Die unsicherste aller Tageszeiten
stärker er stöhnte, als hätte er Schmerzen, nach denen er sich lange schon mehr als alles andere sehnte. Plötzlich spürte ich seine Hände in meinem Haar, meinen Kopf umfassend, ihn nach oben ziehend und gleich wieder herunterdrückend, immer schneller, immer härter, bis sein ganzer Körper hart wie ein Brett wurde und er in meinen Mund kam. Und ich schluckte alles, dankbar und hungrig, bis kein Tropfen von seinem Samen mehr übrig war.
Er blieb einen Moment auf dem Rücken liegen, erschöpft, aber trotz der Entleerung gänzlich von einem neuen Glücksgefühl erfüllt, dann blies er mir auch einen. Ein wenig mechanisch vielleicht, zumindest verglichen mit späteren Erlebnissen dieser Art, doch guten Willens. Und als ich in seinen Mund kam, ließ er ebenfalls nichts von mir verkommen.
Ein vorerst letzter Kuss, dann streckte uns selige Erschöpfung auf das befleckte Laken nieder. Beide mit einem verklärten Grinsen im Gesicht schauten wir die Wunder des Himmels und hörten wir Engelschöre ihr Halleluja singen. Es war ein Moment vollkommener gemeinsamer Ruhe, und wir atmeten tief und gleichmäßig wie ein Mann. Unsere Glieder, noch immer ineinander verknäuelt wie Wurzelwerk, wogen schwer, unsere Schwänze lagen schlaff und leer und speichelglänzend in ihrem mal blonden, mal schwarzen Nest aus Schamhaaren. Mein Kopf ruhte auf Karstens Brust, hob und senkte sich mit seinen von selbst arbeitenden Lungen, mein Ohr hörte den gleichmäßigen Schlag seines Herzens, sein Atem blies in mein feuchtes Haar. Und plötzlich umfasste er mich, zog mich noch fester an sich heran, küsste mich federleicht auf die Schläfe und murmelte etwas, das so klang wie »schön«. Ich merkte, dass Karsten mir langsam einschlief.
Doch genau das wollte ich nicht. Das sollte nicht schon der Höhepunkt unserer Reise gewesen sein und erst recht nicht das Ende unserer sexuellen Aktivitäten. Meine pubertätsbedingt ins Kraut schießenden Hormone waren so glücklich, endlich das passende Ventil für ihren steten Überdruck gefunden zu haben, dass sie sich, bei aller momentanen Befriedigung, mit dem, was bis jetzt geschehen war, dieses Bisschen, niemals zufriedengeben konnten. Mein Körper war ein Nimmersatt und gierte längst wieder nach mehr, zumal da ja dieser köstliche nackte Mann neben mir lag und den erregenden Moschusduft von Schweiß und Sperma verströmte und mich so eng in seinen Armen hielt, dass ich das nicht nur als Zeichen las, er wollte mich niemals mehr loslassen, niemals wieder verlieren, sondern darin auch die Bereitschaft sah, jederzeit, also am besten jetzt gleich, zu neuen Abenteuern aufzubrechen.
Was ich wollte, wusste ich genau, und ich konnte mir zumindest vorstellen, wie die Umsetzung dieses Wunsches, dieses heftigen, furchterregenden Verlangens zu bewerkstelligen wäre. Auf dem Schulhof hatte ich dazu schon genügend dummes Geschwätz gehört, von jungen Prahlhänsen, die von Tuten und Blasen keine Ahnung hatten und schreiend die Flucht ergriffen hätten, hätte man ihnen die Chance gegeben, ihre Prahlereien in die Tat umzusetzen. Aber ich hatte auch schon einmal Bilder, Nahaufnahmen, in einem Pornomagazin gesehen und wusste daher schon etwas genauer, wie das aussah und vor sich ging, wenn auf den Bildern auch nur ein Mann und eine Frau zu sehen gewesen waren und der Mann ein hässlicher dünner Hänfling und die Frau eine fette Wuchtbrumme gewesen war, was das hundeartige Begattungstreiben unglaublich lächerlich aussehen ließ. Und trotzdem, das wollte ich auch erleben, und zwar hier und jetzt und mit meinem geliebten Karsten.
Ich fing wieder an, ihn zu streicheln. Zuerst am Kopf, dann durchs Brust- und Bauchfell, zwickte ihn auch leicht in die Brustwarzen, was ihm ein Brummen und Lächeln entlockte, und schließlich glitt meine Hand über das muskelmassive Fleisch seiner Oberschenkel, über ihre Außenseite, von wo sie dann nach innen rutschte, in den Spalt zwischen den Beinen, dieses feuchte dunkle Tal. Und Karsten ließ es sich gerne gefallen, er kam mir sogar entgegen, legte sich bequemer auf den Rücken und öffnete die Beine etwas, damit ich besser herankäme. Bis meine gleitenden Fingerspitzen seinen Hodensack berührten, spielerisch an dieser faltigen und samtweichen Haut zupften, wie ein Vögelchen, das nach Körnern pickt, hatten sich seine Schwellkörper längst wieder mit Blut gefüllt. Schwer wie ein Kanonenrohr ragte sein Schwanz schräg auf und zielte auf seinen eigenen Kopf, leise wippend im
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