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Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Die Unbekannten: Roman (German Edition)

Titel: Die Unbekannten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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sprach – »Bitte fürchte dich nicht. Wir würden dich niemals fressen, während du schläfst« –, begann die Uhr zu ticken, und die Weichen für die beiden waren gestellt. Zwischen Cammy, Grady und Lamar erübrigte sich jede Diskussion; sie wussten augenblicklich, dass sie Paul Jardine und dem Heimatschutz nicht erlauben durften, diese Wesen vor der Welt geheim zu halten.
    Das war nicht nur ein Jahrhundertereignis. Es war
vielleicht das bedeutsamste Ereignis eines ganzen Milleniums. Es würde sich in mehr Aspekten, als sie sich ausmalen konnten, auf die Zukunft der Menschheit auswirken, auf die Wege, die die Menschheit einschlug, und auf die Entscheidungen, die sie traf. Niemand, ob Bürokrat oder König, keine Institution und auch keine Regierung hatte das Recht, der Welt diese Neuigkeit vorzuenthalten.
    Sie konnten die beiden nirgendwo verstecken und hoffen, sie würden es überstehen, bis man die Suche aufgab, denn die Suche würde nicht enden, bevor Puzzle und Riddle gefunden wären. Jardine stand eine beträchtliche Anzahl von Hilfskräften zur Verfügung, und außerdem hatte er den Laserpolygraphen.
    »Sämtliche Wissenschaftler sitzen im Kantinenzelt beim Abendessen«, sagte Lamar. »Danach sollen sie sich noch mindestens eine Stunde dort bereithalten, um als Gruppe Brainstorming zu betreiben und sich an lateralem Denken zu versuchen. Wenn der Wächter vor dem Zelt keinen Blick hineinwirft und den leeren Käfig sieht, haben wir circa zwei Stunden, bevor die Alarmglocken läuten.«
    »Wir können hier nicht rausfahren, das ist ganz ausgeschlossen«, sagte Grady. »Vor jedem Haus am Cracker’s Drive stehen zwei Wachposten, die uns vorbeifahren sähen. Und dann steht noch ein ganzes Kontingent an der Auffahrt zur Schnellstraße bereit. Wahrscheinlich haben sie dort sogar eine Straßensperre errichtet. Ich glaube, wenn wir nicht anhalten und sie zu durchbrechen versuchen, würden sie in die Reifen schießen, mindestens in die
Reifen. Wenn wir einen Wagen mit Vierradantrieb nehmen und querfeldein fahren, werden sie uns hören, uns bei diesem Mondschein sogar sehen und uns den Weg abschneiden.«
    Ihnen standen keine Telefone, keine SMS-fähigen Geräte und auch keine Computer mit Internetzugang zur Verfügung, um eine Nachricht rauszuschicken. Außerdem gab es keine Möglichkeit, Puzzle und Riddle so überzeugend zu beschreiben, dass jemand, der sie nicht gesehen hatte, aktiv geworden wäre.
    »Wenn wir in irgendeine Richtung querfeldein losziehen, zu Fuß, meine ich«, sagte Cammy, »wo steht dann das nächste Haus? Sind es die MacDermotts?«
    Grady schüttelte den Kopf. »Bis dahin sind es mehr als zwei Meilen über unwegsames Gelände, durch Schluchten und über Felsstürze.«
    Puzzle und Riddle flankierten Merlin; sie saßen in ihrer Erdmännchenpose da und hatten ihm von jeder Seite einen Arm auf den Rücken gelegt. Zu dritt lauschten sie den großen pelzlosen Wesen und legten die Köpfe von einer Seite auf die andere.
    Grady sagte: »Zum Haus der Carlyles sind es eineinhalb Meilen, und dorthin führt ein Wildpfad durch nicht zu dichten Wald und über ein oder zwei Wiesen, bevor man ihre offenen Felder erreicht.«
    »Jim und Nora Carlyle? Ich sehe nach ihren Pferden, wenn ihnen etwas fehlt. Das sind prima Leute, und klug sind sie auch. Wenn sie Puzzle und Riddle sehen, wird ihnen klar sein, was auf dem Spiel steht. Sie werden uns eines ihrer Fahrzeuge benutzen lassen. Wenn wir von dort
aus losfahren, haben wir sämtliche Wachposten und Straßensperren hinter uns.«
    Lamar sagte: »Ich sollte hierbleiben und tun, was ich kann, um die Entdeckung, dass Sie verschwunden sind, hinauszuzögern und dann alle Beteiligten zu verwirren und sie in die Irre zu führen. Chaos ist schließlich mein Spezialgebiet.«
    »Nein«, sagte Grady. »Jardine weiß über meine Zeit beim Militär Bescheid, also weiß er auch von mir und Marcus, und daher kennt er inzwischen wahrscheinlich auch die Verbindung zwischen Ihnen und mir. Sie würden im Knast alt werden und sterben. Ihre Chancen stehen am besten, wenn Sie jede Minute bei uns bleiben, bis wir Puzzle und Riddle den Fernsehkameras vorführen können, wann und wo auch immer uns das gelingen mag.«
    »Was ist mit diesen Schuhen? Schaffe ich es in diesen Schuhen? Könnte es nicht sein, dass Sie meinetwegen nicht schnell genug vorankommen?«
    »Sind das nicht Rockports? Damit werden Sie gut zurechtkommen. Wir gehen ja nicht klettern, sondern unternehmen lediglich einen

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