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Die unsterbliche Braut

Die unsterbliche Braut

Titel: Die unsterbliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Hand los.
    Henry erhob sich, genau wie die anderen. Auf der anderen Seite des Kreises hielt Ava Nicholas’ Hand, und ich wandte den Blick ab. Ich kannte den Rat seit einem Jahr. Sie kannten einander seit Anbeginn der Menschheit, und alles, was ich fühlte, war unbedeutend im Vergleich zu dem, was sie empfinden mussten.
    Als die Uhr Mitternacht schlug, trat Henry in die Mitte des Kreises, und die anderen folgten ihm. Meine Mutter schenkte mir ein trauriges Lächeln, und ich hob die Hand zu einem stummen Abschied.
    Beim zwölften Glockenschlag waren sie fort.
    Ich sank gegen die Armlehne meines Throns und barg das Gesicht in den Händen, während tiefe Schluchzer meinen Körper schüttelten. Zerrissen von meiner Hilflosigkeit, zwang ich meine Gedanken, sich auf den Kampf zu konzentrieren, und versuchte sie zu sehen. Ich musste wissen, was geschah.
    Jemand berührte meine Schulter, und ich zuckte heftig zusammen. Fast wäre ich von der Plattform gefallen. Ich sah nur verschwommen, doch ich erkannte eine Blondine, die die Hände in die Hüften stemmte, und einen entsetzlichen Moment lang dachte ich, es wäre Calliope. Es würde mir nur recht geschehen, wenn sie mich jetzt umbrächte, wo die anderen fort waren.
    „Alles wird gut werden“, sagte sie, und vor Erleichterung seufzte ich hörbar auf, als ich Avas Stimme erkannte. Mit dem Ärmel wischte ich mir die Augen, und langsam konnte ich sie deutlicher erkennen.
    „Ava?“ Ich erbleichte, als mir klar wurde, dass sie meinen Zusammenbruch gesehen haben musste. „Was machst du hier? Solltest du nicht bei den anderen sein?“
    „Irgendjemand musste schließlich dafür sorgen, dass du uns nicht wieder hinterherkommst“, meinte sie. Obwohl sie nur einen Witz machte, trafen mich ihre Worte wie ein Schlag in die Magengrube. „Davon abgesehen war ich noch nie besonders gut im Kämpfen. Ich gehöre mehr so in die „Make love, not war“-Ecke. Komm her, du siehst ja furchtbar aus. Wie hast du das nur in dreißig Sekunden fertiggebracht?“
    Aus dem Nichts erschien ein Taschentuch, und ich ließ zu, dass sie mir die Wangen und die Nase abwischte. Es war eine so mütterliche Geste, dass mir schon wieder die Tränen in die Augen stiegen, und tröstend streichelte sie mir den Rücken.
    „Komm, wir setzen uns hin.“ Fürsorglich führte sie mich zu einer der gepolsterten Bänke und ignorierte die Throne dabei vollkommen. „Mach dir nicht so große Sorgen. Sie sind alle wirklich gut in dem, was sie tun, und wir haben einen hervorragenden Plan. Bevor du dich’s versiehst, sind sie alle wieder hier, versprochen.“
    Ihre Beteuerungen taten gut, aber nichts davon konnte sie mit Sicherheit sagen, und auf falsche Hoffnungen konnte ich mich nicht verlassen. „Wenn irgendjemandem etwas zustößt, ist das meine Schuld“, brachte ich schniefend hervor. „Ich bin diejenige, die das alles verursacht hat.“
    „Oh Kate.“ Ava schloss mich in die Arme. „Erzähl mir nicht, dass du das wirklich denkst. Natürlich ist das nicht deine Schuld. Die einzige Person, die dafür verantwortlich ist, ist Calliope, und wenn wir erst mit ihr fertig sind, wird sie niemals wieder jemandem etwas Böses antun.“
    „Aber ohne sie können die anderen Kronos nicht besiegen“, erwiderte ich. „Was ist, wenn er sie alle umbringt? Walter hat gesagt …“
    „Daddy ist gern mal dramatisch“, schnitt Ava mir das Wort ab. Doch so gern ich ihr auch glauben wollte, ich konnte es nicht. „Ich behaupte nicht, dass es einfach wird, aber keiner von ihnen wird zulassen, dass den anderen etwas zustößt. Was für eine Art Familie wären wir denn sonst?“
    Darauf hatte ich keine Antwort. Schlimme Dinge geschahen nun einmal. Keine noch so große Liebe konnte daran etwas ändern. Wäre es anders, hätte meine Mutter niemals den Krebs durchleiden müssen. Ich schloss die Augen und zwang mich, mich zu entspannen. Hoffte, dass meine Gabe wenigstens dieses eine Mal funktionieren würde und ich sehen könnte, was vor sich ging. Egal, was für furchtbare Dinge ich auch sehen müsste, ohne helfen zu können, ich war mir sicher, es wäre unendlich viel erträglicher, als hier zu sitzen und zu warten.
    „Versuchst du sie zu sehen?“, fragte Ava und störte meine Konzentration.
    Ich öffnete die Augen und nickte. Es hatte sowieso keinen Zweck, es zu leugnen.
    „Tu’s nicht, Süße“, bat sie mich und nahm meine Hände in ihre. „Das willst du nicht sehen.“
    Mir wurde der Mund trocken. „Ich kann … ich kann

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