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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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deshalb hat er mich ebenfalls gefangen.«
    »Passiert das bei jedem Niesen?«, fragte Barnaby.
    »Ja, jedes Mal. Deshalb habe ich immer das Riechsalz dabei. Oder einer meiner Freunde hat es. Ich muss nur noch mal niesen, dann werde ich gleich wieder sichtbar.«
    »Wie eigenartig«, sagte Barnaby.
    »Das ist eben ihre Wirklichkeit«, erklärte Jeremy gekränkt. »Bitte, beschimpfe sie nicht.«
    »Ich habe es nicht so gemeint. Ich wollte nur –«
    »Möchtest du mein Riechsalz halten, Barnaby?«
    »Sehr gern«, antwortete er, nahm das silberne Döschen und steckte es in seine Innentasche.
    »Das ist ihre Wirklichkeit«, sagte Jeremy noch einmal und wurde wieder feuerrot. »Ich dulde es nicht, dass man sie beschimpft.«
    »Barnaby hat es doch nicht böse gemeint«, sagte Liam. »Nun – wo war ich? Ach, ja. In einem Aquarium bei Bristol ist Captain Hoseason dann Jeremy begegnet. Und wie du siehst …«
    Jeremy blickte hinunter auf seine Flossen und wackelte traurig mit dem Kopf.
    »Wir haben auf eine Operation gewartet, um voneinander getrennt zu werden«, sagte die eine siamesische Zwillingsfrau.
    »Aber er hat uns aus dem Krankenhaus entführt.«
    »Gehört Radiosendung meine regelmäßig hat er«, sagte Felicia. »Gefolgt Hause nach mir er ist Abend einem an und. Kopf den über Sack einen mir warf er. Eingesperrt ich auch war wusch! und.«
    »Und was war mit dir?«, erkundigte sich Barnaby bei Liam. »Wie hat er dich gefangen?«
    »Tja, also, nach dem Brand in der Akademie ist meine Familie ja nach Indien gezogen. Die Freak-Gemeinde ist an drei Abenden in der Habitat World aufgetreten, in diesem großen Zentrum in New Delhi, und der Captain hat mich draußen auf der Straße erwischt. Er sagte, ich würde so durstig aussehen und hat mir einen Schluck Wasser angeboten, und schon …« Er schaute sich um und zuckte die Achseln.
    »Die Sache ist die: Er hält uns alle irgendwie für Freaks«, sagte Francis. »Und nachdem er immer mehr Leute gefangen hatte, beschloss er, wieder ins Zirkusgeschäft einzusteigen, nur diesmal nicht mit Tieren, sondern mit Menschen. Er muss seinem Glücksstern gedankt haben, als er gesehen hat, wie du immer höher in die Luft aufsteigst. Freaks wie dich – so drückt er das aus, nicht ich – sieht man nicht jeden Tag.«
    »Aber das stimmt doch nicht!«, rief Barnaby. »Ich bin kein Freak! Ich bin Barnaby Brocket!«
    »Ein Junge, der sich weigert, dem Gesetz der Schwerkraft zu gehorchen«, sagte Delilah. »Für Captain Hoseason ist das ein Freak.«
    Entsetzt blickte Barnaby sich um. »Und was passiert jetzt mit uns?«, fragte er. »Und wieso sind wir auf einem Schiff?«
    »Seit du zu uns gekommen bist, überqueren wir den Atlantik«, erklärte Francis. »Wir sind auf dem Weg nach Europa. Die Europäer haben eine Schwäche für zünftige Freaks.«
    »Nach Europa!« Barnaby versuchte, sich im Kopf die Weltkarte vorzustellen. »Und was ist unser Ziel in Europa?«
    »Ich nehme an, zuerst gehen wir nach Irland«, sagte eine der Zwillingsfrauen.
    »Irland ist das erste Land, das man auf der anderen Seite erreicht«, sagte die andere Zwillingsfrau.
    »Und ist Irland in der Nähe von Sydney?«, wollte Barnaby wissen.
    »So kann man das nicht sagen«, erwiderte Jeremy. »Aber immerhin näher als Toronto.«
    »Und wenn du in Sydney wohnst, was hast du dann ganz allein in Toronto verloren?«, fragte Francis.
    Barnaby zögerte. Er war sich nicht sicher, ob er den anderen von der schrecklichen Sache erzählen sollte, die sich beim Mrs Macquarie’s Chair ereignet hatte – aber weil alle ihm so unbefangen von sich erzählt hatten, fand er es nur fair, wenn er seinerseits auch alles offenlegte. Deshalb erzählte er ihnen die ganze Geschichte.
    »Aber das ist ja schrecklich«, sagte Francis.
    »Schockierend«, stimmte Felicia ihm zu.
    »Warum möchtest du zu diesen grässlichen Menschen zurück?«, fragte Jeremy.
    »Weil ich dort zu Hause bin«, sagte Barnaby, als wäre das die logischste Sache der Welt.
    »Ich will ja nicht gern der Überbringer schlechter Nachrichten sein«, sagte Liam und legte Barnaby einen Haken um die Schulter. »Aber so bald kommst du nicht nach Kirribilli zurück. Captain Hoseason lässt uns nicht einfach gehen. Man sperrt uns in unsere Käfige, bevor wir das Schiff verlassen, und dann werden wir vor das nächste Publikum gezerrt.«
    »Aber ihr seid doch so viele«, sagte Barnaby. »Und er ist nur einer. Warum lasst ihr euch das gefallen?«
    »Die Peitsche!«, wimmerte Delilah,

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