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Die Unsterblichen

Die Unsterblichen

Titel: Die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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...« Unwillkürlich verziehe ich bei der Erinnerung das Gesicht. »Und was ist mit Drina? Sie ist auch eine Unsterbliche, stimmt's? Hast du sie zu einer gemacht? Und wie hat das alles angefangen? Wie bist du überhaupt erst unsterblich geworden? Wie passiert so was? Hast du gewusst, dass sie Evangeline umgebracht hat und beinahe auch Haven? Und was soll das mit diesem gruseligen Zimmer?«
    »Kannst du die Frage noch mal wiederholen?« Er lacht.
    »Ach ja, und noch was, was zum Teufel hat Drina damit gemeint, als sie gesagt hat, sie hätte mich wieder und wieder umgebracht?«
    »Das hat Drina gesagt?« Damens Augen werden riesengroß, während jegliche Farbe aus seinem Gesicht weicht.
    »Ja.« Ich nicke und muss an ihre selbstgefällige, hochmütige Miene denken, als sie mir das mitgeteilt hat. »Die ganze Zeit hat sie getönt >jetzt geht das schon wieder los, du blöde Sterbliche, du fällst immer wieder darauf rein, bla, bla, bla.< Ich dachte, du hättest zugeschaut, ich dachte, du hättest alles gesehen?«
    Er schüttelt den Kopf und murmelt undeutlich: »Ich habe nicht alles gesehen, ich habe mich erst später eingeklinkt. O Gott, Ever, das ist alles meine Schuld, alles. Ich hätte dich nie da reinziehen dürfen, ich hätte dich in Ruhe lassen sollen -«
    »Außerdem hat sie gesagt, sie hätte dich in New York gesehen. Oder zumindest hat sie das Haven erzählt.«
    »Sie hat gelogen«, knurrt er. »Ich war nicht in New York.« Und als er mich ansieht, liegt ein solcher Schmerz in seinen Augen, dass ich nach seiner Hand greife und sie festhalte. Es erschüttert mich, wie traurig und verletzlich er aussieht, und ich will diesen Blick einfach nur auslöschen. Ich drücke die Lippen auf seinen warmen, wartenden Mund und hoffe, ihm so zu vermitteln, dass es sehr gut möglich ist, dass ich ihm verzeihe, ganz gleich, um was es geht.
    »Der Kuss wird mit jeder Inkarnation schöner.« Er seufzt, richtet sich auf und streicht mir das Haar aus dem Gesicht. »Obwohl wir anscheinend nie weiter kommen als bis dahin. Und jetzt weiß ich auch, warum.« Er drückt die Stirn gegen meine und erfüllt mich mit solcher Freude, mit solcher allumfassenden Liebe, dann seufzt er tief, bevor er sich von mir löst. »Ach ja, deine Frage«, meint er und liest wieder meine Gedanken. »Wo soll ich anfangen?«
    »Wie war's mit ganz am Anfang?«
    Er nickt, und sein Blick schweift ab, gleitet in die Vergangenheit, während ich es mir mit gekreuzten Beinen bequem mache. »Mein Vater war ein Träumer, ein Künstler, er hat sich mit den Wissenschaften und mit Alchemie beschäftigt, das war in dieser Zeit eine populäre Idee -«
    »In welcher Zeit?«, erkundige ich mich, ganz ausgehungert nach Orten, nach Daten, nach Dingen, die man festmachen und recherchieren kann, nicht irgendeiner Litanei abstrakter philosophischer Vorstellungen.
    »Vor langer Zeit.« Er lacht. »Ein bisschen älter als du bin ich schon.«
    »Ja, aber wie alt genau? Ich meine, mit was für einem Altersunterschied muss ich mich hier auseinandersetzen?«, will ich wissen und sehe ungläubig, wie er den Kopf schüttelt.
    »Du musst nur wissen, dass mein Vater, genau wie die anderen Alchemisten, geglaubt hat, dass sich alles auf ein einziges Element reduzieren ließe und dass sich, wenn man dieses eine Element isolieren könnte, alles daraus erschaffen ließe. An dieser Theorie hat er jahrelang gearbeitet, hat Formeln erstellt und wieder fallengelassen, und dann, als er und meine Mutter ... ums Leben gekommen sind, habe ich die Suche fortgeführt, bis ich es schließlich vollendet habe.«
    »Und wie alt warst du da?«, versuche ich es von Neuem.
    »Jung.« Er zuckt mit den Schultern. »Ziemlich jung.«
    »Dann kannst du also trotzdem altern?«
    Er lacht. »Ja, ich habe einen bestimmten Punkt erreicht, und dann hat es einfach aufgehört. Ich weiß, die Theorie vom alterslosen Vampir ist dir lieber, aber das hier ist das richtige Leben, Ever, keine Fantasy-Geschichte.«
    »Okay, also?«, dränge ich, begierig, mehr zu erfahren.
    »Also, meine Eltern sind umgekommen, und ich war verwaist. Weißt du, in Italien, wo ich herkomme, da stehen Nachnamen oft für die Herkunft der Leute oder für ihren Beruf. Eposito heißt Findelkind oder ausgesetzt. Der Name ist mir gegeben worden, allerdings habe ich ihn vor einem oder zwei Jahrhunderten abgelegt, weil er nicht mehr passt.«
    »Warum hast du nicht deinen richtigen Nachnamen benutzt?«
    »Das ist ziemlich kompliziert. Meinem Vater wurde ...

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