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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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etwas Gutes auszudenken, etwas Besseres als einen Elefanten oder einen Schmetterling.
    »Na los«, drängt er. »Das macht solchen Spaß. Es wird nie langweilig.«
    Ich schließe die Augen und stelle mir vor, dass sich der Schmetterling in einen Vogel verwandelt, und als ich die Augen öffne, sitzt ein bunter, majestätischer Ära auf meinem Finger. Doch als ein ekliger Streifen Vogeldreck an meinem Arm entlangtrieft, reicht Damen mir ein Handtuch und meint: »Wie wär's mit etwas mit etwas weniger - Reinigungsbedarf?«
    Ich setze den Vogel ab und sehe zu, wie er davonfliegt, dann schließe ich die Augen, wünsche mit aller Kraft, und als ich sie wieder öffne, hat Orlando Bloom den Platz des Aras eingenommen.
    Damen stöhnt auf und schüttelt den Kopf.
    »Ist der echt?«, flüstere ich und sehe voller Staunen, wie Orlando Bloom lächelt und mir zuzwinkert.
    Damen schüttelt den Kopf. »Man kann keine echten Menschen manifestieren, nur ihre Abbilder. Zum Glück wird's nicht sehr lange dauern, bis er vergeht.«
    Und als Orlando genau das tut, bin ich doch ein bisschen traurig.
    »Was ist los?«, frage ich und sehe Damen an. »Wo sind wir? Und wie ist das überhaupt möglich?«
    Damen lächelt und lässt einen wunderschönen Schimmelhengst erscheinen. Nachdem er mich hinaufgehoben hat, macht er noch einen Rappen für sich selbst. »Lass uns ausreiten«, sagt er.
    Wir reiten nebeneinander, einen schönen, gepflegten Weg entlang, mitten durch ein Tal voller Blumen und Bäume und mit einem Bach, der in allen Regenbogenfarben funkelt. Als ich meinen Papagei neben einer Katze hocken sehe, biege ich vom Weg ab, um ihn aufzuscheuchen, doch Damen packt den Zügel. »Keine Angst. Es gibt keine Feinde. Hier herrscht überall Frieden.«
    Schweigend reiten wir weiter, während ich die Schönheit bestaune, die mich umgibt, und mich bemühe, das alles in mich aufzunehmen, obwohl es nicht lange dauert, bis mir der Kopf vor allen möglichen Fragen zu schwirren beginnt. Und ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll.
    »Der Schleier, den du gesehen hast? Der dich angezogen hat?« Er sieht mich an. »Den habe ich dort hingehängt.«
    »In dem Canyon?«
    Er nickt. »Und in deinem Traum.«
    »Aber Drina sagt, sie hat den Traum erschaffen.« Ich sehe ihn an, sehe, mit welchem Selbstvertrauen er reitet, wie sicher er im Sattel sitzt. Und das Bild an seiner Wand fällt mir wieder ein, das, auf dem er auf einem weißen Hengst sitzt, den Degen an der Seite, und im Stillen denke ich mir, dass er wohl schon länger reitet.
    »Drina hat dir den Ort gezeigt, ich den Ausgang.«
    »Ausgang?«, wiederhole ich, und mein Herz fängt von Neuem an zu pochen.
    Lächelnd schüttelt er den Kopf. »Nicht so einen Ausgang. Ich hab's dir doch schon gesagt, du bist nicht tot. Tatsächlich bist du lebendiger als je zuvor. Du bist in der Lage, Materie zu manipulieren und alles zu manifestieren, was du willst. Der absolute Gipfel sofortiger Erfüllung.« Er lacht. »Aber komm nicht zu oft hierher. Denn ich warne dich, man wird süchtig danach.«
    »Dann habt ihr also beide meine Träume erschaffen?«, frage ich und mustere ihn mit zusammengekniffenen Augen, während ich versuche, all diese bizarren Ereignisse zu begreifen. »Wie ... wie bei einer Gemeinschaftsarbeit?«
    Er nickt.
    »Ich habe also noch nicht mal meine eigenen Träume unter Kontrolle?« Meine Stimme wird lauter, das alles gefällt mir überhaupt nicht.
    »Diesen speziellen Traum nicht, nein.«
    Böse funkele ich ihn an, während ich erwidere: »Also, entschuldige, aber findest du das nicht ein bisschen aufdringlich? Ich meine, o Mann! Und warum hast du nicht versucht, das Ganze zu verhindern, wenn du gewusst hast, dass es passieren wird?«
    Er sieht mich an; seine Augen sind müde und traurig. »Ich wusste nicht, dass es Drina war. Ich habe nur deine Träume beobachtet. Irgendetwas hat dir Angst gemacht, also habe ich dir den Weg hierher gezeigt. Hier ist es immer sicher.«
    »Und warum ist Drina mir dann nicht gefolgt?« Wieder blicke ich mich nach ihr um.
    Er greift nach meiner Hand und drückt meine Finger. »Weil Drina es nicht sehen kann, nur du kannst es sehen.«
    Blinzelnd sehe ich ihn an. Das ist alles so seltsam, so merkwürdig, und nichts davon ergibt einen Sinn.
    »Keine Angst, du wirst es schon verstehen. Aber warum versuchst du fürs Erste nicht einfach, es zu genießen?«
    »Warum kommt mir das hier alles so vertraut vor?«, frage ich; ich spüre das leise Rumoren des Wiedererkennens,

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