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Die unsterbliche Braut

Die unsterbliche Braut

Titel: Die unsterbliche Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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mir hörte ich Schritte, als Ava und James näher kamen. Auch wenn Persephone keinen Schimmer hatte, wer ich war: Nach der Art zu urteilen, wie ihr die Kinnlade herunterfiel, war es offensichtlich, dass sie meine Begleiter wiedererkannte.
    „Hermes?“, fragte sie verblüfft, und dann verengten sich ihre Augen, als sie hinzufügte: „Und Aphrodite. Ich Glückspilz. Was geht hier vor?“
    James trat neben mich und legte mir die Hand auf die Schulter. Ava blieb hinter uns, und ich konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen. Was auch immer es für böses Blut zwischen den beiden gegeben hatte, Persephone hatte es offensichtlich auch nicht vergessen.
    „Persephone“, erwiderte James und nickte steif in ihre Richtung. „Lange nicht gesehen.“
    „Nicht lange genug“, gab sie zurück und nahm Adonis’ Hand. Sie umklammerte sie so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Was wollt ihr?“
    Nichts Besonderes. Bloß dass sie ihr perfektes jenseitiges Leben inklusive Freund verließ, um uns dreien zu helfen, das mächtigste Wesen im Universum zu finden. Und es eventuell auch zu befreien, wenn’s ihr nicht zu viel ausmachte. Ich schluckte und öffnete den Mund, um zu antworten, doch James war schneller.
    „Kronos ist aufgewacht.“
    Persephone wurde blass. „Wie konnte das passieren?“
    „Es war Hera“, antwortete James, und Persephone runzelte die Stirn. „Das ist eine lange Geschichte. Wir brauchen deine Hilfe.“
    Wachsam betrachtete Persephone uns, und auf mir ruhte ihr Blick länger als auf den anderen. „Wie könnte ich euch schon helfen? Ich bin keine Göttin mehr.“
    James seufzte. „Können wir reinkommen?“
    Sie versteifte sich, und als Adonis schützend die Arme um sie legte, verspürte ich einen Stich der Eifersucht. Wie würde es sich anfühlen, wenn diese Arme stattdessen mich umschlungen hielten?
    Nein, ich hatte Henry. Es mochte nicht so gut laufen im Moment, aber er war mein Ehemann. Ich liebte ihn. Und wer sonst besaß die Fähigkeit, meine Laune aufzuhellen, einfach indem er den Raum betrat? Ich brauchte Adonis nicht.
    Aber ein Teil von mir wollte ihn, und das mit aller Macht.
    „Wer ist sie?“, fragte Persephone und deutete mit dem Kinn auf mich.
    James warf mir einen warnenden Blick zu, doch ich trat vor, bevor er antworten konnte. „Henry wollte deinetwegen zulassen, dass er vergeht“, warf ich ihr an den Kopf, und es klang bissiger, als ich es beabsichtigt hatte. „Allein konnte er nicht über die Unterwelt herrschen, also habe ich ihn geheiratet.“
    Kalt fixierte Persephone mich, als könnte sie bis in mein Innerstes sehen. Es war zermürbend, aber ich hielt den Kopf erhoben und starrte zurück, weigerte mich, ihre offensichtliche Missachtung an mich heranzulassen. Sie ging mir schon genug unter die Haut.
    Nach einem langen Moment wandte sie sich zum Haus um und bedeutete uns mit einem steifen Nicken, ihr zu folgen. Alle drei gingen wir hinter ihr her, Ava mit deutlichem Widerstreben, und James warf mir erneut einen warnenden Blick zu. Auch den ignorierte ich.
    Im Inneren des kleinen Häuschens, das nur aus einem einzigen Zimmer bestand, war es gemütlicher, als ich erwartet hatte. Hunderte verschiedene Arten von Blumen hingen von der Decke herab, geordnet nach Gattung und Farbe, und sorgten dafür, dass ich mich sofort heimisch fühlte. Als ich den himmlischen Duft einatmete, schien die Spannung in der Luft sich aufzulösen. In New York hatte meine Mutter exquisite Bouquets für jeden Anlass zusammengestellt. Als ich zehn war, hatten Geschäftsleute bereits exorbitante Summen für ihre Arrangements gezahlt. Doch bevor ich alt genug war, selbst größeres Interesse daran zu entwickeln, war sie krank geworden. Nach der zweiten Chemotherapie hatte sie das Geschäft verkaufen müssen. Doch offensichtlich hatte kein Krebs sie daran gehindert, Persephone in die Kunst des Blumentrocknens einzuführen.
    Mit einer knappen Geste wies Persephone auf die zwei Stühle am Tisch, doch James war der Einzige, der ihre Einladung annahm. Ich trat neben ihn und stellte mich bewusst so hin, dass ich Adonis nicht sehen konnte, während Ava in der Nähe der Tür blieb.
    „Wie lange regierst du schon die Unterwelt?“, wandte Persephonesich an mich. Unbeweglich stand sie in der Mitte des Raums, die Lippen zu einem festen Strich zusammengekniffen, während sie mich betrachtete. Es verunsicherte mich, aber wenigstens hatte sie uns hereingelassen.
    „Noch gar nicht“, erwiderte ich. „Henry und

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