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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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viel und treffen neue Leute, die Sie dann umbringen?«
    »Ich habe noch nie jemanden umgebracht«, sagte ich. »Ich bin bloß als Berater tätig.«
    »Und Ihr Freund da drüben? Welche Rolle spielt er? Werde ich eine schwarze Kapuze in seiner Tasche finden, wenn ich etwas gründlicher suche? Hmm?«
    »Was wollen Sie von uns, Reverend?«
    Er kniete sich neben mich, sein Gesicht hob sich von der schwarzen Wand hinter ihm ab. »Würden Sie mir zustimmen, dass meine Glaubensbrüder und ich Ihnen heute ein Geschenk gemacht haben?«
    »Ja.«
    »Die Männer, die Sie überfallen haben, sind der Abschaum dieser Erde. Sie sind genauso schlimm wie die Banden – tatsächlich sind sie noch schlimmer, denn sie arbeiten mit den Organhändlern zusammen, die ihrerseits noch um einiges schlimmer sind. Sie zerstören das menschliche Gefäß. Würden Sie mir so weit zustimmen?«
    »Haben Sie sie umgebracht?«
    »Wir bringen niemanden um, Mr. Farrell. Wir bringen niemanden um, und wir verletzen auch niemanden. Solche Dinge sind verdammungswürdig und unheilig. Die Greenies haben sich selbst zum Bluten gebracht, das kann ich Ihnen versichern. Wir werden mit diesen Herren auf unsere ganz eigene Art verfahren. Sie werden wieder lernen, was es heißt, ihre Mitmenschen mit Achtung und Ehrfurcht zu behandeln.«
    Ich wurde wütend. »Sie gehören nicht Ihnen«, sagte ich. »Sie wollten mir meine Hände und Füße absägen, und ich möchte die Gelegenheit bekommen, mich an ihnen zu rächen.«
    »Mann, jetzt, wo wir Sie gerettet haben, spielen Sie den Tapferen.«
    »Ich habe es satt, dass mir jemand sagt, wie ich mich zu verhalten habe, Reverend. Ich vertraue Ihnen nicht mehr, als ich den Trollen vertraue. Was werden Sie wirklich mit ihnen machen? Was, wenn sie sich weigern, dabei mitzumachen? Was, wenn sie keine Kollektivisten werden möchten?«
    »Das war noch nie ein Problem«, sagte er. »Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass wir über Möglichkeiten verfügen, die Ihnen keinen Schaden zufügen, die Sie aber dennoch nie kennenlernen möchten? Niemals?«
    »Ja. Das glaube ich Ihnen absolut.«
    »Dann werde ich Ihnen heute noch ein zweites Geschenk bereiten. Das erste war, dass wir Ihnen Ihr Leben geschenkt haben. Das zweite ist die Möglichkeit, Ihr Leben selbst neu zu ordnen, und zwar ohne unsere Hilfe. Das ist ein ungewöhnliches Geschenk. Wir sind üblicherweise nicht in der Lage, diese Art von Deal vorzuschlagen. Vor allem nicht einem Menschen wie Ihnen. Denn die Trolle, die Banden und die Organhändler sind zwar übel, aber Sie sind die schlimmsten von allen. Denn Sie haben die Regierung auf Ihrer Seite. Denn Sie haben die Bevölkerung davon überzeugt, dass das, was Sie tun, akzeptabel, ja sogar edel ist.«
    »Ich wette, dass Sie anderer Meinung sind.«
    »Das bin ich. Ich bin absolut anderer Meinung.« Er rückte näher heran. »Ich möchte, dass Sie aufhören, Menschen umzubringen. Verstehen Sie? Hören Sie auf damit. «
    »Ich habe sonst aber nicht viele andere Möglichkeiten.«
    »Blödsinn. Jeder, der sagt, er hätte keine andere Möglichkeit, ist bloß zu faul, um seinen Weg zu gehen. Wie viel Zeit vergeuden Sie jede Nacht, um vor sich selbst zu rechtfertigen, was aus Ihnen geworden ist? Sie müssen keine Menschen töten, und das wissen Sie auch. Was haben Sie gemacht, bevor Sie begonnen haben, Menschen zu töten?«
    »Ich war Anwalt.«
    »Was für ein Anwalt?«
    »Scheidungsrecht.«
    Er lachte. »Mein Gott, damit sollten Sie ebenfalls nicht wieder anfangen. Wenn Sie einen Job brauchen, können wir Ihnen jederzeit einen besorgen.«
    »Danke für das Angebot«, sagte ich. »Aber ich verzichte.«
    »Das ist mir egal. Ich sage es noch einmal: Hören Sie auf, Menschen umzubringen.«
    »Ich will, dass Sie die Greenies in unsere Obhut übergeben.«
    »Sind Sie verrückt? Sie haben Glück gehabt, dass ich Sie nicht zusammen mit den Greenies aus der Tür geschleift habe. Hören Sie auf, Menschen umzubringen. Verstehen Sie mich? Ansonsten werden wir uns wiedersehen. Und Sie werden die nächsten zehn Jahre damit verbringen, zwanzig Stockwerke unter der Parkebene, auf der ich mein Auto parke, in einer Einzelzelle Geschichtsbücher zu studieren.« Sie begannen sich zurückzuziehen. »Sagen Sie es auch Ihrem Freund weiter. Und viel Freude mit Ihrem Geschenk.«
    GEÄNDERT AM:
    21.06.2059, 23:58 Uhr

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