommen, gar nichts. Ich schwöre. Ich habe nichts gesehen, nichts gemacht, nichts genommen.«
    »Wenn das so ist, wie erklären Sie dann Ihre … wie soll ich sagen … Ihre Eile, als Sie das Gelände verlassen haben? Einer meiner Männer hat Sie erkannt, er hat Sie hier hineingehen sehen, in Ihr Haus, und er war es auch, der mit seinem Wagen beinahe Ihren Vater überfahren hätte.«
    Bei der Erinnerung stieß Séraphon ein schauderliches Quieken aus.
    Remouald war aufgestanden. Er hatte in einer unbedachten Bewegung das Messer ergriffen. Plötzlich bemerkte er, dass man die Geste als Drohung auffassen konnte. Er legte es wieder zurück.
    »Ich habe nichts dazu zu sagen. Nicht zum Feuer. Nicht zum Grill aux Alouettes . Zu gar nichts.«
    Der Hauptmann forderte Remouald auf, mit ihm auf den Flur zu gehen. Zögerlich folgte Remouald ihm. Der Feuerwehrmann packte ihn am Kragen und drückte ihn brutal mit dem Rücken gegen die Wand. Im Flüsterton, damit Séraphon ihn nicht hören konnte, sagte er:
    »Ah, jetzt erkenne ich dich, bist du nicht zufällig dieser Remouald …? O ja, das kann sein, dieser Remouald … Wusstest du, mein lieber Remouald, dass ich dich schon in der Grundschule nicht riechen konnte? Erinnerst du dich? Inzwischen trägst du die Nase nicht mehr ganz so hoch. Das sage ich dir, weil ich keine Lust auf Nettigkeiten habe. Ich weiß, wozu du imstande bist … ich kann mich genau erinnern, weißt du? Du sagst, du hast vorhin auf dem Gelände vom Grill nichts gemacht, nichts gesehen, gar nichts? Umso besser, mein lieber Remouald, umso besser. Das ist mir auch lieber so. Das ist mir auch wirklich lieber so. Ich will dir mal was sagen: Auch für dich ist das besser. Haben wir uns verstanden …? Sag! Haben wir uns verstanden?«
    Remouald sah dem Hauptmann schweigend in die Augen.
    Gegen jede Erwartung ließ es der Hauptmann dabei bewenden. Er lockerte den Griff seiner Faust, tat mit ironischem Feingefühl, als würde er Remoualds Kragen wieder zurechtrücken, und kehrte in die Küche zurück. Auf Séraphons drängende Einladung hin steckte er sich den Rest Schwarte in die Tasche. Er strich sich die Haare zurecht. Tippte an seine Mütze.
    »Bring den Herrn Offizier wenigstens zu Tür, du Idiot!«, zischte Séraphon leise.
    Remouald folgte dem Hauptmann bis hinaus auf die Straße. Eng aneinandergedrängt dösten die acht Feuerwehrleute mit satten Gesichtern im Wagen. Mit einem Schlag gegen die Seitenwand schreckte der Hauptmann sie auf. Erschrocken setzten sie sich eilig auf. Zwischen den Hufen eines der Pferde lag ein zerbrochener Hockeyschläger. Von den Jungen war nichts mehr zu sehen. Der Hauptmann ermahnte Remouald, nicht noch einmal auffällig zu werden, beim nächsten Mal würde er nicht mehr so glimpflich davonkommen, und er beschrieb die Strafen, die seinen Vater und ihn erwarten würden. »Wir verstehen uns, mein kleiner Remouald?« Zitternd antwortete Remouald, er würde es nie

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