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Die Unbezähmbare

Die Unbezähmbare

Titel: Die Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Urgroßvater?”
    “Vier.”
    Sah sie da so etwas wie Belustigung in seinem Blick?
    “Mach dir keine Sorgen. Ich glaube nicht, dass ich Kraft für mehr als eine Frau habe.”
    “Ich werde dafür sorgen, dass dieses Gesetz abgeschafft wird.”
    “Die Frauen von Zulheil würden es dir danken. Es gilt nur für den Scheich, aber manche halten dieses Gesetz für nicht sehr geeignet, um unserem Land ein modernes, fortschrittliches Image zu geben.”
    Jasmine nickte. Sein trockener Kommentar hatte sie ein wenig beruhigt. Mit einer zweiten Ehefrau würde sie sich also nicht herumärgern müssen. Sie machte sich wieder an die Arbeit. Ihrem Mann auf diese Weise beistehen zu können, war auf eine stille, ruhige Art sehr erfüllend, fand sie.
    “Genug, Mina.” Tariq stand auf und streckte sich. “Hoffentlich bereust du dein Angebot nicht. Ich finde, du machst das ausgezeichnet. Ich werde deine Hilfe von jetzt an oft anfordern.”
    Strahlend legte Jasmine ihre Hand in seine. “Gut. Und jetzt lass uns gehen, bevor jemand anders dich mir wegnimmt.”
    Heute war ihr zum ersten Mal aufgefallen, wie viele Menschen glaubten, Tariq sei der einzige Schlüssel zur Lösung ihrer Probleme. Oft kamen sie persönlich. Hiraz und Mumtaz fingen die meisten ab, aber manche waren sehr beharrlich. Jasmine fand diese offene Form der Regierung immer wieder erstaunlich. In diesem kleinen, spärlich bevölkerten Land schien das System jedenfalls sehr gut zu funktionieren.
    “Würdest du mich denn beschützen, Jasmine?”, fragte er und schmunzelte, denn er war praktisch doppelt so groß wie sie.
    “Ich denke, du brauchst jemanden, der dich abschirmt. Mumtaz und Hiraz haben Probleme damit, weil sie nicht als Mitglieder der Königsfamilie gelten”, erklärte Jasmine ernsthaft. “Ich aber schon. Ich könnte die meisten Dinge, deretwegen die Leute zu dir kommen, regeln, ohne dass du überhaupt damit belangt wirst. Du hättest dann den Kopf frei für wichtigere Dinge.”
    Tariq war plötzlich ganz still und blickte sie nachdenklich an.
    “Ich meine, natürlich nur, wenn du möchtest.” Plötzlich war sie sich ihrer selbst wieder unsicher. “Ich weiß, ich bin Ausländerin und …” Rasch schob sie den Gedanken an ihr hässliches Geheimnis beiseite. Nicht jetzt daran denken, wo ihr Mann sie mit einem Blick bedachte, der geradezu zärtlich war.
    Tariq legte einen Finger auf ihre Lippen. “Du bist meine Frau. Ich sagte dir ja schon, dass mein Volk dich in der Hinsicht bereits akzeptiert hat. Was ist mit deiner eigenen Arbeit?”
    “Mein Modedesign muss eben fürs Erste mein Hobby bleiben, genau wie deine Malerei.” Es war ein Opfer, aber sie brachte es gern. Als sie Tariq heiratete, war ihr klar gewesen, dass die Belange des Landes manchmal wichtiger sein würden als ihre persönlichen Wünsche.
    Sein Blick drückte Zustimmung aus. Jasmine fühlte sich ermutigt. Es war Zeit, dass sie erwachsen wurde und die Verantwortung übernahm, die das Leben als Frau eines Scheichs mit sich brachte.
    “Wenn du das wirklich möchtest, bin ich einverstanden.”
    Jasmine lächelte und lehnte sich an ihn. Eine leichte, aber spürbare Anspannung seiner Muskeln war die einzige Reaktion.
    Merkwürdig, seit seiner Reise nach Paris war es vorbei mit den kleinen Gesten unbefangener Zärtlichkeit zwischen ihnen. Jetzt kam es ihr vor, als würde Tariq die Intensität ihrer sinnlichen Begegnungen eisern unter Kontrolle halten. Er liebte sie nach wie vor wie ein perfekter Liebhaber und sorgte immer dafür, dass es für sie ein Genuss war. Aber etwas fehlte. Als ob jemand der wilden Leidenschaft ihrer Umarmungen einen Dämpfer aufgesetzt hätte.
    Warum nur? Warum sollte er versuchen, die Sinnlichkeit ihres Liebeslebens zu dämpfen, während sie beide doch gerade in dieser Hinsicht so perfekt harmonierten? Sie war sich sicher, dass es nichts damit zu tun hatte, dass sie ihn bei seiner Rückkehr nicht sofort mit offenen Armen empfangen hatte. Nein, Tariq hatte sich auf seine Weise entschuldigt, daran gab es keinen Zweifel. Sie hatten ihren Frieden gemacht.
    Aber warum dann?

9. KAPITEL
    “Genug für heute, Jasmine.”
    Sie blinzelte überrascht. Erst als sie versuchte aufzustehen, wurde ihr bewusst, wie lange sie in dieser halb liegenden Position verharrt hatte. Sie lag auf der dick gepolsterten roten Couch in ihrem Studio, streckte die Arme weit über den Kopf und spürte genüsslich, wie sich ein Muskel nach dem anderen entspannte.
    Tariq war mit ihr gekommen,

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