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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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Matts Mund kommt, ist entweder eine maßlose Übertreibung oder eine faustdicke Lüge. Dennoch macht gerade das seinen angeborenen Charme aus. Ich glaube eigentlich nichts von dem, was Matt sagt, dennoch beschließe ich oft, es einfach trotzdem zu glauben. Es macht ihm einfach so viel Freude, bloß Scheiße zu reden. Ich glaube ihm lieber, was er sagt, anstatt die harte Realität zu akzeptieren. Sie müssten es selbst einmal erleben, um zu wissen, was ich meine. Wie viele Lügner da draußen sind schon so gut darin, Lügen zu erzählen, dass diese Lügen nicht einmal überzeugend sein müssen? Es ist eine Eigenschaft, die einen in den Wahnsinn treiben kann – und sie kam wieder in ihrer ganzen Schönheit zum Vorschein, als ich ihn anrief, nachdem wir das Haus der Glampire verlassen hatten.
    »Kollektivisten? Ach komm schon«, sagte er. »Du lässt dir von diesen Hippies Angst einjagen?«
    »Du warst nicht da, Matt. Dir hat dieser Typ nicht ohne Umschweife erklärt, was mit dir passieren wird, wenn du mit dem Job weitermachst.«
    »Sie können uns nichts anhaben. Wir arbeiten für die Regierung. Du bist mehr oder weniger ein Bulle. Wenn sie dich angreifen, dann kommen sie schneller ins Gefängnis, als sie bis drei zählen können. Wenn sie dich entführen, dann kommen sie schneller in die Todeszelle, als sie bis drei zählen können. Diese Typen sind es nicht wert, dass du wegen ihnen ins Schwitzen gerätst. Sie können dir einfach nichts anhaben. Es wäre gegen ihre dämliche Religion.«
    »Menschen etwas anzutun ist gegen jede Religion, aber die Leute tun es trotzdem. Diese Regeln werden aufgestellt, um gebrochen zu werden, Matt. Und sie müssen mir nicht einmal körperlichen Schaden zufügen. Sie könnten mein heiliges Gefäß einfach jahrelang in eine Zelle sperren. Außerdem haben sie uns das Leben gerettet. Und wo zum Teufel warst du? Wie konntest du uns ohne Rückendeckung in diesen Hinterhalt schicken? Ohne dass du vorher deine gottverdammten Hausaufgaben gemacht hättest?«
    »Es tut mir wirklich sehr leid, John. Wirklich. Hör zu, willst du dir vielleicht Urlaub nehmen? Du kannst dir einen langen Urlaub gönnen. Ohne Abstriche.«
    »Ich bin ein freier Mitarbeiter, du Idiot. Wenn ich nicht arbeite, dann bezahlst du mir auch nichts.«
    »Das stimmt. Ich sag dir jetzt mal was. Nimm dir diese Woche frei. Sitz die Sache aus. Ich zahle dir genauso viel, als wenn du arbeiten würdest. Du ruhst dich aus, lässt den Schock vergehen, und dann kommst du wieder zu mir. Oder auch nicht, wenn du nicht willst. Nimm dir diese Woche frei. Nimm das Boot, wenn du möchtest. Möchtest du das Boot eine Woche haben? Ich vermiete es dir.«
    »Ich will das verdammte Boot nicht. Ich will eine Absicherung.«
    Der lebhafte, trottelige Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand. »Ich gebe dir eine Absicherung«, sagte er. »Nenn mich einen Angeber, wenn du möchtest, aber ich versichere dir, dass es Sicherheitsmaßnahmen gibt, die von der Regierung gestützt werden. Wenn du wüsstest, wie tiefgreifend diese Maßnahmen sind, es würde dir einen Schock versetzen. Sogar als freier Mitarbeiter macht dich deine Lizenz zu einem produktiven Mitarbeiter der US-Regierung. Und was wäre, wenn ich dir erklären würde, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass deine Verantwortlichkeiten in den nächsten Jahren ausgeweitet werden, oder vielleicht sogar schon viel früher?«
    »Wie meinst du das?«
    »Er redet von harter Euthanasie«, erklärte Ernie.
    »Ich dachte, du willst damit nichts zu tun haben, Matt.«
    »Das wollte ich auch nicht, doch dann habe ich gesehen, wie viel Geld sich damit verdienen lässt. Außerdem habe ich während deines Einstellungsgesprächs nicht ganz die Wahrheit gesagt, als ich meinte, ich wäre gegen diese Sache. Ich habe die Wahrheit vielleicht ein wenig abgeschwächt.«
    »Mich wundert, dass du diesbezüglich einmal nicht sehr mitteilsam warst.«
    »Ich musste dir doch Honig ums Maul schmieren, sonst hättest du den Job vielleicht nicht übernommen und irgendein Vollidiot hätte ihn stattdessen gemacht. Bruce und ich waren immer der Meinung, dass du in den Job hineinwachsen würdest.«
    »Ich hasse dich.«
    »Vertrau mir. Du wirst mich nicht mehr hassen, wenn ich dir erst die Lizenz verschafft habe, jeden verdammten Greenie wegzupusten, der sich dir in den Weg stellt. Du hast eine Menge Dämonen, die es auszutreiben gilt, mein Junge. Wir werden dir dabei helfen. Und jetzt nimm dir eine Woche frei.«
    Er legte auf. Ich

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