Die unschuldige Geliebte
bewegen konnte.
"Lassen
Sie mich sofort los!" befahl sie, während sie sich wand.
"Hören
Sie auf, Sie kleine Närrin, sonst werden wir beide …"
begann er, verstummte jedoch, als sie beim Herumfuchteln seinen Mund
traf. Unwillkürlich öffnete er die Lippen und umschloss
zwei ihrer Finger.
Hitzewellen
durchfluteten sie, und Suzy war entsetzt. Lucas Soames hatte ihre
Finger im Mund und … Sie vergaß völlig, was
passiert war, und gab sich ganz den herrlichen Gefühlen hin, die
er mit den Liebkosungen seiner Zunge hervorrief. Schockierend und
ungewohnt sinnliche Bilder tauchten vor ihrem geistigen Auge auf. Am
liebsten hätte sie die Hand zurückgezogen und stattdessen
die Lippen auf seine gepresst, um das sinnliche Spiel seiner Zunge zu
erwidern. Sie wollte … Das schmerzliche Verlangen, das ihren
Schoß durchflutete, war ihr auf gefährliche Weise
vertraut.
Verzweifelt
bereitete sie der süßen Folter ein Ende. Zumindest glaubte
sie es.
Lucas
reagierte sofort. Er hielt noch immer ihren Kopf umfasst und presste
nun die Lippen auf ihre. Suzy versuchte zu widerstehen, aber es war
zu spät. Sie spürte selbst, wie sie nachgab. Und es war
kein Wunder, dass er es als Einladung auffasste. Aufreizend strich er
mit der Zunge über ihren Mund. Da sie auf ihm lag und er sie
weiterhin festhielt, konnte sie nichts anderes tun als nachgeben.
Nachgeben?
So konnte man es wohl kaum nennen. Bereitwillig öffnete sie die
Lippen, um das erotische Spiel seiner Zunge zu erwidern. Heißes
Verlangen flammte in ihr auf. Sie vergaß all ihre guten
Vorsätze und krallte die Finger in seine Schultern. Sie
reagierte auf ihn! Redete sich ein, dass sein Besitz ergreifender
Kuss etwas bedeutete. Dass er dasselbe empfand wie sie. Dass sie …
Seelenverwandte waren?
Suzy
keuchte leise auf.
Ohne
seinen Griff zu lockern, löste Lucas die Lippen von Suzys und
versuchte, eine logische Erklärung für sein Verhalten zu
finden – und für seine Gefühle.
Er
spürte, wie er sich verspannte, als er sein Verlangen
unterdrückte. Was zum Teufel war mit ihm los? Seine körperlichen
Reaktionen, die übermächtige Begierde, konnte er zügeln.
Was ihm allerdings am meisten Sorgen machte, war das, was in seinem
Kopf vor sich ging. Bisher hatte er Beruf und Privatleben immer
strikt voneinander getrennt. Und er hatte noch nie eine Frau so sehr
begehrt wie Suzy Roberts.
Wütend
versuchte er, sowohl den Schmerz, den er nun verspürte, als auch
die innere Stimme zu ignorieren, die ihn drängte, weiterzumachen
und ihre Brüste zu streicheln, bis die Spitzen sich aufrichteten
…
Reiß
dich zusammen, und denk an etwas anderes, ermahnte er sich dann.
"Ich
soll Sie loslassen?" fragte er herausfordernd, als hätte er
Suzy nie geküsst, und drehte sich so, dass sie den Felsen unter
ihnen sehen konnte. "Sehen Sie mal hin! Sie sind genau darauf
zugelaufen, und wenn ich Sie nicht festgehalten hätte, würden
Sie jetzt da unten liegen."
Vorsichtig
hob Suzy den Kopf und blickte in die entsprechende Richtung. Ihr
Magen krampfte sich zusammen, als sie den zerklüfteten Felsen in
weniger als einem Meter Entfernung sah.
"Ich
war weit davon entfernt", log sie.
Dennoch
schauderte sie heftig. Sie schloss die Augen und barg das Gesicht an
Lucas' Schulter.
Er
ließ es sich allerdings nicht gefallen. Sofort umfasste er ihre
Arme und hielt sie von sich. Der Zug um seinen Mund verriet, dass er
seinen Zorn unterdrückte.
"Ich
hätte Sie einfach weiterlaufen lassen sollen", hörte
sie ihn leise sagen. "Dann hätte ich mir eine Menge Ärger
erspart."
Verachtete
er sie wirklich so sehr?
"Und
warum haben Sie es nicht getan? Ich kann Ihnen versichern, dass es
mir lieber gewesen wäre als das, was ich gerade mitmachen
musste."
Lucas
verspürte das überwältigende Bedürfnis, Suzy
wieder an sich zu ziehen und ihr zu beweisen, dass sie log.
Stattdessen höhnte er: "Falls das Ihre Art ist, mir zu
zeigen, dass Sie den Tod der Schande vorziehen, vergeuden Sie nur
Ihre Zeit."
Energisch
redete Suzy sich ein, dass nicht er es war, der ihr so wehtat,
sondern ihre Wut. Sie konnte sich nicht überwinden, wieder zu
dem Felsen hinunterzublicken, und musste sich eingestehen, dass Lucas
sie vor schlimmen Verletzungen bewahrt oder ihr sogar das Leben
gerettet hatte. Und genauso wenig, wie sie sich dieser Erkenntnis
verschließen konnte, vermochte sie vor ihm zu fliehen. Diese
intime Situation setzte ihr sehr zu. Mit nur einem verlangenden Kuss
hatte Lucas Soames ihr vor Augen geführt,
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